Editorial

FriedensForum 3/2011

von Christine SchweitzerRedaktion FriedensForum

Liebe Leserin, lieber Leser,

zum zweiten Mal, seit es das Friedensforum gibt, haben wir den Kaukasus zum Schwerpunkt. Seine Krisen und Konflikte dürfen wohl zu Recht als „vergessene Konflikte“ angesprochen werden – sofern sie nicht gerade wieder irgendwo eskalieren, wie im Sommer 2008 in Süd-Ossetien, oder ein Bombenanschlag oder eine Geiselnahme besonders viele Opfer fordert, wie in der Schule in Beslan 2006, spielen sie praktisch kaum eine Rolle.

Und das, obwohl das Gebiet wegen der durch es durchführenden Ölpipelines durchaus auch von strategischem Interesse für den Westen ist.

Auch der Friedensbewegung, nicht nur der Politik, ist angesichts der Krisen in Nordafrika vorgehalten worden, sich zu wenig für jene Regionen zu interessieren, die gerade nicht durch Schlagzeilen der Weltpresse beleuchtet werden. Den Kaukasus gerade jetzt zum Schwerpunkt zu wählen, ist auch unsere Antwort auf diesen Vorwurf. Es gibt im Kaukasus mindestens einen Konfliktherd, der sehr schnell zu einem neuen Krieg eskalieren könnte (Nagorny-Karabach), wie viele BeobachterInnen warnen. Mehr Aufmerksamkeit auf diese Region auch von zivilgesellschaftlicher Seite könnte ein Beitrag dazu sein, dass es nicht dazu kommt.

Weitere Themen in diesem Heft sind natürlich Libyen und die im Herbst anstehende Afghanistankonferenz auf dem Petersberg.

Wir wünschen unseren LeserInnen eine angeregte Lektüre und einen schönen Sommerurlaub!

Für die Redaktion
Christine Schweitzer

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Editorial
Christine Schweitzer ist Co-Geschäftsführerin beim Bund für Soziale Verteidigung und Redakteurin des Friedensforums.