6x jährlich erscheint unsere Zeitschrift "FriedensForum" und informiert über Neuigkeiten aus der Friedensbewegung. Gerne schicken wir dir ein kostenfreies Probeheft zu!
Die Kriege in der Ukraine, Nahost und an vielen anderen Orten der Erde halten an und weiten sich aus. Es wird aufgerüstet und mit Atomwaffen gedroht. „Kriegstüchtigkeit“ wird gefordert. Die Herausforderungen für die Friedensbewegung waren 2024 enorm! Mit unserem Jahresrückblick möchten wir einen Einblick in unsere Arbeit als friedenspolitische NGO geben und zeigen, welche Themen uns in diesem Jahr besonders bewegt haben.
Möglich ist unsere Arbeit nur aufgrund der großen Unterstützung unserer Spender*innen. Für diese möchten wir uns an dieser Stelle ganz herzlich bedanken! Ebenso danken wir unseren diesjährigen Praktikantinnen Clara, Toni, Joyce, Tamara und Joanna, ohne deren Unterstützung viele unserer Projekte nicht möglich gewesen wären.
Damit wir auch im kommenden Jahr viele erfolgreiche Friedensaktionen starten können, sind wir auf Spenden angewiesen. Bitte unterstütze uns hier mit einer einmaligen Spende oder in Form einer Fördermitgliedschaft. Herzlichen Dank!
+ Jahresrückblick 2024 +
Vorrang für Diplomatie: Stoppt den Krieg in der Ukraine!
In unserem Engagement rund um den Ukraine-Krieg war uns im Jahr 2024 eine Botschaft ganz besonders wichtig: Der Krieg muss endlich am Verhandlungstisch beendet werden! Anlässlich des zweiten Jahrestages des Angriffs des Krieges Russlands gegen die Ukraine am 24. Februar hat das Netzwerk Friedenskooperative zu Anti-Kriegs-Aktionen aufgerufen und die vielfältigen Aktivitäten, wie etwa die Kundgebungen in Berlin und Frankfurt mit Margot Käßmann, unterstützt.
Im Rahmen des Bündnisses „Stoppt das Töten in der Ukraine“ veröffentlichten wir anlässlich der Mitte Juni stattfindenden Friedenskonferenz in der Schweiz eine ausführliche Stellungnahme, in der wir hervorgehoben haben, was aus unserer Sicht die nächsten Schritte zu einem Frieden für die Ukraine sein könnten.
Im Sommer starteten wir dann unsere Kampagne „Frieden verhandeln!“. Durch die Unterstützung von mehreren hundert Spender*innen konnten wir ab dem 31. August, dem Vortag des Antikriegstages, und bis zum 21. September wöchentlich ein Flugzeugbanner mit der Aufschrift „Ukraine-Krieg stoppen / frieden-verhandeln.de“ u.a. über Aachen, Köln, Göttingen, Erfurt, Stuttgart, Hannover und Berlin fliegen lassen. Damit haben wir zum einen für die Forderung nach Friedensverhandlungen, die momentan so viele Menschen umtreibt, in die Öffentlichkeit gebracht. Zum anderen konnten wir für unsere Aktionswebsite werben, über die Menschen Protestpostkarten sowohl an die russische Botschaft in Berlin als auch an Bundeskanzler Scholz schicken konnten. Auf diesem Weg wurde Kanzler Scholz aufgefordert, sich für Friedensverhandlungen stark zu machen, und Präsident Putin den Krieg Russlands gegen die Ukraine zu beenden. Mehr als 5.000 Aktionspostkarten konnten so an das Bundeskanzleramt und die russische Botschaft verschickt werden.
