6x jährlich erscheint unsere Zeitschrift "FriedensForum" und informiert über Neuigkeiten aus der Friedensbewegung. Gerne schicken wir dir ein kostenfreies Probeheft zu!
Redebeitrag für die Antikriegstagsveranstaltung am 31. August 2024 in Nürnberg
- Es gilt das gesprochene Wort! -
- Sperrfrist: 31.8.2024, Redebeginn: 14 Uhr -
Liebe Friedensfreundinnen und Freunde!
Liebe Bürgerinnen und Bürger!
Morgen am 1. September jährt sich zum 85. Mal der feige und brutale Überfall des deutschen Faschismus auf Polen und damit der Beginn des 2. Weltkriegs! Der deutsche Faschismus machte den deutschen Militarismus zu einer unfassbar grausamen Ausgeburt des Völkerhasses und des Völkermords!
Sechs Millionen europäische Jüdinnen und Juden wurden industriell ermordet! Eine halbe Million Sinti und Roma fielen dem Völkermord zum Opfer und 27 Millionen Bürgerinnen und Bürger der Sowjetunion überlebten den Vernichtungskrieg Hitlerdeutschlands nicht!
Insgesamt kamen im 2. Weltkrieg mehr als 65 Millionen Menschen grausam um. Das muss doch allen Menschen Mahnung genug sein!
Wir gedenken am Antikriegstag der Millionen Toten dieses Krieges!
Am 8. Mai 1945 war das Ende des Kriegs und der Tag der Befreiung vom deutschen Militarismus und deutschen Faschismus.
Die Linke ruft ebenso wie das Friedensforum, VVN und alle Friedensaktivistinnen und –aktivisten jedes Jahr dazu auf den 8. Mai als Tag der Befreiung zu feiern und der Opfer des Krieges zu gedenken.
Aus dem grausamen Gemetzel konnte es nur eine Schlussfolgerung geben: Nie wieder Faschismus! Nie wieder Krieg!
Dies gilt heute genauso wie nach dem zweiten Weltkrieg!
Die Linke fordert alle Antifaschistinnen, Antifaschisten, alle Friedensfreundinnen und Freunde, alle Bürgerinnen und Bürger dazu auf sich dafür einzusetzen und dafür zu kämpfen.
Am 6. August haben Friedensorganisationen mit Unterstützung der Linken eine Mahnwache veranstaltet zum Gedenken an den Atombombenabwurf der USA auf Hiroshima und Nagasaki am 6. bzw. 9. August 1945. Über 200 Tausend Menschen sind direkt durch die Atombomben ums Leben gekommen. An den Auswirkungen der Atomstrahlung sind noch viel mehr Menschen jämmerlich zu Grunde gegangen! Wir als Linke sagen: Ächtung und Vernichtung aller Atomwaffen! Die Bundesregierung fordern wir auf endlich den Atomwaffenverbotsvertrag zu unterzeichnen!
Fast 80 Jahre nach Ende des zweiten Weltkriegs ist die Forderung nie wieder Krieg von imperialistischen Machtinteressen in den Hintergrund gedrängt worden. Russland hat am 24. Februar 2022 den völkerrechtswidrigen Krieg gegen die Ukraine begonnen.
Der Krieg zieht sich schon über Zweieinhalb Jahre hin. Er wird eben nicht durch massenhafte Waffenlieferungen wie Drohnen, Marschflug körper, Panzer beendet! Im Gegenteil: Das gegenseitige Töten von Menschen wird verlängert und die Angriffe werden brutaler!
Wir als Linke fordern Keine Waffenlieferungen in die Ukraine, in Kriegsgebiete und auch in kein anderes Land auf der Welt!
Auch wenn wir in der Öffentlichkeit als Putinversteher dargestellt werden: Die Linke fordert einen sofortigen Waffenstillstand ohne Vorbedingungen! Es müssen sofort Verhandlungen über ein Ende des Krieges aufgenommen werden! Zehnmal verhandeln ist besser als einmal zu schießen. Die Bundesregierung und die EU sind aufgefordert diplomatische Lösungen zu suchen und alle Bemühungen von Ländern wie Brasilien, Indien und ja auch China den Krieg zu beenden ernsthaft zu unterstützen!
Dieser Krieg ist ein Stellvertreterkrieg zwischen NATO und Russland Die NATO hat ihren Machtinteressen folgend ihr Einflussgebiet bis an die Grenzen Russlands ausgedehnt. Sie hat Russlands Sicherheitsinteressen nicht berücksichtigt. Wir als Linke fordern von der NATO die Länder Osteuropas in ein gegenseitiges Sicherheitskonzept einzubinden und Sicherheitsgarantien zu vereinbaren!
