6x jährlich erscheint unsere Zeitschrift "FriedensForum" und informiert über Neuigkeiten aus der Friedensbewegung. Gerne schicken wir dir ein kostenfreies Probeheft zu!
Appell an die EG-Staaten
Kooperation zwischen jugoslawischen und deutschen Friedensgruppen
VertreterInnen der Anti-Kriegs-Initiativen in Jugoslawien bemühen sich um Unterstützung in der Bundesrepublik und anderen Staaten der EG, um einer weiteren Verselbständigung des Krieges und der Vertiefung des Hasses zwischen den Völkern in Jugoslawien Einhalt zu gebieten und für Gewaltverzicht, Verhandlungen und Verständigung zu werben.
Bei einem Besuch in Bonn formulierten VertreterInnen der "Anti-War-Campaign" aus Kroatien und deutsche Friedensorganisationen folgende gemeinsame Positionen:
- Für einen Erfolg der EG-Friedenskonferenz ist es nötig, nicht nur die offiziellen Institutionen des Staates Jugoslawien und der Republiken, sondern alle Nationalitäten und die jeweiligen nationalen Minderheiten zu beteiligen.
- Die deutsche Bundesregierung und die Regierungen der EG sollen öffentlich ihre Bereitschaft erklären, Kriegsdienstverweigerern und Deserteuren aus der jugoslawischen Bundesarmee und den Streitkräften der Republiken in ihren Ländern Zuflucht zu gewähren, bis eine Rückkehr in die Heimat ohne Strafverfolgung garantiert ist.
- Für noch nicht vom Krieg unmittelbar betroffene Gebiete, z.B. Bosnien-Herzegowina, Kosovo, Mazedonien, kann wirtschaftliche Unterstützung und Stabilisierung jetzt vielleicht noch das Schlimmste verhüten. Statt über EG-Eingreiftruppen zu diskutieren sollten die EG-Regierungen schnell umfangreiche humanitäre und medizinische Hilfe an die Menschen in den Kriegsgebieten und an die Flüchtlinge leisten. Wir fordern die Regierungen der EG auf, als Anreiz für die Beendigung der Kämpfe massive Aufbauprogramme verbindlich zuzusagen.
- Wir fordern das Europäische Parlament, den Europarat und andere europäische Institutionen auf, sich schützend vor alle Bürger- und Friedensinitiativen zu stellen, die sich für die Verständigung zwischen den Nationalitäten, die Beendigung des Krieges und für Kriegsdienstverweigerer einsetzen und sie zu unterstützen. Auch die Medien rufen wir auf, über die Friedensarbeit, aber auch über repressive Maßnahmen gegen Vertreter der Friedensgruppen, zu berichten.
- Städte und Gemeinden der Bundesrepublik und von EG-Staaten können mit Initiativen zu (gleichzeitigen) Partnerschaften zu kroatischen und serbischen Städten zum Abbau der Feindschaft beitragen bzw. bestehende Städtepartnerschaften dazu nutzen.
- In den vergangenen Monaten hat sich bereits eine relativ intensive Zusammenarbeit zwischen Friedensgruppen in Deutschland und allen jugoslawischen Republiken entwickelt. Diese muß weiter ausgebaut werden. Die Arbeit der Anti-Kriegs-Initiativen in den verschiedenen jugoslawischen Republiken ist eine der wenigen Hoffnungen für ein Ende der Gewalt und eine Suche nach Verständigung. Wir appellieren an Organisationen und die Menschen in der Bundesrepublik und anderen europäischen Ländern, beim Aufbau von Friedenszentren, der Arbeit der Friedensgruppen und der Kommunikation zwischen ihnen aktive personelle und materielle Hilfe zu leisten. Gruppen der deutschen Friedensbewegung haben Spendenkonten zur Unterstützung der Arbeit der Friedensinitiativen in den verschiedenen jugoslawischen Republiken eingerichtet. Spenden werden erbeten an:
Frieden für die Völker in Jugoslawien Komitee für Grundrechte und Demokratie, Bund für Soziale Verteidigung (Kto.-Nr. siehe vorhergehende Seite)
Ausgabe
Rubrik
Initiativen