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Ostermär-
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vom:
16.04.2001


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Rede zum Ostermarsch Ruhr am Ostermontag, 16.April 2001

Annemaire Grajetzky

Freundinnen und Freunde!

Mit unserem Ostermarsch setzen wir uns ein für das Leben. Jahr für Jahr demonstrieren wir für das Leben. Solange wir uns beteiligen an den Ostermärschen sind sie ein Zeichen für das Leben gegen die Praxis des Todes. - Geplant sind Raketen-Abwehrsysteme im Weltraum; als Tod bringende Waffen sollen sie besonders die USA unverwundbar machen. Eine das Leben vernichtende Wahnidee.

Und da fragen manche, warum der Ostermarsch noch nötig ist !?

Atommüll wird in strahlenden Castor-Behältern quer durch Europa transportiert. Gegen den Willen der Bevölkerung mit beispiellosem Polizeieinsatz erzwungen wird atomarer Müll in Gorleben versenkt. Es geht um Abfälle, die noch in 30.000 Jahren das Leben der Menschen gefährden. Ein gigantisches Geschäft, wie man es sich lebensfeindlicher nicht vorstellen kann.

Und da fragen manche, warum der 0stermarsch noch nötig ist!?

Die Bundeswehr war als reine Verteidigungsarmee gedacht; nun wird sie umgerüstet zu einer Eingreiftruppe aufgerüstet durch waffentragende Frauen. Nur zu deutlich ist die Tendenz zur Angriffsarmee. Die Bomben auf Jugoslawien, der Kosovo-Kriegwaren der Anfang dieser Entwicklung. - Nie wieder sollte Krieg ausgehen von Deutschland

Und da fragen manche, warum der 0stermarsch nötig ist?!

Fürsprecher und Förderer findet die Praxis des Todes nicht nur in der Rüstungsindustrie und bei von ihr abhängigen Politikern. Unglaublich und unfassbar dass oberste Verfassungsorganunseres Staates das Bundesverfassungsgericht die unsäglichen Aufzüge der Neonazis in Hagen und Ennepetal genehmigt. Schimm, dass Polizisten gezwungen werden, diese gespenstischen Umzüge des Todes zu begleiten.

Neonazis, die Nachfolger der Nazis von damals, deren willige Werkzeugeden Tod über Millionen und Abermillionen Menschen brachten.

Diese Nachfolger dürfen 60 Jahre danach ihremenschenverachtenden Tod bringenden Parolen wieder auf unseren Straßen grölen.

Und da fragen manche, warum der Ostermarsch notwendig ist ?!

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Ostermär-
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Dass wir in den zurückliegenden Jahren und auch heute nur eine kleine Zahl sind - wird uns nicht entmutigen.

Jede und jeder von uns kennt Menschen, die auf unserer Seite - also auf der Seite des Lebens stehen. Sie haben vielleicht andere Formen des Protestes gegen den Tod und für das Leben. Wir kennen diese Sympathisanten an den Straßenrändern in den M1äusern und wo sie uns freundlich grüßen. Sie gehören zur Ostermarschbewegung dazu.

Aber wichtig ist auch, mitzugehen. Wir überlassen die Politik und die Straßen nicht denen, die mit ihren dumpfen Parolen die Propaganda des Todes betreiben. Darum der Ostermarsch auch in diesem Jahre: ein Protest gegen die Todespraxis vieler politischer und besonders militärpolitischer Entscheidungen.

Denn die Todespraxis ist ja nichts anderes als die Menschen als Mittel zum Zweck zu mißbrauchen: Unermüdlich ist die Rüstungslobby damit beschäftigt, neue Feindbilder zu erfinden. Todespraxis das ist:den Menschen nicht als Menschen zu betrachten, sondern ihn als Feind zu propagieren:

Wir haben es erlebt in den zurückliegenden Kriegen in Jugoslawien.

Wir erleben zur Zeit, wie die neue Regierung in den USA das alte Feindbild China neu aufbaut. Wir erleben es von den Neonazis, wie sie die in unserem Land lebenden Menschen andere Herkunft mit ihren nationalistischen Parolen verächtlich machen.

Gegen diese Praxis des Todes schließen wir uns dem Aufstand für das Leben an. Darum machen wir mit beim Ostermarsch.

Todespraxis ist es auch, immer neue Ausreden und Ausflüchte zu erfinden, um den Zwangsarbeiter der Nazi-Zeit eine Entschädigung vorzuenthalten. Im Grunde sind vier- oder fünftausend Mark für jahrelange Sklavenarbeit schon ein Hohn. Die Verhöhnung wird noch gesteigert, wenn nun mit der fadenscheinigen Begründung von Rechtsunsicherheit die Auszahlungen verzögert und verzögert werden. Damit immer mehr der immer älter werdenden Zwangsarbeiter wegsterben.

Zuerst Menschen als Sklaven zu mißbrauchen - das ist Praxis des Todes, dann sie zu verhöhnen - das ist gesteigerte Praxis des Todes.

Wir stehen auf für eine Praxis des Lebens. Damit treten wir ein für das Leben. Wir lassen uns in Anspruch nehmen. Wir sind für einander da und gerade für die, deren Lebensrechte unterdrückt werden, deren Leben bedroht wird:

 von Tod bringenden Waffensystemen

 von lebensfeindlicher Atomenergie

 von Tod bringenden Parolen

von Verzögerungstaktiken, die den Tod einkalkuliert.

Darum Ostermärsche in der Vergangenheit in diesem Jahr und in Zukunft. Es ist unser Aufstand gegen die Praxis des Todes. Ostermarsch, das ist Lebenspraxis.

In diesem Sinn geht es weiter nach Dortmund

Frieden für alle - Schalom - liebe Freundinnen und Freunde und danke für das Zuhören



E-Mail:   friekoop@bonn.comlink.org
Internet: http://www.friedenskooperative.de
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