Erstellt: 07.03.1999 nächster Artikel siehe auch: Oster- Termine 1999 | zu: Ostermärsche und -aktionen 1999 Aufruf Ostermarsch München Aufbruch durch Bewegung Münchner Friedensbündnis Neue Mehrheitsverhältnisse im Bundestag bringen allein noch keine neue Politik. Ohne Druck von unten scheint sich nichts zu bewegen. Deshalb benennen wir Fehlentwicklungen der bisherigen Militärpolitik und unsere Erwartungen an eine neue Friedens- und Sicherheitspolitik: 1. Die Bundesrepublik Deutschland ist nur noch von Verbündeten umgeben. Eine Bedrohung von außen zeichnet sich nicht ab. Deshalb sollte die Bundeswehr verkleinert werden. Unser langfristiges Ziel bleibt eine Bundesrepublik ohne Armee. 2. Die Verteidigungsausgaben müssen drastisch gesenkt werden. Große neue Rüstungsprojekte sind nicht zu verantworten. Die Regierungsparteien stehen im Wort, die Entwicklung und die Anschaffung des "Eurofighter" einzustellen und von anderen Großprojekten abzusehen. 3. Es ist für uns unerträglich, angeblich "vitale, nationale Interessen" der Bundesrepublik mit militärischen Mitteln "weltweit durchzusetzen". Die dafür vorgesehenen "Krisenreaktionskräfte" müssen deshalb aufgelöst und die "verteidigungspolitischen Richtlinien" von 1992 aufgehoben werden. 4. Ist es nicht ein Skandal, daß immer noch Steuergelder in die Entwicklung neuer Minensysteme fließen, und daß Rüstungsexporte, selbst in Krisengebiete, von der Regierung durch HERMES-Bürgschaften abgesichert sind? 5. Wir begrüßen die Forderung des neuen Außenministers, den Verzicht auf einen atomaren Erstschlag durch die NATO auszusprechen, und fordern weltweit den Abbau aller Atomwaffen. 6. Die geplante NATO - Strategie, künftig Militäreinsätze auch ohne UNO - Mandat zu legalisieren, senkt die Schwelle für neue Kriege. Das ist der falsche Weg. Nicht die NATO, sondern die UNO muß gestärkt werden. 7. Erforderlich sind Schritte der Prävention, um militärische Auseinandersetzungen von vornherein auszuschließen. Dazu braucht die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) mehr Kompetenz zur Konfliktverhinderung, mehr Einfluß und auch mehr finanzielle Mittel. 8. Wir begrüßen, daß im Koalitionsvertrag die Voraussetzungen für die Ausbildung und den Einsatz von Friedensfachdiensten vereinbart wurden. 9. Die von den Industrienationen beherrschte Weltwirtschaftsordnung benachteiligt die ärmeren Länder und verursacht deren Überschuldung. Der Erlaß von Schulden ist für diese Länder Voraussetzung für eine Wirtschaftsentwicklung, die ein menschenwürdiges Leben ermöglicht. Erst dann ist international friedliches Zusammenleben erreichbar. 10. Frieden heißt auch Einhaltung der Menschenrechte in der Bundesrepublik Deutschland, insbesondere ein humaner Umgang mit Flüchtlingen und Asylsuchenden. Wir rufen die Bundesregierung auf, die Asylrechtsänderungen der letzten Jahre zurückzunehmen, auf eine europaweite humane Flüchtlingspolitik hinzuwirken und auf die strikte Einhaltung der Genfer Flüchtlingskonvention zu achten. 11. Wir tragen Verantwortung für das Leben unserer Kinder und Enkel. Vieles, was wir uns heute leisten, zerstört die Lebensgrundlagen auf unabsehbar lange Zeit. Deshalb müssen wir lernen, sorgsam mit der Natur umzugehen. Bei den Kosten für Produkte muß deren Auswirkung auf Natur und Umwelt in Rechnung gestellt werden. Auch und gerade nach der Wahl der neuen Bundesregierung gilt: - Wir mischen uns ein. - Es gilt Druck zu machen. - Der notwendige Aufbruch ist nur möglich durch Bewegung, - nur durch die Bereitschaft, sich zu engagieren. In diesem Sinne laden wir ein für den Ostersamstag, 3. April 1999, zu Aktionen und zur Kundgebung am Marienplatz und rund ums Rathaus. Kontaktadresse: Münchner Friedensbündnis c/o Friedensbüro e.V., Isabellastraße 6, 80798 München, Tel./Fax: 089/27155917 E-Mail: f.iberl@amazonas.comlink.apc.org | |
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