Appell aus Rheinhausen

Mindestens 70 Milliarden DM werden in unserem Land jährlich für Rüstung ausgegeben. Dies, obwohl ein erster atomarer Abrüstungsvertrag unterzeichnet ist.

Wir brauchen keine weitere Aufrüstung, sondern Programme für die Zukunft. Wir brauchen eine Zukunftsinitiative für das Ruhrgebiet. Wir brauchen Geld für Arbeitsplätze.

Forschungs- und Technologieprogramme, Programme für Umweltschutz, für Energieversorgung, für Verkehrswesen, für soziale, bildungs- und kulturpolitische Entwicklungen sind notwendig.

Wir fordern ein Sofortprogramm "Zukunftsinvestition Ruhrgebiet" von 10 Milliarden DM. Dabei bedeutet Unterstützung für das Ruhrgebiet Hilfe für alle Stahlstandorte!

Ein solches Programm ist finanzierbar. Abrüstung ist dafür unabdingbar.

Notwendig für das Zukunftsprogramm Ruhrgebiet "Militärisch abrüsten, sozial aufrüsten"

ist allein der politische Wille.

Deshalb fordern wir die Bundesregierung und die Parteien des Deutschen Bundestages auf, eine Initiative für die Reduzierung der Rüstungsausgaben zugunsten eines Zukunftsprogramms für das Ruhrgebiet zu ergreifen.

 

Rheinhausen, den 20. Februar 1988

Dieter Artmann, Hannes Jaenicke

Karin Benz-Overhage, Oberbürgermeister Josef Krings

Willi Brase, Klaus Lage

Manfred Bruckschen, Claudia Liedmeyer

Dr. Dieter Dehm, Manfred Maurenbrecher

Renan Demirkan, Ulla Meinecke

Katja Ebstein, Doris Pollmann - Wallraff

Herbert Grönemeyer, Helmut Ruge

Walter Haas, Dick Städtler

Anne Haigis, Prof. Dr. Peter Starlinger

Rudolf Homann, Hannes Wader

 

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