Einsatz für Frieden in Nahost
Angesichts des anhaltenden Krieges in Gaza, im Libanon und in Israel haben wir im Jahr 2024 unseren Appell für Frieden in Israel und Palästina, welchen wir im Oktober des vorigen Jahres initiiert haben, fortgesetzt. Im Laufe des Jahres konnten wir dank der Unterstützung zahlreicher Aktiver, die vor Ort Unterschriften gesammelt haben oder den Appell über unsere Website unterzeichnet haben, mehr als 10.000 Unterschriften sammeln. Diese Unterschriften haben wir am 7. Oktober 2024 an die Bundesregierung übersendet und sie damit über den Appell informiert. Eine Stellungnahme des Bundeskanzleramts blieb jedoch bis heute aus.
Viel beachtet und gut besucht waren die Veranstaltungen, die wir gemeinsam mit weiteren Friedensorganisationen und den „Combatants for Peace“, einer israelisch-palästinensischen Friedensgruppe, zu Beginn des Jahres sowie im Juli durchgeführt haben. Die Friedensaktivisten Osama Illiwat und Rotem Levin berichteten auf ihrer Vortragsreise durch Deutschland von ihrer persönlichen Entwicklung und ihrem gemeinsamen gewaltfreien Einsatz für einen gerechten Frieden in Israel und Palästina.
Im Oktober rief das Netzwerk Friedenskooperative außerdem zur Kundgebung „Für einen gerechten Frieden in Israel & Palästina“ am 18. Oktober in Berlin auf, an der sich mehrere tausend Menschen beteiligten. Derzeit beteiligen wir uns an den Planungen zu Folgeaktionen im kommenden Jahr.
Atomwaffen, Mittelstreckenwaffen und ein Jubiläum
Eine große Veränderung gab es in diesem Jahr im Trägerkreis „Atomwaffen abschaffen – bei uns anfangen“, in dem das Netzwerk Friedenskooperative seit 1994 aktiv ist. Der Trägerkreis, welcher sich im Sommer in Aktionsbündnis „atomwaffenfrei.jetzt“ umbenannt hat, startete zum Jahresanfang das Projekt „nuclearban24.eu“. Grund dafür waren die im Vorfeld der Europawahl immer wieder losgetretenen Diskussionen um eine mögliche Bewaffnung der EU mit Atomwaffen. Dass diese Pläne zum einen höchst gefährlich und zum anderen enorme rechtliche Hürden hätte, haben wir mit einem umfangreichen Info-Angebot, einer Podiumsdiskussion im Vorfeld der EU-Wahl und unserem Appell „EU-Atombombe? Nicht mit uns!“ deutlich gemacht. Mehr als 8.000 Menschen haben diesen unterschrieben.
Unsere Mitarbeiterin, Annegret Krüger, nahm im Mai an einer ICAN-Bildungsreise nach Kasachstan teil. Thema waren die Atomwaffentests der Sowjetunion und die nukleare Geschichte Kasachstans. Gespräche mit Betroffenen, regionalen Expert*innen und Aktivist*innen standen im Mittelpunkt der Reise. Über die Erfahrungen sind mehrere Artikel erschienen, darunter im FriedensForum, in der Zeitschrift "Wissenschaft & Frieden" und ein Zeitungsartikel im Münchner Merkur.
Im Sommer nahmen wir dann mit Entsetzen die bilaterale Vereinbarung zur Stationierung von US-Mittelstreckenwaffen in Europa zur Kenntnis. Im Rahmen des Aktionsbündnisses „atomwaffenfrei.jetzt“ starteten umgehend die Planungen zu einer Kampagne gegen die neuen Mittelstreckenwaffen. Anfang November gründeten 36 Friedensorganisationen die Kampagne „Friedensfähig statt erstschlagfähig! Für ein Europa ohne Mittelstreckenwaffen“ .
Darüber hinaus beteiligte sich das Netzwerk Friedenskooperative im Juli am Camp für Klimagerechtigkeit und nukleare Abrüstung sowie im Oktober an der Demo gegen die Atomkriegsübung „Steadfast Noon“ im rheinischen Nörvenich. Dort sind vorübergehend die für die nukleare Teilhabe vorgesehenen Tonrados der Bundeswehr stationiert.
