Bilanz der Ostermärsche 2017

Ausrufezeichen in Richtung Politik

von Philipp Ingenleuf
Ostermarsch
Ostermarsch
(c) Netzwerk Friedenskooperative

„Die Ostermärsche bleiben eine lebendige und absolut notwendige Tradition, die dazu beiträgt die Skepsis gegenüber Krieg und Militär in unserer Gesellschaft aufrecht zu erhalten.“, bilanziert das Netzwerk Friedenskooperative in seiner abschließenden Pressemitteilung zu den Ostermärschen und fordert: „Die Politik sollte im Wahlkampfjahr besonders auf die Ostermarschierer schauen und sich deren Forderungen annehmen. Angesichts der sich zuspitzenden Krisen und Kriege braucht es neue Lösungen die auf Gewaltfreiheit setzen anstatt Kriegsursachen zu schüren.“ Insgesamt ziehen das Netzwerk Friedenskooperative sowie die OrganisatorInnen der verschiedenen Veranstaltungen eine positive Bilanz.

Zu den vorrangigen Forderungen der Ostermärsche zählten dieses Jahr insbesondere ein Ende der Gewaltspirale in Syrien, eine Welt ohne Atomwaffen, der Stopp deutscher Rüstungsexporte sowie weltweite Abrüstung. Weitere wichtige Themen waren der ungelöste Konflikt in der Ukraine, die zunehmenden Spannungen zwischen NATO und Russland, Krieg als Fluchtursache, Auslandseinsätze der Bundeswehr und die Erhöhung des Rüstungsetats. Die Themenvielfalt macht einmal mehr deutlich, wie wichtig und nötig eine aktive Friedensbewegung ist.

Interesse an Ostermärschen steigt wieder

Insgesamt lässt sich festhalten, dass es in diesem Jahr ein erhöhtes Interesse an den Ostermärschen gab. Mit mehr als 90 Ostermärschen und Aktionen stieg die Zahl der Veranstaltungen gegenüber den Vorjahren leicht an. Auch die Teilnehmerzahlen legten bei vielen Ostermärschen zu, jedoch nicht bei allen, was teilweise dem regnerischen Wetter zuzuschreiben war.
Das Netzwerk Friedenskooperative, das auf seiner Website zu den Ostermärschen jedes Jahr einen umfangreichen Informationsservice anbietet, verzeichnete deutlich mehr Zugriffe für seine Webangebote zu den Ostermärschen als in den vergangenen Jahren. Auch die vielen Presseanfragen und Emails von AktivistInnen wecken den Eindruck, dass das Thema Frieden wieder mehr ins Bewusstsein der Menschen rückt.
Nichtsdestotrotz scheint es paradox, dass angesichts der weltweit zunehmenden Konflikte, nicht mehr Menschen auf die Straße gehen und für Frieden eintreten. Doch die diesjährigen Ostermärsche lassen zumindest verhaltene Hoffnung aufkommen, dass die Bewegung in Zukunft wieder mehr Zulauf erfährt.

Infoarbeit des Netzwerk Friedenskooperative

Das Bonner Büro bietet einen umfangreichen Info-Service zu den Ostermärschen an. Auf der Website finden sich zahlreiche Redebeiträge, Aufrufe, Termine und ein ausführlicher Pressespiegel. Die Übersicht ist zu finden unter: www.friedenskooperative.de/ostermarsch-2017

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Geschäftsführer und Kampagnenkoordinator beim Netzwerk Friedenskooperative sowie Co-Sprecher der Kooperation für den Frieden.