Eine Woche vor Ostern rufen wir mit unserem Aufruf "Kriege stoppen - Frieden und Abrüstung jetzt! " in mehreren Zeitungen zur Teilnahme an den Ostermärschen 2025 auf. Hilf auch du mit bei der Mobiliserung!
Friedensmarsch durch Europa für eine Zukunft ohne Atom 1995
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Unter diesem Motto startete For Mother Earth am 12.1.95 in Brüssel einen internationalen Friedensmarsch quer durch Europa bis Moskau. Neun Monate lang wollen die TeilnehmerInnen des Marsches die Aufmerksamkeit auf die sozialen, ökonomischen und ökologischen Probleme des Atomzeitalters lenken und gleichzeitig konkrete Alternativen zur Atomenergie aufzeigen.
Im Basecamp in Lokeren (Belgien) konnten sich die bis jetzt etwa 40 Dauerwanderer zwei Wochen inhaltlich und organisatorisch auf den Marsch vorbereiten. So wurden ein LKW-Auflieger für die mobile Ausstellung über erneuerbare Energiequellen ausgebaut und ein ausrangierter Linienbus mit Regalen für den Gepäcktransport versehen. Dies sind zusammen mit dem Versorgungsfahrzeug von Rampenplan, dem niederländischen Kochkollektiv, das die Wanderer über die ganze Strecke mit vegetarischem Essen versorgen wird, die wenigen Fahrzeuge, die die Wanderer auf ihrem Weg begleiten werden. Denn ansonsten soll das Ziel zu Fuß erreicht werden. Es ist geplant, durchschnittlich 25 km pro Tag zu laufen, wobei alle sechs Tage ein Rast- und Aktionstag eingeschoben wird. Nun haben die Wanderer am 12. Januar bereits die ersten Schritte auf dem langen Weg zu einer Zukunft ohne Atom getan.
Die Route führt durch Brüssel, Paris, London, Nijmegen, Köln, Frankfurt, Hanau, Gera, Prag, Wien, Kiew, Tschernobyl und Minsk. Der Marsch endet am 12. Oktober, dem Internationalen Tag der Solidarität mit den indigenen Völkern, nach 5500 km in Moskau. Die Wanderer werden die fünf europäischen Atomwaffenstaaten, das Wiener Hauptquartier der Internationalen Atomenergieorganisation (IAEO), Tschernobyl, den Ort des bisher schlimmsten Atom-Unfalls, und zahlreiche zivile und militärische Atomanlagen besuchen.
Der Friedensmarsch ruft auf zum endgültigen Stopp von Atomwaffentests und zur Vernichtung aller Atomwaffen. Außerdem wird der endgültige Ausstieg aus der zivilen Nutzung der Atomenergie gefordert und die Umsetzung eines Ausstiegsplans, der den Einsatz erneuerbarer Energiequellen fördert, ergänzt durch ein Programm zur Verbesserung der Energienutzung/Einsparung. Die ökologischen Schäden müssen saniert und alle von der zivilen oder militärischen Nutzung der Atomtechnologie Geschädigten Unterstützung bekommen. Der Marsch ist ein Teil der laufenden internationalen Anti-Atom-Kampagne von For Mother Earth. Bereits 1992 organisierte sei einen 5500 km langen Marsch durch Amerika, der in Solidarität mit den Ureinwohnern für einen sofortigen Stopp der Atomtests eintrat. Durchschnittlich einhundert Menschen wanderten von New York City zum Nevada Test-Site und zeigten damit den Zusammenhang zwischen Verletzung der Landrechte indigener Völker und den weltweiten atomaren Entwicklungen.
Auf ihrem Weg durch Deutschland wollen die TeilnehmerInnen zum Beispiel am "Schnellen Brüter" in Kalkar, in Mühlheim-Kärlich und Grafenrheinfeld mit bunten Aktionen auf die Problematik der Atomkraftwerke vor Ort aufmerksam machen. Ebenso das Siemens-Brennelemente-Werk in Hanau und die Uranabbaugebiete bei Gera liegen auf der Route und sind Schwerpunkte der inhaltlichen Auseinandersetzung.