Hanne und Klaus Vack, die Mitbegründer und nimmermüden Akteure des Komitees für Grundrechte und Demokratie, sind zum Jahresende 1998 aus allen Funktionen des Komitees ausgeschieden. Das Sekretariat in Sensbachtal ist nun nicht mehr existent. Die Komiteearbeit wird ab jetzt vollständig vom Kölner Sekretariat übernommen.

Hanne und Klaus Vack haben bereits vor Jahren den Wunsch geäußert, in einem absehbaren Prozess auszuscheiden und die Arbeit an Jüngere zu übergeben. Sukzessive haben sie ihre politischen Erfahrungen an die "Neuen" in Köln weitergegeben und für die Kontinuität der Komiteearbeit gesorgt.

Hanne und Klaus Vack haben ihr bisheriges Leben fast ausschließlich der Arbeit in außerparlamentarischen Organisationen und Bewegungen gewidmet. Das vielfältige Engagement kann gar nicht vollständig aufgelistet werden. Angefangen bei ihrem Engagement gegen die Wiederaufrüstung der BRD und für die Legalisierung und Demokratisierung der Kriegsdienstverweigerung waren sie Zeit ihres Lebens friedenspolitisch aktiv. Aber auch die Arbeit in ökologischen Bürgerinitiativen, bei politischen Kampagnen gegen CIA-Terror in Lateinamerika und "illegale" praktische politische und materielle Unterstützung von Dissidenten gehören zu ihrer politischen Biographie.

Seit der Gründung des Komitees für Grundrechte und Demokratie im Jahr 1980 standen wiederum die friedenspolitischen Aktivitäten im Vordergrund. Ihr politisches und menschenrechtliches Engagement galt jedoch ebenso der Hilfe für Gefangene, einer noch nicht abgeschlossenen Kampagne für die Abschaffung der lebenslangen Freiheitsstrafe und dem Engagement für Ausländerrechte und für unverkürztes politisches Asyl in der BRD. Abschluss und vielleicht Höhepunkt waren ihr Einsatz für humanitäre, friedenspolitische und menschenrechtliche Hilfe im ehemaligen Jugoslawien und später in den Nachfolgerepubliken.
 

Ihr "über 45jähriges außerparlamentarisches Wirken hat nie dazu geführt, wie bei manchen ihrer Generation, die `Fronten` zu wechseln. Sie haben sich weder zu Mundschenken der Herrschenden gemacht noch unter Nutzung ihrer politisch-organisatorischen Fähigkeiten gar selbst der politischen Klasse zugesellt. Unverbrüchlicher Einsatz für Menschenrechte war ihre Maxime und wird es - dessen sind wir uns sicher - auch in Zukunft sein." - so würdigten Wolf-Dieter Narr und Roland Roth noch einmal die Arbeit von Hanne und Klaus Vack.