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Erstellt:
01.04.1999


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zu: Kosov@: Erklärungen gegen den Krieg

Presseerklärung

Friedensdienste zum Kosovo-Konflikt

AGDF

Bonn, den 30.3.1999

Die Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF) hat sich auf ihrer heutigen Vorstandssitzung mit der Kosovo-Krise befaßt. Da Mitgliedsorganisationen der AGDF im früheren Jugoslawien Friedensarbeit leisten, setzt sich die AGDF seit Jahren immer wieder mit der schwierigen Situation dieser Region auseinander. Wir sind tief beunruhigt darüber, daß trotz vielfältiger Bemühungen keine politischen Lösungen der anstehenden Konflikte gefunden werden konnten. Jetzt soll mit militärischer Gewalt einer politischen Lösung zum Durchbruch verholfen werden.

Die militärische Intervention konfrontiert Politik und Gesellschaft immer dringlicher mit einer Reihe von Problemen:

1. Es ist nicht zu erkennen, wie die militärische Intervention ihr erklärtes Ziel, nämlich die Vertreibung und Entrechtung der Kosovo-Albaner zu beenden, erreichen kann.

2. Nach unserer Auffassung wird durch die Intervention die Machtposition des jugoslawischen Präsidenten Slobodan Milosewic, der in erster Linie für diese menschenverachtende Politik verantwortlich ist, gestärkt und den oppositionellen Kräften im Lande der Boden entzogen.

3. Haß und Feindschaft werden unter den betroffenen Bevölkerungsgruppen, aber auch gegenüber den an der Intervention beteiligten Nationen, ins Unermeßliche gesteigert. Deshalb rücken Versöhnung und Verständigung in immer weitere Ferne.

4. Das für diese Intervention fehlende UN-Mandat könnte für weitere kriegerische Unternehmungen als Präzedenzfall genutzt werden und wirft die Frage der Erweiterung des Völkerrechts um die Menschenrechts-Dimension auf. Auch stellt sich die Frage, inwieweit diese Intervention durch das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland gedeckt ist.

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Kosov@: Erklärungen gegen den Krieg
5. Die NATO gerät durch diese Intervention, die sich in erster Linie gegen die Menschenrechtsverletzungen der jugoslawischen Machthaber richtet, in eine Situation, in der sie als Kriegspartner der UCK erscheint und sich damit als Mittler disqualifiziert. Dies beschäftigt uns um so mehr, als an dieser militärischen Aktion erstmals nach dem Ende des 2. Weltkrieges die Bundeswehr und damit deutsche Soldaten beteiligt sind.

Die AGDF drängt angesichts des Konfliktes im Kosovo und ähnlicher innerstaatlicher Konflikte in anderen Ländern auf den Ausbau ziviler Strategien und Instrumente zur Konfliktprävention, -vermittlung und -nachsorge.

Im Hinblick auf den Kosovo fordert die AGDF neue politische Initiativen zur Beendigung der "ethnischen Säuberungen" und des Flüchtlingselends sowie zur Herbeiführung neuer Verhandlungen, die die legitimen Interessen aller beteiligten Bevölkerungsgruppen berücksichtigen. Die Serben dürfen nicht für alles Unrecht in der Region verantwortlich gemacht werden Die in der Serbischen Orthodoxen Kirche und anderen Religionsgemeinschaften tätigen Friedenskräfte müssen gestärkt und unterstützt werden.

Die AGDF ist ein Zusammenschluß von 34 Organisationen für Friedensdienst und Friedensarbeit im evangelischen Bereich mit ökumenischer Ausrichtung und ein Teil der Friedensbewegung.

(Bei Rückfragen stehen der Geschäftsführer der AGDF, Herr Ulrich Frey, und der Vorsitzende der AGDF, Herr Klaus Wilkens, Telefon und Fax 04467/532, zur Verfügung).

Adresse: AGDF, Blücherstr. 14, 53115 Bonn, Tel.: 0228/24999-0, Fax: 0228/24999-20, e-mail: agdf@friedensdienst.de, http://www.friedensdienst.de



E-Mail:   agdf@friedensdienst.de
Internet: http://www.friedensdienst.de





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