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Editorial
FriedensForum 1/2002
vonLiebe Leserin, lieber Leser,
US-Präsident Bush hat Ende Januar 2002 angekündigt, den US-Militärhaushalt um 48 Milliarden Dollar erhöhen zu wollen - das ist sozusagen der doppelte Militärhaushalt der BRD! Und es geht - wie gesagt - nur um eine Erhöhung: der US-Etat für "Verteidigung" wird insgeamt dann 379 Milliarden Dollar betragen. O-Ton Bush: "Was auch immer nötig ist, was immer es kostet, diese geduldige, entschlossene Nation wird den ersten Krieg des 21. Jahrhunderts gewinnen." - Der sogenannte Krieg gegen den Terror beschäftigt auch uns im Schwerpunkt dieser Ausgabe des FRIEDENSForums.
Ludger Volmer, früher engagiert in der Friedensbewegung, heute Minister im Auswärtigen Amt unter Joseph Fischer, hat kürzlich in der Frankfurter Rundschau (Dokumentation vom 7.1.2002) einen Verriss über die Friedensbewegung geschrieben. Demnach bedeutet ein bisschen Krieg immer noch Pazifismus. Der Bellizismus wird humanitär verbrämt zum Pazifismus geadelt. In einem Brief an die Friedensbewegung setzt sich das Komitee für Grundrechte und Demokratie in unserem einführenden "Blickpunkt"-Artikel mit den Äußerungen Volmers auseinander.
Ein Lichtblick: Die Zahl der Kriegsdienstverweigerer hat im letzten Jahr erneut zugenommen. Der Weg der Verweigerung und des gewaltfreien Widerstandes gegen die Militärpolitik im nun weltweiten sogenannten Anti-Terror-Krieg wird sicher nicht leichter - aber um so notwendiger!
Zum Neuen Jahr - mit Verspätung - noch alle guten Wünsche und Kraft zum Weitermachen!
Für die Redaktion
Martin Singe