Krieg in Tschet- schenien - Inhalt vom: 10.01.2000 vorheriger nächster Artikel | Krieg in Tschetschenien: Stellungnahmen/Aufrufe Offener Brief an den Präsidenten der Russischen Föderation BürgerInnen für Frieden in Tschetschenien Sehr geehrter Herr Präsident, wir fordern Sie dringend auf, den Krieg in Tschetschenien sofort zu beenden und politische Verhandlungen mit der gewählten Regierung des Landes aufzunehmen. Der Krieg, der sich angeblich gegen islamistische Rebellen und Partisanen richtet, trifft in Wirklichkeit die Bevölkerung,- die zu Tausenden aus dem Land und ins Elend des Hungers und des Winters fliehen muß. Gleichzeitig zerstören Ihre Militäreinheiten die Infrastruktur Tschetscheniens, so daß die Lebensgrundlagen dieses armen Volkes auf unabsehbare Zeit schwer geschädigt werden. Mit dem Angriff und der Bombardierung Tschetscheniens entsteht bei uns der Eindruck, Sie würden nun die Methoden der NATO als militärische Interventionsmacht übernehmen. Dies, obwohl Sie durch die traumatischen Ereignisse des Afghanistan-Krieges, der dieses Land in einen Bürgerkrieg aller gegen alle stürzte, und durch den ersten Tschetschenien-Krieg wissen, wie sehr sich solche militärgestützte Politik demoralisierend, zerstörerisch und entwicklungshemmend auf alle Beteiligten auswirkt. Diese Erfahrung noch einmal zu wiederholen kann doch nicht Ihr Ziel sein! Die Zerstörung der Lebensgrundlagen eines kleinen Kaukasus-Landes durch überlegene Kriegstechnologie ist kein Zeichen von Stärke, sondern eines der Hilflosigkeit und Schwäche. Auch deshalb fordern wir Sie auf Stoppen Sie den Krieg sofort und treiben Sie eine starke, aufbauende Politik der gegenseitigen Kooperation und Vertrauensbildung. | ||
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Krieg in Tschet- schenien - Inhalt | Die heutige OSZE sollte die organisatorische Grundlage für ein "gemeinsames Haus" sein, wie es unmittelbar nach dem Ende des Ost-West-Konfliktes in der gemeinsamen Pariser Erklärung der Staats- und Regierungschefs von 1990 vorgeschlagen und gefordert wurde.
Sehr geehrter Herr Präsident, seit der Bombardierung Jugoslawiens durch die NATO geht das zynische und verharmlosende Wort von den "Kollateralschäden" durch Europa Die russische Propaganda zur Legitimierung des Krieges gegen die tschetschenische Bevölkerung klingt uns ebenfalls wie "Kollateralschäden" in den Ohren. Das ist die Sprache der vermeintlichen Sieger, die glauben, sich um die Folgen ihres Krieges nur propangandistisch kümmern zu müssen. Sie haben durch die sofortige Beendigung des Krieges die Chance, ein anderes, ein neues Bild von Rußland zu entwerfen und zu vermitteln: von einem Rußland, das statt auf Kollateralschäden durch militärische Mordmaschinen auf "Kooperationsnutzen" durch geduldige Friedensgestaltung gegenüber allen nationalistischen Tendenzen setzt. Hochachtungsvoll! Kontakt: Friedensbüro Heilbronn, Am Wollhaus 13, 74072 Heilbronn (Hans-Rießer-Haus) E-Mail: friedensbewegung.heilbronn@t-online.de | ||
zum Anfang vorheriger nächster Artikel | Einige weitere Texte (per Zufallsauswahl) zum Thema Russland, Kaukasus: Krieg in Tschetschenien - Inhalt Tschet- Brief an Jelzin Tsche: Brief Regina Hagen Tschet.: PDS Moers FF1/2000: Editorial Tsche: Brief des Bremer Friedensforums Einige weitere Texte (per Zufallsauswahl) betreffend Land Russische Föderation: FF 5/97 Soldatenmütter Tsche- HCA an B90/Die Grünen Tsche: Aachener Friedenspreis Tsche- Städtepartnerschaft Tsche-Hg.: OSZE-Bericht Frühjahr 1998 Tsche-Hg.: Grobe-Hagel, Russlands Dritte Welt |
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