Zum internationalen Tag des Kindes und zur Besetzung des Bombodroms in der Freien Heide - am 1. Juni 2007 - wurde der "Appell der Kinder" zum ersten Mal in der politischen Öffentlichkeit präsentiert:

"Ihr Erwachsenen, werdet endlich klug! Warum missbraucht Ihr unser Vertrauen? Wir Kinder wissen nichts über Trennungen oder Absonderungen, weder durch nationale, ethnische noch durch religiöse Vorherbestimmung. Wir kennen die Sprache der Freundschaft, in der wir spielen, lernen und zusammen sein wollen. Wir alle teilen das selbe Schicksal: wir kommen alle aus Kriegs- und Krisengebieten. Wir wollen zusammen leben und miteinander spielen. Wir kennen keine Grenzen!"

Diese Sätze haben im Sommer 2001 die Kinder geschrieben, die im Rahmen von "Ferien vom Krieg", ein Projekt vom "Komitee für Grundrechte und Demokratie", an den Sommerfreizeiten in Ohrid in Mazedonien teilnehmen konnten. Die Presse in Mazedonien nannte diese Begegnungen "Das Wunder von Ohrid", denn die Väter dieser Kinder führten zur gleichen Zeit im Tetovo/Mazedonien Krieg gegeneinander!

Bei "Ferien vom Krieg" gehört die "Zusammenführung" der sogenannten verfeindeten Ethnien schon von Anfang an (Sommer 1995) zum Grundprogramm. Das hat sich auch mit den Begegnungen in den Friedenscamps hier in Deutschland mit jungen Menschen aus Israel und Palästina seit dem Sommer 2002 fortgesetzt.

Der Appell der Kinder aus Mazedonien wurde weitergeleitet zu den anderen Freizeiten: nach Kroatien/Bosnien (Kinder und Jugendliche aus Kroatien, Bosnien, Serbien, Roma-Kinder), nach Montenegro (albanische, serbische und Romakinder aus Kosova/o), und dann auch zu den jungen Menschen aus Israel/Palästina in Deutschland. Diese alle haben sich gedacht: ja, das können wir unterschreiben! Und es ist nicht nur beim Denken geblieben, nein, sie haben Unterschriftenlisten gemacht und sind in ihren Ländern losgegangen, haben Schulen aufgesucht, Jugendzentren, Waisenhäuser; eben alle Plätze, wo junge Menschen sich treffen. Dort haben sie den Friedensappell der Kinder aus Mazedonien vorgestellt und Unterschriften gesammelt.

Inzwischen gibt es über 15.000 Unterschriften von Kindern und jungen Menschen aus Kriegs- und Krisengebieten zu dem Friedensappell!

Am 31.5. haben Sonja Tesch und Helga Krimphove im Evangelischen Gymnasium Neuruppin einer Schulklasse "Ferien vom Krieg" und den Friedensappell vorgestellt. Unter anderem auch in der Hoffnung, SchülerInnen anzusprechen und zu motivieren, selbst aktiv zu werden: den Friedensappell der Kinder den Erwachsenen zu präsentieren, oder auch eine Aktion für "Ferien vom Krieg" zu organisieren. Dies wird schon an einigen Schulen, von verschiedenen Gruppen und auch von Einzelpersonen gemacht: in Schulen und auch Kindergärten werden Feste oder Projekttage organisiert, die Ausstellung vom Friedensplenum Lübeck reist von Ort zu Ort, Benefizkonzerte werden gehalten ...

Denn nur durch private Spendengelder wird "Ferien vom Krieg" finanziert! Da gibt es zum Beispiel die Möglichkeit, eine "Ferienpatenschaft" für ein Kind in Höhe von 130,- Euro zu übernehmen. Aber auch andere Summen, kleine und große, werden gebraucht!

Außerdem ist es nun an der Zeit, die Unterschriftensammlung der Kinder aus Kriegs- und Krisengebieten und ihren Friedensappell den Erwachsenen zu präsentieren. So gibt es auch den Versuch, die Unterschriften an Angela Merkel als Vorsitzende der EU-Kommission zu überreichen. Dies Anliegen liegt nun schon seit April in ihrem Büro, bisher wurde nicht darauf reagiert. Allerdings richtet sich der Appell ja nicht nur an PolitikerInnen, sondern an alle Erwachsenen. Darum wird in diesem Sommer eine weitere Aufgabe der OrganisatorInnen von "Ferien vom Krieg" sein, die jungen Menschen darin zu unterstützen, ihre eigenen Wege zu entwickeln, um Gehör bei den Erwachsenen zu finden!

Weitere Informationen finden sich unter: http://www.grundrechtekomitee.de; oder: http://www.ferien-vom-krieg.de; und auch: http://www.freieheide.de; oder: http://www.sichelschmiede.de.

Nachwort der Redaktion: Der Beitrag wurde für die letzte Ausgabe des FriedensForums verfasst aber durch eine technische Panne nicht veröffentlicht. Wir entschuldigen uns bei der Autorin.