"Teufelskreise verlassen"

Ökumenische Friedensdekade 10.-20. November 2003

von Richard Brand

"Ich würde mir wünschen, dass sich kirchliche Friedensgruppen noch eindeutiger zum Pazifismus bekennen" Konstantin Wecker in einem Interview zur Friedensdekade.

Die Friedensdekade 2003, getragen von dem Gesprächsforum "Ökumenische Friedensdekade", in dem die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) und viele Friedensgruppen zusammenarbeiten, packt mit dem aktuellen Thema "Teufelskreise verlassen" viele heiße Eisen an. "Teufelskreise verlassen" ist ein Appell an Regierungen, sich nicht in Kriege hineinziehen zu lassen, an Kirchen, sich mutig von "Teufelskreisen" zu distanzieren, und an Einzelne, allein oder mit Hilfe von anderen aus "Teufelskreisen" auszusteigen.

Biblische Grundlage der 24. Friedensdekade, die vom 10. bis 20. November stattfinden wird, ist Genesis 19,15-26, der Untergang Sodoms und Gomorras und Lots Errettung, sowie aus dem Neuen Testament die Versuchungsgeschichte Jesus in der Wüste, Matthäus 4, 1-11. Die biblische Botschaft gibt Kraft nach vorne zu schauen, Vertrauen und Mitmenschlichkeit, Zivilcourage und Mut in vielen Formen zu entwickeln.

"Teufelskreise" sind Situationen aus denen es scheinbar kein Entrinnen mehr gibt: Spiralen der Gewalt und der Vergeltung, die in Krieg münden, Strukturen der weltweiten Ausbeutung von Arbeitskräften und Kleinbauern, die in die Armut führen, aber auch Lebensumstände, denen sich Einzelne hilflos gegenüber sehen. Wer nur auf diese "Teufelskreise" starrt, ist in Gefahr, keinen Ausweg zu sehen und nicht mehr nach den Ursachen der verhängnisvollen Kette zu suchen.

Erkennungszeichen der diesjährigen Friedensdekade ist ein Bildmotiv mit einer offenen Eisenkette. Als Plakat und Postkarte gedruckt wird das Motiv auf die von Friedensgruppen und Kirchengemeinden bundesweit durchgeführten Veranstaltungen und Gottesdienste hinweisen. Siehe dazu auch die Veranstaltungshinweise auf der Website des Friedensforum www.friedenskooperative.de. Aktuelle Informationen und Hintergrundmaterialien bietet die im September 2003 komplett überarbeitete Website des Gesprächsforums unter: www.friedensdekade.de

Der Ökumenische Eröffnungsgottesdienst zur Friedensdekade 2003 findet am Montag 10.November 2003, um 19 Uhr 30 in der Herrnhuter Brüdergemeine in Neuwied statt. Der Gottesdienst wird vorbereitet unter Beteiligung von ACK Neuwied, ACK Südwest in Verbindung mit ACK Luxemburg, ACK in der Bundesrepublik Deutschland, von dem Ökumenischen Netz und von EIRENE.

In ihren Materialien legt die Friedensdekade einen Schwerpunkt auf den Gewalt- und Vergeltungskreislauf. Die böse monströse Tat rechtfertigt die böse monströse Antwort nicht. Am Nahostkonflikt und anderen Beispielen werden Ausstiege aus Teufelskreisen vorgestellt. Weiter geht es um den Irak-Krieg, um Nordkorea, um den Beitrag der Kirchen zu einer Friedenskultur, um alternative Wirtschaftskreisläufe und um Traumatisierungen. Ferner finden sich Bibelarbeiten zu Frau Lot und zur Versuchung Jesu in der Wüste.

Die umfangreichen Materialien umfassen u.a. ein 80-seitiges Materialheft, den EKD-Friedens-Bittgottesdienst, Plakate, Gebetsleporellos mit Texten für Andachten, Bildmeditationen, Postkarten, Audis-CDs und einen Friedens-Kunstkalender 2004, u. a. mit einem Blatt von Günter Grass

Materialien können bestellt werden bei: Knotenpunkt e.V. Bellerweg 6, 56290 Buch/Hunsrück, Tel.: 067 62/22 61 Fax 067 62/29 95, e-mail: Knotenpunkt [at] t-online [dot] de

 

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Richard Brand ist Pressereferent der Organisation.