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Editorial
FriedensForum 2/1999
vonLiebe Leserin, lieber Leser,
kurz vor den diesjährigen Ostermärschen wird Sie/Euch dieses Friedensforum erreichen. Am 4. April wird die NATO 50 Jahre alt, die derweil zu einer Neuen NATO mutiert: Weltweite Durchsetzung westlich-reicher Interessen, Selbstmandatierung, Atomwaffenersteinsatzdoktrin und Osterweiterung - das sind die Stichpunkte, die die neue Situation umschreiben. Gegen diese Neue NATO muss die Friedensbewegung aktiv werden, nicht nur bei den Ostermärschen. Am 23./24. April wird in Washington gefeiert und dabei soll die neue Doktrin verkündet werden. Aus diesem Anlass bieten sich an diesem Wochenende Friedensinfotische in allen Städten oder auch andere Aktionen an.
Der Themenschwerpunkt in diesem Heft ist der Politik der neuen rot-grünen Regierung gewidmet. Dass es friedenspolitisch so hart kommen würde, haben die meisten Bewegten wohl nicht geglaubt. Unterstützung für Kriegseinsätze in aller Welt, Bundeswehr-Einsatz ohne UN-Mandat, Rüstungsexporte nach Südafrika und in die Türkei ... als ob das der alte Kanzler und der alte Kinkel nicht auch gekonnt hätten. Im Thementeil haben wir einige Schwerpunkte friedenspolitischer Aspekte herausgesucht und tiefer beleuchtet.
Eines ist klar: Nur weiterer und intensiverer Durck der Bewegungen von unten können etwas politisch bewirken. Deshalb brauchen wir eine starke Friedensbewegung - gerade unter Rot-Grün!
Für die Redaktion
Martin Singe