Editorial

FriedensForum 1/2014

von Redaktion FriedensForumChristine Schweitzer

Liebe Leserin, lieber Leser,

das angebrochene neue Jahr 2014 könnte spannend werden und neue Chancen bieten, das Thema Frieden wieder auf die Tagesordnung zu setzen. Denn es gibt in diesem Jahr zwei denkwürdige Jahrestage: 1914, also vor 100 Jahren, begann der Erste Weltkrieg. 1939, vor 75 Jahren, begann der Zweite Weltkrieg. Die Politik wird dieser Daten gewiss mit feierlichen Reden und Kranzniederlegungen gedenken und versichern, dass dieser Wahnsinn sich niemals wiederholen darf. Damit hat sie Recht. Aber lasst uns einen Zwischenruf wagen: Die gleichen, die Kränze für die Toten der Weltkriege niederlegen, müssen auch jetzt wieder Kränze für die Toten jüngster Kriege niederlegen – in Afghanistan, Irak, Mali usw., wobei ein wichtiger Unterschied besteht: Bei den Weltkriegen wird inzwischen den Toten, Soldaten und Zivilbevölkerung, ALLER Seiten gedacht. Bei den Kriegen heute sind es allein die SoldatInnen der eigenen Seite, die betrauert werden und deren Namen auf Gedenktafeln festgehalten werden. Den ebenfalls ums Leben gekommenen MitarbeiterInnen von Hilfsorganisationen kommt diese Ehre bestenfalls in Fußnoten zuteil, und bei den Opfern der Gegenseite sind zumeist nicht einmal die genauen Zahlen bekannt. Fazit: Krieg ist immer noch dasselbe schmutzige Geschäft. Wenn wir uns dieser Jahrestage annehmen, sollten wir daran erinnern und vor allem auch an diejenigen, die sich damals schon diesen Kriegen widersetzten.

Diese Ausgabe des Friedensforums widmet sich der Friedensbewegung in der Zeit vor, während und nach dem 1. Weltkrieg. Weitere Themen sind natürlich die neue Bundesregierung und verschiedene Veranstaltungen und andere Projekte, die in diesem Jahr anstehen.

Gute Lektüre wünscht im Namen der Redaktion
Christine Schweitzer

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Editorial
Christine Schweitzer ist Co-Geschäftsführerin beim Bund für Soziale Verteidigung und Redakteurin des Friedensforums.