Ostermär-
sche 2001


vom:
15.04.2001


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Ostermärsche und -aktionen 2001

 Echo/Presse

Pressesplitter Ostersonntag 2001 - 15.04. -

div. Zeitungen und Agenturen

WK: Ostermarsch-Aktionen fortgesetzt - Schwerpunkt Ruhrgebiet

Kurier am Sonntag: 150 Demonstranten bei Ostermärschen

Kurier am Sonntag: Viele Menschen hatten Angst vor einem Atomkrieg

Hörfunk

WDR Hörfunk: Friedensbewegung setzt Ostermärsche fort

auch Tickermeldungen vom 15.04.



Quelle: Weser Kurier online
http://www.nordwest.net

Ostermarsch-Aktionen fortgesetzt - Schwerpunkt Ruhrgebiet

Frankfurt/Main (dpa) - Mitglieder der Friedensbewegung haben heute in Deutschland ihre Ostermarsch-Demonstrationen für Abrüstung und gegen Gewalt fortgesetzt. Schwerpunkt war das Ruhrgebiet. Von Karfreitag bis Ostermontag sind deutschlandweit insgesamt rund 50 Veranstaltungen der Friedensbewegung geplant. Insgesamt wurden nach Schätzungen der Veranstalter bisher mehrere tausend Menschen bei der Ostermarsch-Aktionen gezählt. Die Beteiligung habe bislang auf dem Niveau der vergangenen zwei Jahre gelegen.



Quelle: Kurier am Sonntag Bremen, 15.04.

150 Demonstranten bei Ostermärschen

Eintreten für ein Ende von Krieg und Gewalt sowie für Abrüstung

Bremen/Oldenburg/Braunschweig (nwn/dpa) - Rund 150 Menschen haben am Karsamstag in Niedersachsen und Bremen an den traditionellen Ostermärschen der Friedensbewegung teilgenommen. In Braunschweig, Bremen und Oldenburg demonstrierten sie für ein Ende von Krieg und Gewalt sowie für Abrüstung und mehr internationale Solidarität.

Nach Angaben der Polizei nahmen weniger Menschen teil als im vergangenem Jahr. Die Ostermarschierer wollten auch Unterschriften gegen die Beteiligung deutscher Soldaten an NATO-Kampfeinsätzen sammeln.

Die evangelische Bischöfin von Hannover, Margot Käßmann, bedauerte unterdessen das nachlassende Interesse an den Ostermärschen. Die Themen Krieg und Gewalt seien nicht gelöst, nur weil es keine unmittelbare Bedrohung wie in den achtziger Jahren gebe, sagte Käßmann am Samstag im DeutschlandRadio Berlin. Andere Formen der Gewalt - in der Familie oder gegen Ausländer - seien dafür präsent. Die Bischöfin schlug vor, Gewalt gegen Ausländer zum Thema künftiger Ostermärsche zu machen.

"Ich denke, dass dieses Thema in unserem Land hochaktuell ist und wir das durchaus aufgreifen können", sagte Käßmann. Die Bischöfin sprach sich für eine zivile Protestkultur auch im Zusammenhang mit den Castor-Transporten aus. Demonstrationen, solange sie gewaltfrei blieben, stellten eine Wahrnehmung demokratischer Rechte dar. Die Argumente der Atomkraft-Gegner müssten daher berücksichtigt werden.



Quelle: Kurier am Sonntag Bremen, 15.04.

Viele Menschen hatten Angst vor einem Atomkrieg

Ostermarsch in der Blütezeit der Friedensbewegung: 1983 deminstrierten Tausende auf dem Marktplatz und in der Garlstedter Heide

Von unserem Redakteur Friedrich Caron-Bleiker

Bremen. "Wir rufen die Bevölkerung Bremens und der Umgebung auf: Macht mit beim Ostermarsch
83", hieß es im Aufruf des Organisationsbündnisses. Am Sonnabend dem 2. April 1983 folgten tatsächlich 12.000 Menschen dem Appell. Wie immer lagen die Schätzungen der Polizei ein gut Teil niedriger, die Ordnungsmacht hatte am Abend nur etwa 4.500 Teilnehmer auf dem Marktplatz gezählt. Außer Zweifel steht: Dichtgedrängt und dick eingepackt standen die Menschen, um die Beiträge der Redner von der Bühne zu hören, die vor dem Bürgerschaftsgebäude aufgebaut war. Der Wettergott war in jenem Jahr nicht mit den Ostermarschierern im Bunde. Es war bitterkalt, sogar mit Frost musste gerechnet werden, doch diese unschönen Rahmenbedingungen hielten damals die Menschen nicht davon ab, in Bremens "guter Stube" gegen die Stationierung von Atomraketen zu demonstrieren. "Ein zweites, noch grausameres Hiroshima überlebt die Menschheit nicht", rief Werner Pfennig vom Hauptvorstand der IG Druck und Papier der Menge zu. Die Welt, davon waren viele überzeugt, die es damals hinaus zum Demonstrieren getrieben hatte, bewegte sich auf einen verheerenden Atomkrieg zu.

