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Erstellt:
10.06.1999


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zu: Kosov@ - Was tun gegen Krieg

zum Waffenstillstand

Lehren aus dem Krieg ziehen

Mani Stenner

Der jetzt von allen angenommene Plan unterscheidet sich vom Rambouillet-Diktat durch die Einbeziehung Russlands, die Oberhoheit der Vereinten Nationen und die ausdrückliche Beschränkung der internationalen Truppen auf den Kosovo. Dies hätte die NATO auch ohne den Krieg bekommen können. Hunderttausenden Kosovo-Albanern wäre Vertreibung und Not erspart geblieben, viele Verbrechen wären vermieden, tausende Bombenopfer würden noch leben, die weitgehende Zerstörung der Heimat der Menschen im Kosovo und im gesamten Jugoslawien wäre verhindert worden. Die zig Milliarden Kosten des Krieges hätten in den Frieden investiert werden können.

Selten wurden die Einwände aus der Friedensbewegung gegen den "humanitären Krieg" so massiv und schnell bestätigt. Ganz offensichtlich hat die NATO ihre propagierten Ziele des Schutzes von Menschen und der Beendigung von Vertreibung ins Gegenteil verkehrt. Der im Namen der Menschlichkeit geführte Krieg wurde selbst zum Verbrechen. Die NATO-Staaten werden an der Legende festhalten, daß nur der Krieg das jugoslawische Regime habe einlenken lassen. Das Gegenteil ist der Fall. Mithilfe vor allem des zu Beginn brüskierten Russlands wurde auch der NATO der Weg aus der in den Bodenkrieg führenden militärischen Sackgasse ermöglicht.

Auch die Lehren aus diesem Krieg lauten gegenteilig als von den westlichen Regierungen propagiert. Nicht die Militarisierung der EU für eigene Interventionsfähigkeit, sondern die Stärkung der OSZE in einem kooperativen Gesamteuropa. Nicht Kosovo als Präzedenzfall für die neue NATO-Strategie der Selbstmandatierung, sondern Rückkehr zum Völkerrecht unter einer gestärkten UNO. Nicht militärische Parteinahme für eine Konfliktpartei, sondern tatkräftige Unterstützung für die demokratischen Kräfte der gesamten Region, die durch den Krieg noch wesentlich instabiler geworden ist.

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Kosov@ - Was tun gegen Krieg
Den nächsten Krieg verhindern!

Waährend des Krieges haben tausende zumeist kleine Protestaktionen stattgefunden. Die Aktionen aktiver Friedensgruppen werden sich nach dem Waffenstillstand ändern: Wie in Bosnien werden humanitäre Projekte entstehen, Wiederaufbauhilfe geleistet, die psychosoziale, kulturelle und politische Projekte einschließen muß. Gerade kleine Gruppen, Schulklassen wie Kommunen und Kirchengemeinden können mit Partnern vor Ort wichtige und oft "intensivere" Arbeit für Verständigung, Demokratisierung und den Aufbau einer Zivilgesellschaft leisten (was die Arbeit der Großorganisationen nicht ersetzen kann). Ein wichtiges Prinzip ist dabei, Partner für die demokratischen Kräfte in allen Ethnien und Regionen des Balkan zu sein, Projekte und Partnerschaften also auf den verschiedenen Seiten zu betreiben. Der gleichzeitige Aufbau von Städtepartnerschaften zu Orten im Kosovo wie in Serbien z.B. wäre ein gutes Signal für eine deutsche Kommune wie auch ihre Bereitschaft, Deserteuren und Kriegsdienstverweigerern der Kriegsparteien Schutz und Aufenthalt zu gewähren. Und der Verlauf des Krieges und der Vertreibungen hat auch gezeigt, daß wir eine humanere Flüchtlingspolitik in der BRD und der EU benötigen.



Manfred Stenner ist Geschäftsführer des Netzwerk Friedenskooperative

E-Mail:   FForum@aol.com





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