Krieg in Tschetschenien - Inhalt vom: 13.12.1999 vorheriger nächster Artikel | Krieg in Tschetschenien: Stellungnahmen/Aufrufe Appell an die Bundesregierung, an die EU und den Internationalen Währungsfonds: Stoppt den Völkermord in Tschetschenien! Helsinki Citizens` Assembly - Deutsche Sektion An Bundeskanzler Gerhard Schröder Außenminister Joschka Fischer Menschenrechtsbeauftragter Herrn Gerd Poppe Vorsitzenden des Auswärtigen Ausschusses An die Fraktionsvorsitzenden Herrn Javier Solana Europäisches Parlament Rat der Europäischen Union Internationaler Währungsfonds Kein Geld für Rußland, solange die russische Armee in Tschetschenien mordet Die russische Armee mordet unter dem Vorwand der Terroristenbekämpfung unterschiedslos Kinder, Frauen und Alte in Tschetschenien. Während zu Beginn des Krieges die Bekämpfung des Terrorismus als Ziel der Kämpfe angegeben wurden, ist der Krieg in der Realität zu einem Kampf der russischen Armee gegen ein ganzes Volk geworden. Makabrer Höhepunkt dieses Krieges ist das jetzt laufende Ultimatum an die Bevölkerung der tschetschenischen Hauptstadt Grosny, die Stadt zu verlassen, da alle, die bleiben, als Terroristen definiert und entsprechend behandelt würden. Augenzeugen berichten, daß die Lage der eingeschlossenen Menschen katastrophal ist. Sie verstecken sich seit Wochen in Kellern ohne ausreichende Nahrung, viele wissen nichts von dem Ultimatum oder trauen den Russen nicht, da auch Flüchtlingstrecks angegriffen wurden. Außerdem gibt es nur noch wenige Fahrzeuge, mit denen man fliehen könnte. Die Menschen sitzen buchstäblich in der Falle. Trotz weltweiter Proteste und deutlicher Worte während des OSZE - Gipfels in Istanbul führt Rußland seinen verheerenden Krieg gegen die Tschetschenen weiter und verbittet sich die Einmischung in "innere Angelegenheiten" - ähnlich hat Milosevic im Falle Kosovos argumentiert. Vor sechs Monaten führte die NATO dennoch wegen eklatanter Menschenrechtsverletzungen im Kosovo einen Krieg - jetzt sieht die US- amerikanische Außenministerin Albright keinen Grund, einen IWF- Kredit an Rußland zu stoppen. | ||
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Krieg in Tschetschenien - Inhalt | Wir, VertreterInnen der Zivilgesellschaft, appellieren eindringlich an die Bundesregierung, die EU, die internationale Staatenwelt und den Internationalen Währungsfonds, geeignete ökonomische Sanktionsmaßnahmen gegen Rußland zu verhängen und die Zusammenarbeit in internationalen Gremien einzufrieren, bis der Krieg beendet wird. Den verbalen Protesten müssen umgehend auch Taten folgen, um noch Schlimmeres zu verhindern.
Der erste Schritt muß die sofortige Umsetzung des Beschlusses des EU- Parlaments vom 18. November sein, jede Hilfe an Moskau zu sperren, solange der Völkermord weitergeht. Das Ziel der Auslöschung eines ganzes Volkes ist keine "innere Angelegenheit", so lautete die Botschaft unserer Politiker im Kosovokrieg. Wir haben als Vertreter und Vertreterinnen der Friedensbewegung die NATO-Bombardierung auf Jugoslawien und den Kosovo scharf kritisiert, weil nicht-militärische Maßnahmen nicht zur Konfliktbewältigung genutzt wurden. Wie im Fall des Kosovokrieges verlangen wir auch hier konsequente, nicht-militärische Sanktionen, um in Rußland ein Umdenken anzustossen. Wir bedauern zutiefst, daß die russische Bevölkerung aufgrund der perfekten staatlichen Propaganda, die von der Mehrzahl der Medien fraglos aufgenommen wird, nicht die Wahrheit über diesen Krieg, seine Hintergründe und den aktuellen Kriegsverlauf sowie über die Toten und Verletzten auf russischer Seite erfährt. Auch dieser Krieg wird als "klinisch reiner" Krieg dargestellt, in dem die "Schurken" - in diesem Fall die tschetschenischen Terroristen - bestraft werden sollen. Daß es immer noch keine Beweise für die Täterschaft von Tschetschenen bei den verheerenden Bombenanschlägen in einigen Städten Rußlands gibt, ist völlig in den Hintergrund getreten. Auch in Rußland mehren sich Stimmen, die hinter dem Krieg nur innenpolitisches Kalkül vermuten, diese Stimmen werden jedoch in der Mehrzahl der Medien nicht gesendet. Umso mehr gilt es, dem tschetschenischen Volk zu helfen, das dazu aufs Schändlichste mißbraucht wird. Ingrid Lottenburger (Helsinki Citizens` Assembly) Heide Schütz (Frauennetzwerk für Frieden) Helsinki Citizens` Assembly - Deutsche Sektion - Augustastr. 41, 53173 Bonn, Tel.: 0228/361830, Fax: 0228/365106 Frauennetzwerk für Frieden, Maarweg 47, 53123 Bonn, Tel.: 0228/ 62 67 30, Fax: 0228/ 62 67 80 E-Mail: HCAGermany@aol.com Internet: http://hcagermany.homepage.com | ||
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