Friedens-Radtour

Auf Achse für Frieden und Abrüstung

von Thomas Rödl

Unter diesem Motto organisiert die DFG-VK Bayern nun zum 9. Mal in Folge ab dem 1. August 2012 eine Friedens- Aktions- Fahrradtour. Für eine zivile Außenpolitik, gegen Militärinterventionen, gegen die Auslandseinsätze der Bundeswehr, für den Abzug der Atomwaffen aus Deutschland, gegen den Export von Rüstungsgütern, für die Schließung der ausländischen Militärstandorte. Das sind die zentralen Forderungen. Die Fahrradtour führt zu Standorten der Rüstungsindustrie, der Bundeswehr, der US-Streitkräfte und zu Truppenübungsplätzen.

Während die ersten Jahre der Friedenstour sich in Bayern und Baden-Württemberg bewegten, fuhren wir in den letzten Jahren auch nach Ramstein, nach Büchel, nach Brdy in Tschechien (geplante Radarstation) , zum Militärflughafen nach Leipzig und im vergangenen Jahr einmal über die Berge nach Vicenza in Oberitalien (US-Fallschirmjäger-Stützpunkt).

Die TeilnehmerInnen der Fahrradtour suchen das Gespräch mit Menschen, die von Rüstungsproduktion und Militär abhängig sind. Mit Informationsständen, Fahrrad-Demos, Mahnwachen, Flugi- Verteilaktionen an Rüstungsbetrieben, Besuchen bei „BürgermeisterInnen für den Frieden“ und Begegnungstreffen mit lokalen Friedensinitiativen werben wir für unsere Ziele, für  eine Friedenspolitik im Interesse der Menschen, für Alternativen zur Rüstungsproduktion. In vielen Fällen ist es uns gelungen, mit Berichten in die lokalen Medien (Printmedien, Radio, Fernsehen) zu gelangen. Die Zahl der TeilnehmerInnen hat sich von anfänglich einem Dutzend auf über 30 erhöht. Also: Friedensradeln macht allmählich Schule und außerdem ziemlich viel Spaß.

Viel Aufmerksamkeit bekommt die vor einigen Jahren von TeilnehmerInnen entwickelte Anti-Kriegs-Performance, die bei den Zuschauern oft ein Gänsehautgefühl auslöst und die Friedensradler zu kreativen und konstruktiven Ideen inspiriert, die der Performance immer wieder ein neues Gesicht geben.

Auf Anregung der Rüstungsgegner am Bodensee führt die diesjährige Tour "Auf Achse für Frieden und Abrüstung" nach Friedrichshafen am Bodensee.

An einigen der vielen Rüstungsfirmen am Bodensee wird die Fahrradkarawane durch Mahnwachen und Aktionen auf deren Geschäfte mit dem gewaltsamen Tod aufmerksam machen. Darunter z.B. AC&S in Langenargen, Diehl in Überlingen, EADS in Immenstadt, MTU in Friedrichshafen. (Details werden gerade geplant)

Aufgrund der Werksferien der Betriebe startet die Tour am 1.8. in München, nicht wie zunächst geplant am Bodensee. Unsere „Weltstadt mit Herz“ ist auch eine Weltstadt der Rüstungsindustrie, die ebenfalls viele namhafte Rüstungsproduzenten, darunter MTU, EADS, MAN, Krauss-Maffei-Wegmann, Rohde und Schwarz, und andere beherbergt.

Von München geht's über Schrobenhausen (MBDA- Raketen - u. Lenkwaffen), nach Augsburg, zum Militärflugplatz Lagerlechfeld sowie zum Bundeswehrstandort nach Kaufbeuren (in Auflösung).

Den landschaftlichen Höhepunkt wird das Allgäu bieten; dort lässt sich Kraft tanken für die Fahrt über diverse Hügel zum Bodensee.

Ganz zwanglos ergibt sich in diesem Jahr ein Schwerpunkt zum Thema Rüstungsexport, noch konkreter, der geplante Export von 270 Leopard-Kampfpanzern nach Saudi-Arabien. Die Endmontage dieser Kriegswaffe läuft in München- Allach, das Getriebe kommt von Renk in Augsburg, der Motor von MTU in Friedrichshafen.

Zum Start und Auftakt der Aktion planen wir daher eine 24-Stunden-Mahnwache v. 1.8.- 2.8. vor den Toren der Firma Krauss-Maffei-Wegmann. Diese Aktion ist koordiniert mit der bundesweiten Kampagne ziviler Ungehorsam gegen Panzerexport, und wird den Anfang einer Reihe von Aktionen an anderen Standorten bilden, an denen Komponenten für den „Leopard“ produziert werden.

Der Friedensgedanke lebt auf der Tour aber nicht nur in Anti-Kriegs- und Anti-Militär-Aktionen, sondern auch im Gruppenerlebnis - beim gemeinsamen Radeln, Essen kochen, Reifen flicken oder beim Abwarten eines Regenschauers in einer Unterführung, der die Sänger unter den Teilnehmern zu einem spontanen Sommerkanon veranlasst.

Kein Friede ohne Freude –dies könnte das zweite Motto der Tour werden – denn nur so lässt sich verstehen, dass die Zahl der Wiederholungsteilnehmer sehr beachtlich ist und selbst das Versorgungsteam im Begleitfahrzeug, das auf der Tour den anstrengendsten Teil der Arbeit bewältigt, immer wieder begeistert dabei ist. Die Tour bleibt offen für "neue" friedensaktive Mitradler und will auch durch eine immer größere zahlenmäßige Präsenz mehr und mehr Aufmerksamkeit für friedenspolitische Themen gewinnen.

Weitere Informationen und Anmeldemöglichkeit gibt es bei der DFG-VK Bayern, Email: bayern [at] dfg-vk [dot] de

Friedensarbeit kostet-  wir bitten um Spenden: LV Bayern der DFG-VK Kto No 4006 161 731, bei der GLS- Bank, BLZ 430 609 67

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