Drohender Krieg gegen Iran


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Drohender Krieg gegen Iran

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Erklärung des pax christi-Vizepräsidenten, Johannes Schnettler

Aufruf zum politischen und religiösen Dialog in der Irankrise

Pax Christi

Angesichts der eskalierenden Gewalt in Ländern des Mittleren Ostens muss deutlich unterschieden werden zwischen einer notwendigen und sensiblen Diskussion über religiöse Toleranz und Meinungsfreiheit einerseits und der Funktionalisierung verletzter religiöser Gefühle zu politischen Zwecken andererseits. Wo Menschen getötet und Häuser angezündet werden, gehen die Demonstrationen längst über die eigentliche Ursache der Empörung, die Mohammed-Karikaturen, hinaus. Es besteht ein unmittelbarer Zusammenhang zur Irankrise, in der eine verbale politische Eskalation auf islamistischer Seite betrieben wird. Die "westlichen" Regierungen dürfen nicht in den Fehler verfallen, ihrerseits zu provozieren. Es kommt alles darauf an, Ton und Inhalte zu entschärfen und über reale Interessenunterschiede zu reden. Dabei verbietet sich eine auch nur arrogant wirkende Sprache angesichts von Menschenrechtsverletzungen und Kriegsanteilen des Westens von selbst. Neben der Verurteilung der unannehmbaren antisemitischen Politik des iranischen Präsidenten ist auch eine Politik der Einkreisung und Isolierung Irans mit dem Ziel seiner Demütigung zu kritisieren. Deshalb ist die Vermittlungsrolle Russlands in der Irankrise ausdrücklich zu begrüßen. Ein auf allen Seiten selbstkritisch geführter Dialog ist vonnöten. Dabei kommt Kirchen und Religionsgemeinschaften eine besondere Rolle zu, die sie schon lange ausüben und nun weiter verstärken sollten.

Bad Vilbel, den 8. Februar 2006



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