„Ist Frieden auch wenn man sich streitet“? „Kann ein Krieg nach Deutschland kommen?“ „Warum müssen Menschen ihre Heimat verlassen?“ „Warum kann man Krieg nicht einfach beenden? Es ist doch viel schöner, wenn man in Frieden lebt!“

Diese und ähnliche Fragen zu den Themen Frieden und Krieg, Streit und Gewalt erreichen die frieden-fragen.de-Redaktion täglich. Seit über 10 Jahren gibt frieden-fragen.de altersgerechte Antworten auf die Fragen von Kindern und Jugendlichen und nutzt dazu Erkenntnisse aus der Wissenschaft, vor allem der Friedens- und Konfliktforschung. Etwa 50.000 Nutzerinnen und Nutzer besuchen die Webseite monatlich und es werden im Durchschnitt 60 Fragen beantwortet.

Kinder und Jugendliche haben Fragen zu ihrem Alltag und ihrer Umwelt, aber auch zu aktuellen politischen Geschehnissen und wie ein friedliches Zusammenleben gelingen kann. Einige stoßen im Schulunterricht auf ein Thema, das sie neugierig macht und suchen nach weiteren Informationen. Andere erfahren durch Medien, in sozialen Netzwerken oder im Internet über aktuelle Konflikte und Kriege, die sie oftmals ängstigen. Sie suchen nach Möglichkeiten, wie sie Informationen und die eigenen Erfahrungen mit Konflikten, Gewalt, Flucht und Krieg einordnen und verarbeiten können. Altersgerechte Angebote zu diesen Themen findet man im Netz jedoch nur wenige.

frieden-fragen.de will diese Lücke schließen und orientiert sich an den Grundwerten Frieden, Gerechtigkeit und Gewaltfreiheit sowie am Stand der Wissenschaft. Differenzen und Kontroversen in Politik und Gesellschaft werden altersgerecht benannt und sichtbar gemacht. Die Berghof Foundation (Programm Friedenspädagogik & Globales Lernen) richtet sich mit ihrem Internetportal an Kinder und Jugendliche zwischen 10 – 15 Jahren, aber auch an Eltern und Lehrkräfte. 10 Jahre nach dem Start erfolgte 2015 ein umfassender Relaunch der Webseite. Seitdem führen die Identifikationsfiguren Cody, Saki und die Taube Frieda durch frieden-fragen.de und erleichtern die thematische Auseinandersetzung. Die neuen Themenwelten „Auf der Flucht“ und „Leben in Vielfalt“ greifen wichtige Themen unserer Zeit auf, geben Einblicke in andere Lebenswelten und machen Vielfalt erfahrbar. Interaktive Elemente wie die Friedensmaschine oder spielerische Missionen regen zur Reflektion an und zeigen Handlungsmöglichkeiten auf.

Die Zugänge sind dabei nicht nur rein kognitiv, sondern auch kreativ und multimedial aufbereitet. Die Artikel werden durch Bildergeschichten, Filme, Trickfilme und Audio-Geschichten ergänzt. Neben den zahlreichen multimedialen Inhalten bietet das Internetportal seinen Nutzerinnen und Nutzern die Möglichkeit zum Austausch. Ab Herbst 2018 wird es erstmal den frieden-fragen.de Chat geben, in dem Kinder und Jugendliche sich in einem geschützten Raum austauschen können. Herzstück der Webseite ist das Fragemodul, bei dem Kinder und Jugendliche ihre ganz persönlichen Fragen an die Redaktion stellen können. Jede Frage wird individuell vom frieden-fragen.de-Team beantwortet, auch und gerade knifflige und schwierige Fragen.

Außerdem berichtet frieden-fragen.de über gelungene Friedensprozesse und Menschen, die sich in Kriegs- und Konfliktregionen für Frieden und ein gemeinsames Miteinander einsetzen. Neben dem Bereich für Kinder und Jugendliche gibt es auch einen umfangreichen Erwachsenen-Bereich, in dem unter anderem auch Lehrmaterialien für Lehrkräfte zur Verfügung gestellt werden.

Das Interesse an landes- und weltpolitischen Ereignissen nimmt in dieser Altersgruppe weiter zu, zeitgleich werden Nachrichten zunehmend mit dem eigenen Smartphone im Netz, in sozialen Medien oder YouTube rezipiert (JIM-Studie 2017). Dabei fällt es jungen NutzerInnen zunehmend schwer, die Fülle an Informationen zu filtern, Meinungen von Meldungen und Gerüchte von Fakten zu unterscheiden. Das merkt auch die frieden-fragen.de-Redaktion. Viele Kinder und Jugendliche haben durch die Vielzahl der Berichte über Konflikte, Gewalt und Krieg das Gefühl, dass die weltpolitische Lage immer katastrophaler wird und auch ein Krieg in Deutschland nicht mehr weit scheint. Verstärkt wird diese Angst durch gefälschte Nachrichten, sogenannten Fake News, oder Verschwörungstheorien, die vor allem in sozialen Netzwerken den Dritten Weltkrieg heraufbeschwören. Aus diesem Grund will frieden-fragen.de die friedenspädagogischen Medienkompetenzen ihrer NutzerInnen weiter stärken. Im Rahmen des Projektes Streitkultur 3.0, gefördert von Demokratie leben! aus Mitteln des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und der Bundeszentrale für politische Bildung, entsteht eine neue Themenwelt auf frieden-fragen.de: „Gewalt im Netz“, die sich mit einer digitalen konstruktiven Streitkultur auseinandersetzt. Die multimedialen Inhalte sollen Kinder und Jugendliche in ihrer friedenspädagogischen Medienkompetenz sowie Handlungsfähigkeiten stärken und so zu einer kritischen Mediennutzung beitragen. Die Erfahrungen mit frieden-fragen.de bilden ein wichtiges Grundgerüst für die noch ausstehende systematische Konzeption und Umsetzung einer „digitalen Friedensbildung“.

Siehe die Seite frieden-fragen.de und https://www.mpfs.de/studien/jim-studie/2017/