Redebeitrag für den bundesweiten Aktionstag der Friedensbewegung am 18. November 2018

 

- Es gilt das gesprochene Wort -

 

Liebe Friedensfreunde,

wir begehen heute mit Vielen den bundesweiten Aktionstag der Friedensbewegung. Zeitgleich versuchen Friedensfreunde auch unsere Ruth eine Menschenkette in Berlin zwischen der US Botschaft und der nordkoreanischen Botschaft zu machen.

Damit ist auch das Thema dieses Tages klar: Atomwaffen müssen weltweit geächtet werden, sie sind ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

Aber: Die Atomwaffen beschützen uns doch, heißt es.  Doch dieser Schutz selbst ist gefährlicher als Alles, was die Menschheit bisher erfunden hat.

Die Atombombenabwürfe von  Hiroshima und Nagasaki haben nicht nur  in wenigen Minuten eine Viertelmillionen Menschen   qualvoll den Tod gebracht, sie haben auch bis heute das Erbgut vieler Japaner verändert mit der Folge von Unfruchtbarkeit und Krebserkrankungen.

Wer mit Atomwaffen droht, handelt verbrecherisch und erpresst die Welt.

122 Staaten haben im Juli diesen Jahres dieses Verbrechen geächtet.

Aber Deutschland gehört nicht zu diesen Staaten. Weiterhin verstecken wir uns hinter den  USA und der NATO. Weiterhin sind in Büchel 25 Atomwaffen gelagert.

Aber es kommt noch schlimmer:

die USA haben angekündigt ihre europäischen Atomwaffen zu modernisieren. Neue Trägersysteme müssen folgen: Europa soll sie anschaffen und bezahlen.

Schließlich hat der noch amtierende Außenminister Gabriel folgende Warnung kürzlich geäußert: „wahrscheinlich werden wir in Europa neue nukleare Mittelstreckenraketen sehen“

Atomare Mittelstreckenraketen  - 1980 Nachrüstungsbeschluss -   SS20  - Pershingraketen Europa -  ein atomares Gefechtsfeld – alles wieder da ?

Nein, Nein, Nein : die atomare Rüstung ist ein Verbrechen gegen die Menschheit!

Jetzt rächt es sich, dass die vergangenen zwei Bundesregierungen dieses Thema nicht angegangen sind

Es ist nur eine Frage der Zeit bis durchgeknallte Regierungen oder auch Terroristen sich dieses Mittels bedienen.

Die Ächtung der Atomwaffen durch die UN  und die Verleihung des Friedensnobelpreises an die Organisation ICAN, die diesen Prozess der Ächtung in Gang gesetzt hat zeigen uns , dass wir nicht machtlos sind und dass wir auch in Hagen für die Abschaffung der A Bomben auch in Deutschland kämpfen können.

Ich schließe mit Elias Canetti:

„Ob man umsonst gelebt hat, hängt davon ab, was aus de Welt wird. Wenn sie sich verschlingt, wird man mit verschlungenen. Wenn sie sich rettet, hat man zu dieser Rettung etwas beigetragen.“

Ich danke besonders Rüdiger für die musikalische Umrahmung und Euch Allen für die Unterstützung! 

 

Dr. Christian Kingreen ist aktiv beim "Hagener Friedenszeichen" und Mitglied der IPPNW.