Editorial

FriedensForum 2/2000

von Redaktion FriedensForum

Liebe Leserin, lieber Leser,

Vor einem Jahr um diese Zeit hatte gerade der Angriffskrieg der NATO gegen Jugoslawien begonnen. Der erste Krieg, an dem sich die Bundesrepublik Deutschland nach dem 2. Weltkrieg aktiv beteiligte - und dies im Gegensatz zum internationalen Völkerrecht und in Widerspruch zur eigenen Verfassung. Volker Böge zieht in dem Eingangsbeitrag dieses Heftes angesichts des Jahrestages des Kriegsbeginns am 24.3.1999 Bilanz. Ebenso berichten wir über die Fortsetzung der strafrechtlichen Verfolgung von KriegsgegnerInnen, die die Soldaten zur Befehlsverweigerung aufgerufen hatten. Die Berliner Staatsanwaltschaft zeigt sich unerbittlich.

Der Themenschwerpunkt ist dieses Mal den Rüstungsexporten gewidmet. Angesichts der angeheizten Diskussion um Panzerlieferungen in die Türkei und in die Vereinigten Arabischen Emirate ein zentrales politisches Thema. Wie bei der Atomkraft (Restlaufzeiten: solange die Meiler es eben schaffen) winden sich die ehemals friedensbewegten Grünen auch bei diesem Thema ohne Ende.

Zu kurz kommt in diesem Heft leider der Krieg Russlands gegen Tschetschenien und die Zivilbevölkerung dieses Landes. Zum einen hatten wir in Heft 1/2000 den Kaukasus im Blickpunkt. Zum anderen möchten wir an dieser Stelle eine weitere Veröffentlichung sehr empfehlen: Connection e.V. (Hg.), Gerberstr. 5, 63065 Offenbach: Broschüre "Gegen den Krieg in Tschetschenien" (5,-- DM + Porto) mit Hintergrundinformationen und Aufsätzen zur Antikriegsarbeit in Russland sowie zur KDV in Russland. Im Heft finden sich auch Hinweise zur Gründung von Friedenspartnerschaften mit russischen Antikriegsinitiativen, der wichtigste Weg wohl für uns, in diesen Konflikt aktiv einzugreifen.

Für die Redaktion

Martin Singe

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