Bombodrom Wittstock/ FREIe HEIDe vom: Mai 1997 vorheriger nächster Artikel | Bombodrom Wittstock/FREIe HEIDe: Infos und Meinungen Mord auf Raten Annemarie Friedrich Was das Leben neben dem russischen Schießplatz 40 Jahre lang für die AnwohnerInnen bedeutete und den den Zorn der Menschen in der FREIen HEIDe gegen die neue Okkupation macht Annemarie Friedrich, "die Großmutter der FREIen HEIDe" mit oft drastischen Worten deutlich. Wir zitieren aus ihrem Bericht beim Friedensratschlag vom Dezember 1996 in Kassel: "Hier in dieser Region geht es um einen Mord auf Raten, nämlich um ein Aus nach dem anderen: Aus mit dem Segelflug in Berlinchen, mit Musikakademie, Schloßkonzerten und Kammeropern in Rheinsberg und dem Kulturzentrum Temnitzkirche Netzeband, mit der Reha-Klinik in Dorf Zechlin (ein Therapiezentrum mit Weltgeltung!), mit Hotelbauten, Feriendörfern, Wasser- und Sporteinrichtungen, mit der Öko-Ranch Zempow durch Verseuchung von oben, um nur einiges zu nennen. Investoren springen schon jetzt ab. Die Jugend muß abwandern. Nur wenige Flugsekunden liegt das Bombodrom entfernt von 46 Anrainerdörfern und den Städten Rheinsberg, Wittstock, Neuruppin und Kyritz, nur wenige Flugminuten von Berlin, Potsdam und Brandenburg. Zeitlich vor der Errichtung des Bombodroms war dieser Waldabschnitt am 1. Mai 1945 der Platz eines grauenvollen Massakers an Flüchtlingen, überwiegend Frauen, Kinder und alte Leute mit ihren Pferdewagen und ihren letzten Habseligkeiten. Noch leben Zeugen, die damals die Menschen- und zerfetzten Pferdeleiber eingruben. 40 Jahre lang flogen dort dann die Skelette bei den Bombeneinschlägen in die Luft. Und genau dort ist das Europäische Großbombodrom von dem "Christen" Rühe geplant. Und die Krone des Wahnsinns soll gegebenenfalls noch ein Atommüllager im Anrainerdorf Netzeband werden. Schlußfolgerung: Für alles, was in Bonn beschlossen wird, sind wir der Dreckabladeplatz. Eine gekonnte Konkurrenzausschaltung dieses schönen Landes, einst besonders geschätzt von Fontane, Knobelsdorff, Schinkel, Friedrich II, Tucholsky! Also immer drüber, auch über das ausgeschaltete Atomkraftwerk Rheinsberg, in dem nach wie vor strahlendes Material in ungeschützten Kellern lagert, immer drüber mit Jagdbombern, mit giftigem Kerosin-, Benzol- und Kohlenwasserstoffausstoß. ... |
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