Für das UN-Atomwaffenverbot!

275 Großflächen-Plakate für das Atomwaffenverbot deutschlandweit

von Marvin Mendyka
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Die Jahrestage der Atombombenabwürfe auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki jährten sich im August 2020 zum 75. Mal. Neben den zahlreichen dezentralen Gedenkveranstaltungen der Friedensbewegung konnte mit einer deutschlandweiten Großflächenkampagne auf diesen besonderen Jahrestag hingewiesen werden. In mehr als 150 Städten wurden dank der Unterstützung zahlreicher Einzelpersonen und Gruppen mehr als 275 Großflächen zum Hiroshima-/ Nagasakitag plakatiert. Die zentrale Forderung lautete: Deutschland soll dem UN-Atomwaffenverbotsvertrag beitreten! Organisiert wurde die Großflächenkampagne vom Netzwerk Friedenskooperative und der Kampagne „Büchel ist überall! atomwaffenfrei.jetzt“.

Mit der Großflächen-Kampagne wurde zum einen der Opfer der Atombombenabwürfe gedacht und zum anderen für den Beitritt zum UN-Atomwaffenverbotsvertrag geworben. Das ist dringend nötig, denn die Bundesregierung weigert sich nach wie vor, dem 2017 geschlossenen Vertrag beizutreten, auch wenn der Zuspruch für das Atomwaffenverbot weltweit weiter wächst. Mit Irland, Nigeria, den Karibikinseln St. Kitts und Nevis sowie Niue im Südpazifik nutzten gleich vier Staaten die Gedenktage, um dem Atomwaffenverbot beizutreten. Damit ist das Inkrafttreten des Vertrages ein gutes Stück näher gerückt. Stand Mitte September fehlen nur noch sechs weitere Ratifizierungen.

Eine im Juli veröffentlichte repräsentative Meinungsumfrage des Kantar-Instituts, die von Greenpeace Deutschland in Auftrag gegeben wurde, zeigt, dass der Beitritt Deutschlands zum UN-Atomwaffenverbot auch dem Wunsch einer großen Mehrheit der Menschen in Deutschland entspricht. 92 Prozent der befragten Personen sprachen sich bei der Befragung dafür aus. Wie groß inzwischen die Unterstützung für das Verbot von Atomwaffen ist, zeigte sich auch deutlich an der Großflächenkampagne.

Aus 75 Großflächen in 75 Städten wurden 275 Großflächen in 150 Städten
Ursprünglich angepeilt wurden 75 Großflächen in 75 Städten. Selbst dies wäre für die Organisator*innen der Aktion bereits ein großer Erfolg gewesen. Doch schon wenige Tage nach der Verbreitung der Projektidee zeichnete sich ab, dass der Zuspruch deutlich höher ausfiel. „Wir wurden von den positiven Rückmeldungen regelrecht überlaufen.“, erinnert sich Kristian Golla vom Netzwerk Friedenskooperative. „Es fiel uns schon fast ein bisschen schwer, da den Überblick zu behalten.“

Neben dem großen Zuspruch für das Atomwaffenverbot dürfte die enorme Unterstützung für die Großflächenkampagne auch in der Corona-Situation liegen. „Viele Aktive sind auf der Suche nach Protestformen, bei denen sie weder sich, noch andere gefährden. Mit der Großflächen-Kampagne konnten wir offensichtlich ein gutes Aktionsangebot machen.“, erklärt sich Kristian Golla den großen Zuspruch. „Alles in allem sind wir sehr zufrieden mit der Aktion. Die Friedensbewegung konnte zum Hiroshima- und Nagasaki-Gedenktag ihre Forderung nach einer atomwaffenfreien Welt sichtbar im Straßenbild in zahlreichen Städten in ganz Deutschland verankern und viele Menschen erreichen. Allen Menschen, die die Aktion mit ihrer Spende möglich gemacht haben, möchten wir ganz herzlich danken!“, so Golla weiter.

Auf der Aktionswebsite www.hiroshima-nagasaki.info haben sich viele Friedensaktivist*innen mit Fotos von ihren Großflächenplakaten verewigt.

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Referent für Social-Media und Öffentlichkeitsarbeit beim Netzwerk Friedenskooperative.