Wir als Linke verurteilen den barbarischen Terrorangriff der Hamas auf eine Feier in Israel mit über Tausend ermordeten Menschen und über dreihundert entführten Geiseln! Seit 7. Oktober letzten Jahres sind immer noch zirka 115 Geiseln in den Händen der Hamas. Die israelische Regierung hat die Armee in den Gazastreifen geschickt und führt Krieg gegen die Hamas aber sie führt auch einen Vernichtungskrieg gegen das palästinensische Volk mit 10 Tsd. Toten, mit deutschen Waffen! Die Linke fordert von der Bundesregierung: Keine Waffenlieferungen an Israel!
Die Angehörigen der Geiseln und 10 Tausende Israelis haben Woche für Woche für Verhandlungen über die Freilassung der Geiseln demonstriert! Die israelische Regierung will offensichtlich nur eine militärische Lösung. Die Linke fordert an erster Stelle die USA, die Bundesregierung, die EU und die weitere Staatengemeinschaft dazu auf diplomatische Initiativen zu ergreifen um den Krieg gegen die palästinensiche Bevölkerung und gegen das israelische Volk zu beenden. Dazu ist ein Waffenstillstand unbedingt notwendig!
Wir fordern die sofortige Aufnahme von Verhandlungen!
Die Ausweitung der israelischen Siedlungen im Westjordanland muss gestoppt werden! Wir treten für eine Zwei Staatenlösung ein.
Anstatt sich vehement für diplomatische Lösungen in den kriegerischen Auseinandersetzungen einzusetzen wird wieder der Ruf nach der Kriegstüchtigkeit laut. Die Linke sagt wir müssen nicht Kriegstüchtig werden – wir müssen friedensfähig werden!
Wir brauchen kein 100 Milliarden Sondervermögen für die Bundeswehr! Allein in diesem Jahr werden 90 Milliarden Euro für die Hochrüstung und weitere Milliarden für die Ukraine ausgegeben.
Diese todbringenden Mittel werden der Gesundheitsfürsorge, der Infrastruktur, der Bildung, den sozialen Sicherungssystemen und Subventionen für bezahlbare Mieten entzogen!
Schluss mit der „Kanonen-statt-Butter-Politik“, die zu Lasten von uns Lohnabhängigen und sozial Benachteiligten geht! Gegen die Militarisierung zu kämpfen, heißt unmittelbar für unsere sozialen Interessen zu kämpfen.
Es muss Schluss damit sein, dass die Rüstungsindustrie wie Diehl und Rheinmetall irrsinnige Profite scheffelt! Allein Rheinmetall konnte seine Profite in den letzten 10 Jahren auf das Fünffache steigern!
Die Linke lehnt die Wiedereinführung der Wehrpflicht ab!
Wir lehnen ebenfalls Auslandseinsätze der Bundeswehr in anderen Ländern ab! Wir setzen uns für das Selbstbestimmungsrecht der Völker ein.
Die Bundeswehr hat an Schulen und Bildungseinrichtungen nichts zu suchen! Die Zivilklausel an Universitäten und Bildungseinrichtungen muss gewährleistet bleiben.
2026 sollen in Deutschland neue Marschflugkörper und Waffen-Systeme stationiert werden, die bis nach Russland hinein reichen. Bundeskanzler Scholz ist für die Stationierung Zitat: Damit die Kinder, die neu geboren werden, nie wieder Krieg erleben müssen. Die Stationierung macht uns zur Zielscheibe und macht Krieg erst recht erlebbar! Organisieren wir gemeinsam den Widerstand gegen die Stationierung! Fahren wir gemeinsam am 3. Oktober zur Friedensdemo nach Berlin! Die Linke Nürnberg Stadt und Land organisiert einen Bus!
Wir brauchen wieder eine große Friedensbewegung gegen die Stationierung und gegen die Kriegshysterie!
Die Kriegshysterie in Politik, Medien und Gesellschaft muss ein Ende haben! Wir brauchen Abrüstung und nicht Aufrüstung! Wir brauchen Frieden und die Achtung der Menschenrechte!
Benjamin Ferencz, der Chefankläger der 2. Nürnberger Prozesse, hat gesagt: Wenn sie uns die Tür zusperren, kommen wir durch das Fenster! Das war sein Motto für Frieden, Freiheit, Menschenrechte
zu kämpfen. Wir alle sind aufgerufen das Gleiche zu tun!
Vielen Dank.
Lothar Gritschke ist aktiv bei der Partei "Die Linke" in Nürnberg.