Aufgetrump(f)t? Die neue Trump'sche Weltunordnung

von Christine Schweitzer

Selbstverständlich hängt das Wohl und Wehe der Welt nicht an einer einzelnen Persönlichkeit – weder an Trump noch an seinen populistischen Gegenspielern in anderen Ländern. Dass Trump an die Macht kommen konnte, ist Ergebnis zum einen eines politischen Systems, bei dem pro Wahlkampf über zwei Milliarden US-Dollar ausgegeben werden – beim letzten Wahlkampf schlugen allein 1,3 Milliarden Dollar bei Clinton und 795 Millionen bei Trump zu Buche. (Zum Vergleich: In Deutschland wurde von allen Parteien zusammengerechnet 2013 rund 70 Millionen Euro ausgegeben.) Und zum anderen wurde er von einer Welle von Populismus getragen, die der in unseren Ländern nicht so unähnlich ist, auch wenn die Themen teilweise andere sind. Und Trumps Macht ist auch nicht unbegrenzt, wie er zu seinem Kummer bereits lernen musste – Gerichte stoppten seine Erlasse, politische GegnerInnen richteten einen Untersuchungsausschuss ein und die eigenen Parteifreunde zogen bei bestimmten Vorhaben nicht mit. Ob er insgeheim Erdogan und Putin beneidet, die keine solchen Widerstände zu fürchten haben? Ob er, wie andere PolitikerInnen vor ihm, auf die Idee kommt, das Land in einen neuen großen Krieg zu stürzen, um auf diese Weise alle ZweiflerInnen in einer Welle des Patriotismus zum Schweigen zu bringen?
In diesem Schwerpunkt geht es darum, die Auswirkungen zu untersuchen, die die Trump'sche Politik auf bestimmte Konflikte und Regionen schon hat oder möglicherweise haben wird – Iran, Korea, Israel, die südchinesische See und Mexiko. Und es geht um die Proteste gegen Trump, worüber vier AutorInnen aus unterschiedlichen Perspektiven berichten.

Christine Schweitzer

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Christine Schweitzer ist Co-Geschäftsführerin beim Bund für Soziale Verteidigung und Redakteurin des Friedensforums.