Atomkraftwerke stilllegen

Größte Proteste in der Geschichte der Anti-AKW-Bewegung

von Redaktion FriedensForum
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Am Samstag, den 24. April, dem Tag der Erneuerbaren Energien und zwei Tage, bevor sich die Atom-Katastrophe von Tschernobyl jährte, haben sich 120.000 Menschen an der „Langstreckendemonstration“ in Schleswig-Holstein und Hamburg beteiligt. Gleichzeitig haben 20.000 AtomkraftgegnerInnen das hessische AKW Biblis umzingelt, und 7.000 Menschen demonstrierten am Atommüll-Zwischenlager im nordrhein-westfälischen Ahaus. Die Organisatoren der 120 Kilometer langen Menschenkette von Brunsbüttel bis Krümmel ziehen eine positive Bilanz der Proteste.

„Es ist gelungen: Über 120 Kilometer entlang der Elbe und quer durch Hamburg steht die Kette gegen Atomkraft. Dies zeigt, dass die Mehrheit der Bevölkerung aus der gefährlichen Atomenergie aussteigen will. Die Pannenmeiler Krümmel und Brunsbüttel müssen endgültig stillgelegt werden. Und auch der Betrieb der anderen Atomkraftwerke ist nicht länger zu verantworten. Der heutige Tag wird eine bundesweite Kettenreaktion des Protests und Widerstands auslösen, sollte die Bundesregierung in der Atompolitik nicht einlenken“, erklärten die Veranstalter, ein breites Bündnis von Umweltverbänden, Bürgerinitiativen, Erneuerbare-Energien-Verbänden, kirchlichen Organisationen, Jugendverbänden, Gewerkschaften und Parteien.

Thorben Becker, Sprecher des Trägerkreises: „147.000 Menschen sind gegen Atomenergie auf die Straße gegangen. Das sind die größten Proteste, die es in der langen Geschichte der Anti-AKW-Bewegung in der Bundesrepublik je gegeben hat. Uns ist es gelungen, die atomkritische Stimmung in der Bevölkerung eindrucksvoll auf die Straße zu bringen.“

"Wenn die Atommanager alte Reaktoren länger am Netz lassen wollen, um damit pro Jahr und Meiler 300 Millionen Euro zusätzlich zu verdienen, so ist das aus deren Sicht vielleicht profitabel. Aber der Weiterbetrieb der Atomkraftwerke blockiert Investitionen in erneuerbare Energien und damit den Umwelt- und Klimaschutz. Für die Bevölkerung bedeutet dies immer neue Gefahren durch den Betrieb der Altmeiler, noch mehr Atommüll, noch mehr Atomtransporte und weitere Risiken wie im Fall des abgesoffenen Atommülllagers Asse. Allein die ungelöste Atommüllentsorgung muss Bundesumweltminister Norbert Röttgen und Kanzlerin Angela Merkel dazu bewegen, den Weiterbetrieb der Atomkraftwerke abzulehnen“, so die Organisatoren der Aktion.

Jochen Stay von der Anti-Atom-Organisation „ausgestrahlt“ und einer der Sprecher des Trägerkreises: „Wir lassen jetzt nicht mehr locker. Wenn die Bundesregierung an ihrem Atom-Kurs festhält, wird die neue Protest-Bewegung weiter zulegen. Wir mischen uns damit aktiv in die Debatte um ein neues Energiekonzept ein und werden den Druck gegen die rückwärtsgewandte Energiepolitik erhöhen. Für die nächsten Monate erwarten wir viele weitere Aktionen im ganzen Bundesgebiet. Eine weitere bundesweite Großaktion am 2. Oktober ist bereits in Planung. Und auch beim Castor-Transport nach Gorleben im November rechnen wir mit weiter wachsenden Protesten."

Der Beitrag wurde zusammengestellt aus Mitteilungen auf den Websites www.anti-atom-kette.de und www.ausgestrahlt.de.

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