Pressemitteilung Netzwerk Friedenskooperative
Pressemitteilung Netzwerk Friedenskooperative

Am 11. Juni 2016 möchte sich die deutsche Armee an sechzehn Standorten feiern – das wird sie nicht ungestört machen können. Friedensaktivisten haben an vielen Orten Proteste angekündig.

Wie schon im vergangenen Jahr, so wollen Friedensaktivisten auch den „Tag der Bundeswehr 2016“ nicht unkommentiert lassen: In vielen Städten sind Proteste gegen den großangelegten Armee-Propagandatag mit Volksfestcharakter geplant. In Hohn nahe Flensburg wird es eine antimilitaristische Mahnwache vor dem Haupttor des Fliegerhorstes geben; Gegen den „Tag der Bundeswehr“ bei der „Wehrtechnischen Dienststelle“ in Trier ist eine Kundgebung mit Infoständen, Redebeiträgen und Musik geplant; Wie schon im letzten Jahr will sich die Bundeswehr in der Innenstadt von Bonn präsentieren, wogegen Friedensbewegte eine Protestaktion angekündigt haben – sie rechnen mit etwa einhundert Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Im baden-württembergischen Stetten haben Aktivisten rund um die „Albkaserne“ Kundgebungen angemeldet – zur Anreise aus dem nahen Stuttgart wird es sogar einen Bus geben; Auch bei den „Tag der Bundeswehr“-Veranstaltungen in Hamburg, Wilhelmshaven, Rostock-Warnemünde, Bückeburg und Erfurt wird es Protestaktionen geben: „Wir sind zuversichtlich alle Standorte abdecken und der Militär-Propaganda damit etwas entgegensetzen zu können“, so Kristian Golla von der Friedenskooperative.

Die Friedensbewegten hoffen auf viele kreative und bunte Aktionen. „Beim ‚Tag der Bundeswehr‘ geht es dem Verteidigungsministerium darum, mit einem niedrigschwelligen Event für Auslandseinsätze zu werben und sich schon junge Leute als Nachwuchs zu sichern“, kritisiert Philipp Ingenleuf. Besonders heikel sei es, dass dabei schon 17-Jährige ins Visier der Bundeswehr gerieten: „Jährlich treten über 1.300 unter-18-Jährige ihren Dienst bei der deutschen Armee an“, so Ingenleuf. Dagegen protestieren nicht nur Friedensaktivisten sondern auch Kinderrechtler wie u.a. die Organisation „terre des hommes“. Auch der „UN Ausschuss für die Rechte des Kindes“ hat die Bundeswehr bereits aufgefordert, diese Rekrutierungspraxis einzustellen – doch die Armee ignoriert die Kritik. Das soll sich am 11. Juni ändern: „Wir haben viele Gruppen mit Aktionskisten ausgestattet und hoffen auf lautstarken Protest“, so Ingenleuf.