Editorial

von Martin Singe

Die Katastrophenmeldungen in der ersten Hälfte dieses Jahres wollen nicht abreißen: Nach dem Golfkrieg wieder Verfolgung und Flucht der Kurden, die zerstörte Infrastruktur des Irak bedeutet noch unabsehbare Folgen für die Zivilbevölkerung, die Ölquellen brennen weiter. Jetzt hunderttausende Tote in Bangladesh, Naturkatastrophen, aber zugleich mitbewirkt durch menschengemachte Klimaveränderungen und eine Wirtschaftspolitik, die. den Ärmsten der Armen nur Lebensraum in den gefährdetsten Gebieten der Erde läßt. Ebenso die Choleraepidemie in Lateinamerika, Folge der miserablen Lebenssituation der Armen.

Und während es der „Weltgemeinschaft“ gelingt, zielgenaue Bomben treffsicher in jedes Ziel auf der Erde zu bringen, ist es doch nicht möglich, daß Nahrung die Hungernden erreicht oder Katastrophenhilfe die Opfer. Deshalb dürfen wir nicht nachlassen, eine andere Politik mit anderen Prioritäten einzuklagen.

Der Schwerpunkt dieses Heftes ist aus Anlaß des Kirchentages im Ruhrgebiet - zur Erinnerung: Vor genau 10 Jahren fand in Hamburg beim Kirchentag 1981 die erste Hunderttausender-Demo der neuen Friedensbewegung statt - dem Thema Kirche und Friedensbewegung gewidmet. Wir hoffen, daß die ausgewählten Artikel auch für kirchenferne Friedensbewegte interessant sind. Eine Einführung zu den Artikeln des Schwerpunktes ist zu Beginn des Thementeils zu finden.

Eine anregende Lektüre wünschen wir Euch!

Für die Redaktion Martin Singe

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Editorial
Martin Singe ist Redakteur des FriedensForums und aktiv im Sprecher*innenteam der Kampagne "Büchel ist überall! atomwaffenfrei.jetzt".