Erstellt: 28.05.1998 nächster Artikel | zu: Zivile Konfliktbearbeitung - Inhalt Zivile Konfliktbearbeitung Gibt es Alternativen zur Sackgasse militärischer Intervention? Das beliebteste Argument gegen die Warnungen der Friedensbewegung vor militärischen Interventionen kommt jedesmal: Das Kind sei aber jetzt in den Brunnen gefallen, für die lang- und mittelfristig wirkenden zivilen Möglichkeiten der Konfliktbearbeitung sei es zu spät, deshalb bleibe jetzt aus menschenrechtlichen, antifaschistischen Erwägungen nur das Militär als "ultima ratio". Oft wird zugebilligt, aus den vorherigen Versäumnissen müsse man aber anschließend die Konsequenzen ziehen. Ob in Sonntagsreden von Politikern aller Parteien, in Dossiers der Friedensforschung oder Verlautbarungen aus der Bundeswehr: alle Seiten beschwören geradezu den Primat nicht-militärischer Konfliktbearbeitung. Weder in der Politik der Bundesregierung noch in der gesellschaftlichen Debatte schlägt sich dies allerdings konkret nieder. Es gibt weder ausgereifte Konzepte noch den politischen Willen, Phantasie, Arbeit und Geld dafür aufzuwenden. Im Gegenteil: Die internationalen Organisationen UN und OSZE, durch die ein Großteil solcher Arbeit zu leisten wäre, werden diskreditiert, finanziell ausgetrocknet und marginalisiert. Die Arbeit der Nichtregierungsorganisationen (NRO`s) ist wenig spektakulär, die unmittelbaren Erfolge sind schwer nachweisbar und werden selten medial gefeiert. Wir möchten die öffentliche Debatte um Konzepte und Praxis Ziviler Konfliktbearbeitung einklagen und Diskussionsbeiträge dazu leisten. Wir sind überzeugt: Man kann nicht beides haben. Wenn wir die Weichen zu effektiver Ziviler Konfliktbearbeitung stellen wollen, müssen wir dem Militär die Mittel zum Kriegführen in aller Welt wegnehmen. | |
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