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Kosovo-Krieg: 1 Jahr danach - Inhalt


vom:
15.03.2000


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Kosovo-Krieg: 1 Jahr danach:

  Stellungnahmen/Aufrufe

24. März 2000: 1. Jahrestag des Beginns des NATO-Angriffskrieges gegen Jugoslawien

Münchener Friedensbündnis

KUNDGEBUNG
17.00 Uhr, Marienplatz

Es sprechen:


Michael Wendl (Landesvorsitzender der Gewerkschaft ÖTV, LV Bayern)

Renate Münder (Initiatorin der Anzeigenserie "Nein zum Embargo")

Arno Neuber (Beirat der Informationsstelle Militarisierung, [IMI], Tübingen)

Wir rufen auf zur Solidarität mit den Opfern des NATO-Krieges.

Die Täter müssen zahlen!
 Wir fordern, dass die am Krieg beteiligten NATO-Staaten für die Kosten des Wiederaufbaus und für die Beseitigung der Langzeitschäden aufkommen müssen. - Die Entschädigungszahlungen der Bundesrepublik Deutschland sind aus dem laufenden Militär-Etat zu finanzieren.

 Darüber hinaus fordern wir die Aufhebung aller Wirtschaftssanktionen gegen die Bundesrepublik Jugoslawien. Der Krieg der NATO darf nicht mit Mitteln ökonomischer Erpressung fortgesetzt werden. Denn Opfer ist in erster Linie die Zivilbevölkerung.

 Wir rufen auf zur Unterstützung der Initiative für das Internationale Tribunal gegen die Verantwortlichen des NATO-Krieges.

Die Legende vom "gerechten Krieg"
Vor einem Jahr, am 24. März 1999, begannen die NATO-Mächte - mit erstmaliger aktiver Beteiligung Deutschlands seit dem 2. Weltkrieg - ihren Angriffskrieg gegen Jugoslawien.

In ihrer Propaganda hieß es, die Bombardierungen seien eine "humanitäre Aktion", um die Menschenrechtsverletzungen des Milosevic-Regimes zu stoppen. Diese Legende vom "gerechten Krieg" hält sich immer noch hartnäckig im öffentlichen Bewusstsein. Sie rechtfertigt Militäreinsätze á la Jugoslawien im Sinne der neuen NATO-Strategie und verstellt den Blick auf die Kriegsfolgen.

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Kosovo-Krieg: 1 Jahr danach - Inhalt
Mit einem 78 Tage andauernden Bombenkrieg, vornehmlich auf die zivile Infrastruktur, auf Brücken und Eisenbahnlinien, auf Industriebetriebe, Krankenhäuser und Schulen, auf Wasserversorgungsanlagen, Strom- und Heizkraftwerke haben die NATO-Mächte Jugoslawien einschließlich des Kosovo auf das Niveau von vor vierzig Jahren zurückgebombt.

Tausende von Menschen - vorwiegend Zivilisten - starben im Bomben- und Raketenhagel. Ein besonders menschenverachtender Akt war die Bombardierung von chemischen Fabriken, Erdgasanlagen und Erdölraffinerien, ebenso der Einsatz von Uranmunition und von Splitterbomben. Die NATO-Staaten haben große Teile Jugoslawiens, besonders auch des Kosovo, langfristig vergiftet und verseucht. Die Bevölkerung ist auf Jahre hinaus unkalkulierbaren gesundheitlichen Risiken ausgesetzt.

Den NATO-Mächten geht es nicht um Menschenrechte
Die Heuchelei ist offensichtlich. Die gleichen Staaten, die sich im Kosovo als Hüter von Menschenrechten aufspielen, beliefern das türkische Militärregime mit modernster Ausrüstung für den Krieg gegen die Kurden.

Und: Jahrzehntelang haben die NATO-Staaten verbrecherische Diktaturen in aller Welt unterstützt und oft genug selbst in den Sattel gehoben: Pinochet in Chile, Saddam Hussein im Irak, die Suharto-Diktatur in Indonesien und viele andere.

Auch im Krieg gegen Jugoslawien ging es um eigene Interessen der NATO-Mächte. Deutschland und den anderen europäischen Staaten geht es um die Vorherrschaft auf dem Balkan. Der NATO, insbesondere den USA, geht es um die militärische Präsenz in dieser geostrategisch wichtigen Region. Jugoslawien soll dem Einfluss Russlands entzogen werden.

USA & EU rüsten für nächsten Krieg
Der NATO-Krieg gegen Jugoslawien erscheint wie ein Probelauf für die in Zukunft beabsichtigten Militärinterventionen. Die neue NATO-Doktrin setzt an die Stelle internationaler Völkerrechtsnormen und ziviler Konfliktregelung das Faustrecht der reichen u. mächtigen Staaten. Sie wollen ihre Wirtschaftsinteressen notfalls mit militärischer Gewalt gegen andere Länder durchsetzen.

Als "Lehre aus dem Kosovo-Krieg" wird jetzt die Militarisierung Europas vorangetrieben. Die EU will eigenständig und unabhängig von den USA militärisch handlungsfähig werden.

Der Umbau der Bundeswehr zur weltweit einsetzbaren lnterventionsstreitmacht ist in vollem Gange. Während der Bevölkerung verschärfte Sparprogramme verordnet werden, sollen zig Milliarden in neue Aufrüstungsprojekte fließen.

Dagegen muss sich wirksamer Widerstand von unten organisieren!

Erste Hilfe: Spenden für die Opfer
Wir bitten um Spenden auf das von den,,Gewerkschafterlnnen gegen den Krieg" und der IG Medien Hamburg eingerichtete Hilfskonto "Kragujevac" (Josef Bergmann) bei der Hamburger Sparkasse (BLZ: 200 505 50), Kto.-Nr.: 1230499335. Die Spenden gehen an die Rot-Kreuz-Station in Kragujevac. Dort wurde am 9. und am 12. April 1999 die Automobilfabrik bombardiert und zerstört.

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Kosovo-Krieg: 1 Jahr danach - Inhalt
Herausgegeben von Münchner Friedensbündnis und Münchner Bündnis gegen Rassismus, V.S.d.P: Claus Schreer, Johann-van-Werth-Strasse 3, 80639 München



E-Mail:  f.iberl@amazonas.comlink.apc.org
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