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Pax Christi tritt für Kultur der Gewaltfreiheit im nationalen und internationalen Zusammenleben ein.
Chance für europäische Friedensordnung und Entmilitarisierung nutzen
Die Auflösung der NATO und die Überführung in ein gemeinsames europäisches nichtmilitärisches Sicherheitssystem unter Einschluss· der osteuropäischen Länder und der Sowjetunion hat Pax Christi in einer Stellungnahme der Delegiertenversammlung gefordert. ein Festhalten am Militärbündnis der NATO bedeute nicht nur ein anachronistisches Festhalten des Ost-West-Gegensatzes, sondern behindere auch das Zusammenwachsen Europas. In Europa biete sich die einmalige Chance für Abrüstung, Entmilitarisierung und zum Aufbau dauerhafter friedenspolitischer Strukturen. Ein Baustein zum Aufbau einer europäischen Friedensordnung ist nach Meinung von Pax Christi die Institutionalisierung der "Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa" (KSZE). Für die KSZE als ständiger Einrichtung fordert Pax Christi einen Rat für Friedenssicherung und Zusammenarbeit, ein Zentrum zur Verhütung und Beilegung von Konflikten, ein Institut für Konfliktforschung sowie Räte zur Koordinierung und Förderung der wirtschaftlichen, rechtlichen, humanitären und kulturellen Zusammenarbeit. Auch Vertreter nichtstaatlicher Organisation sollten gleichberechtigt mitwirken können. "Es ist dringend geboten, die Konsolidierung und den Ausbau völkerrechtlicher Ordnungen unter Einschluss· einer internationalen Friedensordnung voranzutreiben", heißt es weiter in der Pax-Christi-Stellungnahme. Zugleich mit dem Aufbau einer Europäischen Friedensordnung solle der Aufbau der Fähigkeit zu gewaltfreier Selbstbehauptung und Sozialer Verteidigung mit allen Kräften gefördert werden.
Von der Bundesregierung fordert Pax Christi u.a.:
- den grundgesetzlich verankerten Verzicht auf Besitz, Herstellung und Lagerung von eigenen und ausländischen ABC-Waffen;
- Verbot von Rüstungsexporten;
- die sofortige Kündigung des "waretime-host-nation-support-Abkommens", das den USA die Nutzung von Infrastruktureinrichtungen beim Truppeneinsatz außerhalb des NATO-Gebietes z.B.im Golfkonflikt zusichert;
- die Erstellung und Umsetzung eines Konversionsplanes für die Entmilitarisierung Deutschland bis zum Jahr 2000.
Die ökologische Krise ist nach Auffassung von Pax Christi weltweit die primäre Sicherheitsbedrohung und Überlebensfrage. Eine grundlegende Umorientierung unserer Lebens-, Produktions- und Konsumweise sei nötig. Als gewichtigen Grund für eine Umorientierung der Politik nennt die Stellungnahme der Pax Christi auch das Leiden der Menschen in der "Dritten Welt" an den ungerechten Verhältnisse. Die Aufrüstung der Staaten der "Dritten Welt" und die Militarisierung des Nord-Süd-Konfliktes verschärften die bestehenden Krisen. Nur Gerechtigkeit kann nach der Überzeugung von Pax Christi auf Dauer wirklichen Frieden schaffen.