Editorial

FriedensForum 4/2009

von Redaktion FriedensForumChristine Schweitzer

Der NATO-Geburtstag Anfang April ist nun schon fast zwei Monate her, und seitdem wurde intensiv in der Friedensbewegung diskutiert- leider gezwungermaßen mehr über die Gewalt in dem, was vielleicht fälschlich als die „eigenen Reihen“ bezeichnet wird als über die Gewalt, die von der NATO geplant und durchgeführt wird. Viel ist schon zu den Aktionen in Straßburg und Kehl geschrieben worden, weshalb wir es in diesem Heft bei zwei rückblickenden Artikel belassen.

Der Schwerpunkt dieses Heftes heißt „Kolonien im 21. Jahrhundert“. Wir befassen uns hier mit jenen Ländern, die entweder als neue Protektorate der Vereinten Nationen oder auf anderem Wege aufgrund von militärischer Besetzung ihre Unabhängigkeit vorübergehend oder auch auf längere Zeit eingebüßt haben – Bosnien-Herzegowina, Kosovo, Afghanistan und Irak sind die vier herausragenden Beispiele hier. Besonders Afghanistan steht ja aufgrund der Eskalation der Gewalt in diesem Land und der Aufstockung der internationalen Truppen im besonderen Blickpunkt der Friedensbewegung. Aber auch wenn die Gewalt in den anderen genannten Ländern zurückgegangen oder sogar ganz verschwunden ist – die Fragen der Legitimation und der Zielsetzung internationaler Herrschaft bleiben. In diesem Sinne wünschen wir unseren LeserInnen eine interessante Lektüre!

 

Für die Redaktion

Christine Schweitzer

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Christine Schweitzer ist Co-Geschäftsführerin beim Bund für Soziale Verteidigung und Redakteurin des Friedensforums.