Krieg in Tschet- schenien - Inhalt vom: 13.01.2000 vorheriger nächster Artikel | Krieg in Tschetschenien: Stellungnahmen/Aufrufe Offener Brief Erklärung des Bremer Friedensforum zum Tschetschenkrieg Bremer Friedensforum An die Botschaft der Russischen Föderation Herrn Botschafter Krylow Unter den Linden 63-65 10117 Berlin per Fax: 030/2299397 Bremen 13. Januar 2000 Offener Brief Sehr geehrter Herr Botschafter Krylow, Am 14. Oktober 1999 übersandten wir Ihnen per Fax ein Protestschreiben gegen den Krieg im Kaukasus mit der Bitte um Weiterleitung an Ihre Regierung. Leider erhielten wir bisher keine Antwort. Andere Organisationen und Initiativen in der Bundesrepublik haben ebenfalls in vielfältiger Weise protestiert. Dennoch wird der Krieg mit unverminderter Heftigkeit fortgesetzt und fordert täglich mehr Opfer vor allem unter der Zivilbevölkerung. Die wirtschaftlichen und ökologischen Schäden sind schon heute unübersehbar. Wir beobachten diese Entwicklung mit großer Sorge und stellen erneut fest, daß es deutliche Parallelen zum Vorgehen der NATO im Kosovokrieg gibt. Unsere Kritik gilt jedoch nicht nur der russischen Offensive, sondern ebenso der Kriegführung der tschetschenischen Seite. Falls es zutreffen sollte, daß russische Militärs Vakuumbomben, sogenannte Spielzeugbomben und Splitterbomben einsetzen, und beide Seiten auch Giftgas verwenden wäre dies ein schwerer Verstoß gegen das humanitäre Völkerrecht. Damit würden eindeutig die Bestimmungen der Genfer Konvention von 1949 und die der Zusatzprotokolle von 1977, sowie das UNO-Abkommen von 1980 zum Verbot des Einsatzes besonders grausamer konventioneller Waffen verletzt. Auch für die Russische Föderation und die tschetschenischen Separatisten muß die Einhaltung des humanitären Völkerrechts verbindliche Gültigkeit behalten. | ||
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Krieg in Tschet- schenien - Inhalt | Ihre Regierung führt täglich ihre eigene Behauptung ad absurdum, sie wolle die Zivilbevölkerung schonen und den Krieg bald beenden. Das Bremer Friedensforum fordert alle Seiten auf die Kämpfe sofort einzustellen und unverzüglich Verhandlungen aufzunehmen. Wir erwarten politische Lösungen die sowohl der territorialen Integrität der Russischen Föderation als auch den besonderen ökonomischen, sozialen und ethnischen Gegebenheiten in Tschetschenien Rechnung tragen. Nur so kann sich unseres Erachtens im Kaukasus ein dauerhaftes und friedliches Zusammenleben aller Völker und Volksgruppen entwickeln.
Mit freundlichen Grüßen im Auftrag Wieland von Hodenberg Bremer Friedensforum, Villa Ichon, Goetheplatz 4, 28203 Bremen, Tel.: 0421/323530 | ||
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