Der Widerstand gegen Castor & Co jetzt auch (wieder) im Köln-Bonner Raum

"Der Castor kütt? - mer stelle us quer"

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Regelmäßig werden auf der rechten Rhein-Schiene Castor-Behälter mit hochradioaktiven Brennelementen aus Atomkraftwerken transportiert. Die sich in dem Aktionsbündnis "Köln/Bonn/Rhein-Sieg" (AKB) zusam­mengeschlossenen Gruppen und Einzelpersonen haben eine breite Pa­lette von Aktionsformen für den Protest und Widerstand entwickelt. Grundlage ist zunächst eine regelmäßige Streckenkontrolle, um die möglichen Routen der Bahn im Köln-Bonner Raum abzuchecken. Dabei ist das AKB in ein bundesweites Streckenkontrollnetz eingebunden, das mittels Beobachtung Daten über die Regelmäßigkeit, Verlauf und Si­cherheitsdefizite von Atommülltransporten sammelt.

Eine reizvolle Aufgabe für Leute, die nix anders zu tun haben, als sich nachts an diversen Gleisabschnitten die Zeit zu vertreiben. Die Öffentlichkeitsarbeit kommt natürlich nicht zu kurz. Bei den regelmäßigen Streckenspaziergängen wird die (bahnreisende) Bevölkerung mit Info-Blättern versorgt, die sich er­gebenden Kontakte werden genutzt, um ein dichtes Telefon-Warn-Netz aufzu­bauen. Bei einer Demonstration in Porz rollten Leute in weißen Strahlenschutz­anzügen ein Atom-Müllfass vom Rat­haus zum Bahnhof, mit Transparenten, Flugblätter und Megaphon wurde den Porzern die Aktion vermittelt. Die ange­sprochenen BürgerInnen waren sehr er­schrocken über das, was in ihrem Um­feld passiert und auf sie zukommt: stän­dig steigende Atommüllmengen. Paral­lel zur Aktion schickte das AKB Tele­faxe an zahl­reiche Dienststellen der Deutschen Bun­desbahn. Zum Ab­schluß gabs noch eine Spontandemo entlang der Trans­portgleise. Anfang August wurden die längs der Castor-Strecke rei­senden "Gorlebenfrauen" mit Transpa­renten am Gleis im Kölner Hauptbahn­hof begrüßt, eine Demo mit Kundge­bung im Bahnhof schloss sich an. Köl­ner BürgerInnen konnten eines Morgens die vertrauten Ortschilder mit einem völlig neuen Design bewundern. Die Stadt Köln (vermutlich) zeigte ihre So­lidarität mit dem wendländischen Wi­derstand mit der Aufschrift "Gorleben ist überall - Tag X - Wir stellen uns quer". Wir finden eine ermutigende Maßnahme. Unverständlich ist uns da­her, warum sich der Oberbürgermeister von Köln anläßlich des Kölner Frie­denslaufes von der anwesenden Presse nicht mit einem Transparent "Stoppt die Atom-Mafia" ablichten lassen wollte.

Durch die Demonstrationen ist das AKB präsent auf dem Bahngelände, der Druck auf die DB soll erhöht werden und unsere Handlungsfähigkeit und Un­berechenbarkeit in Hinsicht auf den Tag X des Transportes nach Gorleben ge­steigert werden.

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