Bereits am Vormittag hatten sich vier Marschsäulen in Richtung Innenstadt in Bewegung gesetzt. Kleine Auftaktkundgebungen gab es auf dem Sedanplatz in Vegesack, am ADAC-Hochhaus in Hastedt, am Straßenbahndepot in Gröpelingen sowie am Bunker Kornstraße in der Neustadt. Die vier Teilzüge vereinigten sich dann gegen halb eins vor dem Arbeitsamt, um von dort gemeinsam zum Marktplatz zu marschieren.

Im Visier hatten die Ostermarschierer in jenen Blütejahren der Friedensbewegung die Regierung der Vereinigten Staaten, der sie vorwarfen, einen Angriffskrieg gegen die Sowjetunion zu planen. Das Betrieblich-Alternative Bündnis (BAB), das im gleichen Jahr zusammen mit anderen Gruppierungen als Betrieblich-Alternative Liste (BAL) erfolglos zu den Bürgerschaftswahlen antrat, vermutete, die USA wollten die UdSSR und ihre Verbündeten mit der Stationierung von Atomraketen erpressen, um bei der Ausbeutung der Dritten Welt, der Niederschlagung von Befreiungsbewegungen, der Unterstützung von Rechts-Regimen ebenso freie Hand zu haben wie beim Zugriff auf die Ölreserven im Nahen Osten.

Nicht ganz so friedlich wie auf dem Bremer Marktplatz ging es am folgenden Tag draußen in der Garlstedter Heide zu. Als die 8000 Friedensfreunde (die Polizei hatte nur 2.000 gezählt) am Ostersonntag um 17 Uhr mit ihren Fahrrädern und Autos wieder abzogen, waren auf dem Gelände der US-Kaserne 15 Fensterscheiben einer Werkstatt zu Bruch gegangen, die die Mitglieder einer kleinen militanten Gruppe innerhalb des Demonstrationszugs unter Stein-Feuer genommen hatten. "Keine Panzertrasse in die Garlstedter Heide forderte Friedensaktivist Ernst Busche, "Pershing zwo ab ins Klo" skandierten Teilnehmer des Zuges, die laut Auflage der in beeindruckender Mannschaftsstärke angerückten Polizei nicht unmittelbar am Kasernentor demonstrieren durften.

Um die Demonstranten trotz des schlechten Wetters bei Laune zu halten1 musizierte unter anderen auch die Bremer Frauengruppe Li(e)dschatten: "Wir brauchen keine Raketen, uns fehlt kein Panzer zum Glück."

Hauptkommissar von Borstel, der Sprecher der Polizei hatte die Ostermarschierer übrigens in Verdacht sie planten am Ostersonntag 1983 das in Garlstedt stationierte Panzerbataillon "Hell on wheels" (Hölle auf Rädern) zu blockieren. Die Blockade fand tatsächlich statt - allerdings erst im folgenden Jahr.



Quelle: WDR Hörfunk-Nachrichten, 15.04. - 15.36 Uhr

Friedensbewegung setzt Ostermärsche fort

Die Friedensbewegung hat bei ihren Ostermärschen zu einem Ende von Krieg und Gewalt aufgerufen.

Schwerpunkt der Aktionen war heute Nordrhein-Westfalen, wo der dreitägige Ostermarsch Rheinland-Ruhr in fünf Städten Station machte. Die Demonstrationen standen unter dem Motto "Die Politik zivilisieren". Das zentrale Ostermarsch-Büro in Frankfurt am Main widersprach Berichten, dass Interesse habe nachgelassen. Bei den bundesweiten Kundgebungen habe es ebensoviele Teilnehmer wie in den vergangenen Jahren gegeben. Die Ostermärsche gehen auch morgen weiter.

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