Friedensbewegungen haben es noch schwerer als andere soziale Bewegungen, ihre Ziele zu erreichen. Rüstung, Krieg und Frieden werden von den Regierenden weltweit als „Sicherheits“fragen angesehen, in die sich die Bevölkerung nicht einzumischen habe – die Bereitschaft, als Soldaten in den Tod zu gehen oder feindlichen Waffen zum Opfer zu fallen, falls ein Krieg mal nicht so läuft, wie die Regierung es sich vorstellte, mal ausgenommen. Und dafür gibt es ja dann Heldengedenken und den UN Hochkommissar für Flüchtlinge.

Gibt es überhaupt Beispiele dafür, dass Friedensbewegungen erfolgreich waren? Manche meinen „nein“. Schließlich gibt es ja immer noch Atomwaffen, eskaliert der Krieg in Afghanistan und die Rüstungsindustrie boomt wie eh und je. Dies ist sicher auch mit einer der Gründe dafür, warum weder die Ostermärsche noch Demonstrationen gegen den Afghanistankrieg derzeit große Zahlen an Demonstrierenden mobilisieren können. „Die tun ja doch, was sie wollen“ – wer von uns kann ehrlich sagen, diesen Gedanken nicht auch mal gehabt zu haben?

Wir möchten gerne mit diesem Schwerpunkt ein wenig Mut machen, indem wir aufzeigen, wo Bewegungen tatsächlich etwas bewirkt haben. Dafür haben wir einige AutorInnen gebeten, allgemein über Erfolge sozialer Bewegungen, besonders der Friedensbewegung, nachzudenken und zu schreiben. Andere stellen bestimmte Beispiele – etwa die DDR- und die westdeutsche Friedensbewegung der 80er Jahre, die Ostermärsche und die erfolgreichen Kampagnen zum Verbot von Landminen und Streumunition – vor. Und wir gucken auch etwas über den Tellerrand nach Südafrika und auf die Anti-AKW-Bewegung als Beispiele anderer Bewegungen.

Friedensbewegungen mögen es schwerer haben als manche andere Bewegungen – aber auch sie sind immer wieder erfolgreich gewesen. Daran sollten wir uns erinnern – denn „sie“ tun halt doch nicht immer, was sie wollen!