Nur 80 km nördlich von Berlin, direkt an der Rheinsberger Seenplatte, will die Bundeswehr auf einer Wald- und Heidelandschaft von 142 km2 Europas größten Bombenabwurfplatz einrichten. Anliegende Gemeinden klagten bis zur dritten Instanz vor dem Verwaltungsgericht gegen die militärische Nutzung des ehemaligen sowjetischen Bombenabwurfplatzes durch die Bundeswehr und bekamen in der Hauptsache Recht. Es ist Halbzeit, denn die Bundeswehr hält an ihren Plänen fest. Sie muss nun aber den Bedarf nachweisen und ihre Interessen gegen die Gemeindeinteressen politisch durchsetzen.

Wie schon in den Vorjahren lädt die Gruppe FREIe HEIDe Berlin zu den Sommeraktionstagen für eine FREIe HEIDe ein. Es wird ein Zeltlager auf dem Naturcampingplatz am Dranser See bei Schweinrich in der Nähe von Wittstock an der Dosse vom 14.-19. August eingerichtet. Schlafsack und Zelte sind selbst mitzubringen. Für Privatquartiere kann gesorgt werden. Kinderbetreuung wird angeboten.

Die Sommeraktionstage geben alle "Auswärtigen" die Gelegenheit, die Region und den Konflikt kennenzulernen sowie das Ziel einer FREIen HEIDe praktisch zu unterstützen. Wir wollen deutlich machen, dass ein Bombenabwurfplatz auch viele Menschen außerhalb der Region etwas angeht.

Wir laden ein zu Diskussionen der Bedeutung des Bombenabwurfplatzes für die bundesdeutsche Außenpolitik mit kompetenten ReferentInnen und der BI FREIe HEIDe, zu einer Exkursion in die Region und zu gewaltfreien Aktionen für eine FREIe HEIDe.

Obwohl die wirklichen Nutzungspläne des Übungsplatzes von der Bundeswehr verschleiert werden, liegt seine Bedeutung sicher in der neuen internationalen Ausrichtung der Bundeswehr außerhalb des NATO-Territoriums. So schrieb der Oberbundesanwalt in einer Stellungnahme vom Mai 2000: "Der Truppenübungsplatz und Luft-/Boden- Schießplatz Wittstock soll ... dem Zweck dienen, den Ausbildungsstand der Einsatzverbände - hier insbesondere der Krisenreaktionskräfte - zu halten und zu verbessern. Ohne Wittstock bleiben die Möglichkeiten für eine realitätsnahe Ausbildung in der Bundesrepublik Deutschland deutlich eingeschränkt."
 

Deshalb reiht sich der Widerstand und Protest in der FREIen HEIDe in den demokratischen Prozess für eine zivile Gesellschaft ein, die für die Lösung der sozialen und ökologischen Probleme die besseren Möglichkeiten bietet.

FREIe HEIDe Berlin, Roland Brinckmann, Ossietzky-Straße 5, 13187 Berlin, Tel.: 030/48098944, e-mail: Roland [dot] Brinckmann [at] talknet [dot] de