Krieg in Tschetschenien - Inhalt vom: 02.12.1999 vorheriger nächster Artikel | Krieg in Tschetschenien: Stellungnahmen/Aufrufe Offener Brief an den Botschafter der Russischen Föderation Christinnen und Christen für den Frieden Dortmund An den Botschafter der Russischen Föderation Unter den Linden 63 - 65 10117 Berlin Sehr geehrter Herr Botschafter, Christinnen und Christen für den Frieden sind eine Ökumenische Friedensgruppe, die sich in Dortmund seit Anfang der 80er Jahre für den Frieden einsetzt Damals haben wir gegen den Rüstungswettlauf von Ost und West gekämpft und gegen die Rüstungsindustrie. Wir waren immer für Abrüstung und friedensbildende Maßnahmen auf beiden Seiten, denn nur so kann Frieden entstehen. Anfang der 90er hofften wir nach dem Ende des Kalten Krieges auf ein neues friedliches Europa. Umso bestürzter sind wir über die Kriege, die jetzt in Europa wüten. Als Pazifisten, die aktiv für Frieden arbeiten möchten, nehmen wir uns die Freiheit, Ihnen zu schreiben, um Ihnen einige Fragen zu stellen. Wir sehen, daß es eine Menge politische und wirtschaftliche Probleme in Ihrem Land gibt, daß ein großes Konfliktpotential da ist. Aber wir sind der Meinung, daß Konflikte sich nicht mit Gewalt, mit Krieg lösen lassen. Das haben der Bosnienkrieg und jetzt wieder der Kosovokrieg gezeigt. Die Probleme sind alle noch ungelöst, aber viele Menschen sind getötet und das Land zerstört. Es kann nicht sein, daß alle Tschetschenen Terroristen sind. Wenn man sie aber so behandelt, werden sie vielleicht zu solchen - aus der Angst, ihren Lebensbereich und ihr Leben zu verlieren. Wäre es nicht vielleicht erfolgreicher, sich mit ihnen und allen anderen am Konflikt Beteiligten an einen Tisch zu setzen und die Interessenlage offen zu verhandeln? Ist es nicht verständlich, daß die ethnischen Gruppen nach mehr Selbständigkeit und Unabhängigkeit drängen? Das wird man auch mit militärischer Gewalt nicht andern können. Was uns ganz und gar ungerechtfertigt erscheint, ist das Leiden der Zivilbevölkerung. Die Kinder, die Frauen und die Alten in Grosny haben nichts mit dem Konflikt zu tun. Sie mitten im Winter auf diese Art und Weise zu vertreiben empfinden wir als unendlich grausam. Der Haß, der in diesem Krieg gesät wird, wird wieder für mindestens 1-2 Generationen die Atmosphäre vergiften, und die wirtschaftliche Lage wird noch katastrophaler werden. Wir halten eine Öffnung Europas nach Osten für eine Notwendigkeit, und daß Rußland zu Europa gehört, für eine Selbstverständlichkeit. Dortmund hat vielfältige Beziehungen zu seiner Partnerstadt Rostow am Don. Aber es wird in Zukunft schwieriger werden, sich für. russische Interessen einzusetzen. Die Art, wie Rußland in Tschetschenien Krieg führt, stößt alle Menschen, die nach Frieden suchen, vor den Kopf, wie es auch der Kosovokrieg getan hat, obwohl oder gerade weil Deutschland darin verwickelt war. | ||
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Krieg in Tschetschenien - Inhalt | Wir bitten Sie herzlich: Tun Sie alles in Ihrer Macht Stehende, um diesen Krieg zu beenden.
Hochachtungsvoll Ute Guckes c/o Ute Guckes, Oetringhauser Str. 51,44339 Dortmund, Tel/Fax: 0231/8040765 | ||
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