Aufruf der unesco-projekt-schulen

50 Jahre Allgemeine Erklärung der Menschenrechte

von Falk Bloech
Initiativen
Initiativen

Im Jahre 1948, drei Jahre nach Beendigung des 2. Weltkriegs, vereinbarten die Repräsentanten aus 48 Ländern, die damals Mitglieder der Vereinten Nationen waren, die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte. In der Präambel zu den insgesamt 30 Artikeln heißt es u.a.: "Die Generalversammlung der Vereinten Nationen verkündet diese Allgemeine Erklärung der Menschenrechte als das von allen Völkern und Nationen zu erreichende gemeinsame Ideal. Jede Person und jede Gruppe in der Gesellschaft ist aufgerufen, an der Erreichung dieser Ziele laufend zu arbeiten."

Zu den Menschenrechten gehören u.a.: das Recht auf Gleichberechtigung, das Recht auf Gleichheit vor dem Gesetz, das Recht auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit, das Recht auf freie Meinungsäußerung, das Recht auf Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit, das Recht auf politische Betätigung, das Recht auf Arbeit, das Recht auf soziale Sicherheit, das Recht auf Bildung. Der Menschenrechtsanspruch gilt gleichermaßen für Männer und Frauen, für Mädchen und Jungen, für Jugendliche, Kinder (vergleiche die Rechte der Kinder) und Erwachsene. Die in vielen Kulturen anerkannte "Goldene Regel" besagt: Wir wollen andere so behandeln, wie wir von anderen behandelt werden wollen - ein hoher, sehr allgemeiner und doch fast selbstverständlicher Anspruch. Ist er historisch eingelöst worden? Gerade Schülerinnen und Schüler setzen sich für andere Menschen ein und fragen nach Möglichkeiten überlegter, praktischer Solidarität.

2. Projekttag der Solidarität

Zu diesem Projekttag laden wir alle Schulen aus aller Welt ein, Schulen unterschiedlichster Form (Primar-, Sekundarstufen etc), unesco-projekt-schulen und natürlich auch solche, die nicht dem UNESCO-Netzwerk angehören. Schülerinnen und Schüler werden sich am 27. April `98 auf sehr unterschiedliche Weise mit dem weitreichenden Thema Menschenrechte befassen. Sie werden ihre je eigenen Zugänge zu diesem Thema finden, bestärkende und natürlich auch kritische, historische und aktuelle, analytische und kreative, ihren jeweiligen kulturellen Kontext berücksichtigend. Sie werden die ganze Breite der Menschenrechtsthematik aufnehmen und dabei die Schwerpunkte verstärken, die ihre Schulen schon seit Jahren verfolgen, wie Schulpartnerschaften, Zusammenarbeit mit lokalen Initiativen u.v.a.

Der 2. weltweite Projekttag der Solidarität am 27. April 1998 knüpft an die Tradition des 1. Projekttages an, der am 26. April 1996 - 10 Jahre nach der Katastrophe von Tschernobyl - von über 1.200 Schulen und Initiativen aus 64 Ländern phantasievoll und engagiert mitgetragen wurde - und möchte den Kindern von Tschernobyl auch weiterhin verbunden bleiben.

Der 2. Weltweite Projekttag der Solidarität versteht sich als einer von vielen Beiträgen zum Gedenkjahr "50 Jahre Allgemeine Erklärung der Menschenrechte", das sicherlich mit dem 10. Dezember 1998, dem Tag der Verabschiedung der Deklaration, einen besonderen Abschluß finden wird.

Der Projekttag entspricht der Initiative der deutschen unesco-projekt-schulen und wird in Zusammenarbeit mit der Deutschen UNESCO-Kommission und der Koordination des Asscociated Schools Project der UNESCO in Paris organisiert. Er wird von den unesco-projekt-schulen Laborschulen und Oberstufen-Kolleg Bielefeld sowie dem Projektbüro Minden/Deutschland koordiniert.

Kontakt: Projektbüro Minden, Mira Lorent, Postfach 2110, 32378 Minden, Tel. 0571/24339, Fax: 0571/24181

Ausgabe

Rubrik

Initiativen