Ostermärsche 2024 und weitere Aktionstage der Friedensbewegung
Die Arbeit zu den vielfältigen Aktionstagen der Friedensbewegung gehört zu den festen Bestandteilen der Arbeit des Netzwerk Friedenskooperative. Und so war es auch im Jahr 2024. Ganz vorne dabei ist selbstverständlich der Ostermarsch, welcher in diesem Jahr vom 28. März bis zum 1. April stattfand. Angesichts der Aufrüstung, den nach wie vor dringend benötigten Friedensbemühungen für die Ukraine und in Nahost sowie der durch die Rufe nach einer Wiedereinführung der Wehrpflicht immer weiter voranschreitenden gesellschaftlichen Militarisierung, fand unser Ostermarsch-Aufruf in diesem Jahr außergewöhnlich großen Widerhall in der Bewegung. Mehr als 2.000 Einzelpersonen und 71 Organisationen haben das Erscheinen der Anzeige in der „Zeit“ ermöglicht. Für die Veröffentlichung in der „taz“ wurden in diesem Jahr ganze zwei Seiten benötigt! Wir hoffen, dass wir damit einen Teil zur Mobilisierung zu den bundesweit mehr als 100 Ostermärschen beitragen konnten.
Auch zu den Hiroshima- & Nagasaki-Gedenktagen im August, dem Antikriegstag im September und der Ökumenischen Friedensdekade im November haben wir auf unserer Website ein umfangreiches Infoangebot für Aktive und die Presse zu Verfügung gestellt.
Lokale Friedensarbeit
Friedensbewegung lebt von lokalen Aktionen. Deshalb haben wir auch in diesem Jahr bei zahlreichen Anlässen Friedensaktivitäten vor Ort unterstützt. Dazu gehörten sowohl viele kleinere, als auch größere Anlässe wie der Protest anlässlich der Rheinmetall-Aktionärsversammlung in Düsseldorf im Mai oder die Bonner Friedenstage im September.
Anlässlich des Internationalen Frauentags für Frieden und Abrüstung am 24. Mai wurde im Rahmen einer Führung außerdem die englischsprachige Broschüre des „Friedenswegs Bonn“ eingeweiht. Seitdem konnten noch viele weitere Führungen gegeben werden, die über friedenspolitisch relevante Orte und Menschen in Bonn aufklären. Die englische und deutsche Broschüre kann auf unserer Webseite bestellt oder runtergeladen werden.
Für eine starke Bewegung: Bündnisarbeit stärken!
Um immer im Blick zu behalten, was in der Friedensbewegung los ist, und ein Gespür dafür zu haben, was die Bewegung braucht, war auch 2024 die Arbeit in Bündnissen ein wichtiger Bestandteil der Arbeit des Netzwerk Friedenskooperative. Zu den Bündnissen, in denen wir uns in diesem Jahr engagiert haben gehören u.a. die „Kooperation für den Frieden“, das Bündnis „Stoppt das Töten in der Ukraine“, das NGO-Bündnis „Für einen gerechten Frieden in Israel & Palästina“ und „unter 18 nie! Keine Minderjährigen in der Bundeswehr!“.
Infoarbeit: FriedensForum
2024 ist unsere Zeitschrift, das FriedensForum, sechs Mal erschienen. Dabei haben wir in den Schwerpunkten der einzelnen Hefte über folgende Themen berichtet:
- Ausgabe 1 / 2024: Aktionsformen – Protest und Widerstand
- Ausgabe 2 / 2024: Krieg um Gaza – Ein Pulverfass
- Ausgabe 3 / 2024: Medien und Propaganda
- Ausgabe 4 / 2024: Ein großer Krieg in Europa?
- Ausgabe 5 / 2024: Konflikte und strukturelle Gewalt im Inneren
- Ausgabe 6 / 2024: Flucht und Migration
Reinlesen könnt ihr in alle Ausgaben auch hier auf unserer Website.