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Insgesamt 3 Monate habe ich beim Netzwerk Friedenskooperative verbracht und eine Menge Erfahrungen gemacht. Für die Friedenskooperative habe ich mich vor allem wegen meines Masters in ‚Peace and Development‘ entschieden.
Die Anfangszeit war unkompliziert und super nett. In der ersten Woche nahm ich an einem Büromeeting teil, bei dem alle Mitarbeiter das letzte Jahr bewerteten und Ziele für das laufende Jahr gesteckt wurden. Für meinen Einstieg war das Treffen natürlich ideal, um zu verstehen an welchen Themen das Netzwerk arbeitet und wie die Arbeit im Bonner Büro organisiert ist.
Die Friedenskooperative ist derzeit Träger zwei sehr interessanter Kampagnen. „Büchel ist überall! atomwaffenfrei.jetzt“ ist eine Kampagne, die sich für eine atomwaffenfreie Welt und den Abzug der US-Atomwaffen aus Deutschland einsetzt.
Ich war während meines Praktikums zwei Mal am Fliegerhorst der Bundeswehr in Büchel, der Ort in der Eifel an dem die US-amerikanischen Atomsprengköpfe stationiert sind.
Zusammen mit Kristian bin ich zum Auftakt der 20-wöchigen Aktionspräsenz (mit der gegen die 20 Bomben in Büchel demonstriert werden soll) gefahren und habe dort vor allem gefilmt und Fotos gemacht. Das Film- und Fotomaterial wird jetzt für Werbeaktionen der Kampagne eingesetzt.
Ich habe unzählige engagierte Menschen aus NGO’s, Kampagnen, politischen Parteien und Aktionsbündnissen kennengelernt, die sich auf verschiedene Arten und Weisen für eine Welt ohne Atomwaffen stark machen.
Bei meinem zweiten Mal in Büchel wurde ich selbst aktiv. Auf dem Ostermarsch in Büchel habe ich eine Protestrede vor dem Haupttor des Bundeswehrstützpunktes gehalten.
Auch dort habe ich viele Leute wieder oder zum ersten Mal getroffen. Wer vorhat in der Friedensbewegung oder einer NGO zu arbeiten, bekommt bei der Friedenskooperative viele Möglichkeiten sich zu vernetzen und einen ersten Fuß in die Szene zu setzen.
Im März 2017 begann die erste UN-Verhandlungsrunde für ein weltweites Atomwaffenverbot. Die Kampagne die mittlerweile seit einigen Jahren läuft, hat deshalb wieder an Bedeutung gewonnen. Atomwaffen und die Gefahren, die von solch einer Bombe ausgehen, sind in den Köpfen der Menschen leider wenig präsent. Das ändert sich durch Nordkorea, Donald Trump und den UN-Verhandlungen glücklicherweise wieder. Die Mitarbeit an der Kampagne ist deshalb super spannend.
Die zweite Kampagne, die von der Friedenskooperative unterstützt wird und an ein aktuelleres Thema anknüpft ist „MACHT FRIEDEN. Zivile Lösungen für Syrien“. Die Kampagne richtet sich an die deutschen Bundestagsabgeordneten und fordert sie auf gegen die Verlängerung eines Bundeswehreinsatzes in Syrien zu stimmen und stattdessen zivile Mittel zur Lösung des Konflikts einzusetzen. Die Petition der Kampagne ist erst gerade gestartet und hat nach nur einigen Wochen über 1000 Unterstützer gefunden. Ich durfte an der Webseite mitarbeiten und bin natürlich bei der Aktionskonferenz im Mai 2017 dabei, bei der etwa 100 Besucher an verschiedenen Workshops zum Thema ‚Zivile Konfliktbearbeitung‘ und ‚Syrien‘ teilnehmen werden.
Da mein Praktikum in die Osterzeit fiel, war ich besonders häufig mit den Ostermärschen beschäftigt. Ich habe Hunderte Mails geschrieben, täglich die Webseite aktualisiert, Musterreden und meine eigene Ostermarschrede verfasst.
Zusammen mit Marvin habe ich übrigens an der Radiosendung ‚Rakete‘ im SWR2 teilgenommen. Auch eine sehr coole Erfahrung! Hier könnt ihr mal reinhören, wenn ihr Lust habt.
Das Praktikum beim Netzwerk Friedenskooperative ist ideal um einen Einblick in die Arbeit einer kleinen NGO zu bekommen – vor allem für die, die es unkonventionell mögen und Lust auf ein paar Abenteuer haben!
Kathi Müller, Mai 2017