Rüstungsexport

Rüstungskonzern mit Panzersperren blockiert DFG-VK

von DFG-VK - Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen
Schilder "Stoppt den Waffenhandel"
Schilder "Stoppt den Waffenhandel"

Im nordhessischen Kassel wurde am 11. Mai 2017, einem Donnerstagmorgen, die Zufahrt zum Werksgelände des Rüstungskonzerns „Krauss-Maffei Wegmann“ von Antimilitaristinnen und AntimilitaristInnen blockiert. Sie protestieren damit gegen Panzerexporte in alle Welt.

Eigentlich sind Panzersperren - so genannte „Tschechen-Igel“ - dazu da, Panzer zu hindern, in ein bestimmtes Gebiet vorzustoßen. Am Donnerstag wurden solche Sperren hingegen dazu verwendet, Panzer einzusperren: Genauer die des großen Rüstungsherstellers „Krauss-Maffei Wegmann“ im nordhessischen Kassel. „Der Panzerhersteller beliefert Despoten und Regime in der ganzen Welt mit seinen Waffen, das wollen wir verhindern“, erklärte Simon Kiebel von der „Deutschen Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen“ (DFG-VK) zu der Aktion.

Rund 20 Antimilitaristinnen und Antimilitaristen blockierten mit den selbstgebauten Panzersperren sowie mit Transparenten mehrere Stunden eine Einfahrt zur Produktionsstätte von „Krauss-Maffei Wegmann“ an der Wolfhager Straße - für Fahrzeuge gab es kein Durchkommen. „Das Unternehmen ist durch seine Waffenexporte nach Katar oder auch an die Türkei mitverantwortlich für Krieg, Elend, Flucht und die Unterdrückung von Menschenrechten“, so Simon Kiebel. Er macht darauf aufmerksam, dass die „Leopard“-Panzer aus Kassel auch im Syrien-Konflikt zum Einsatz kommen, wo sie zeitweise dem „Islamischen Staat“ in die Hände gefallen sind. Man könne nie wissen, wer die Waffen am Ende nutze, so Kiebel.

Die Aktivistinnen und Aktivisten in Kassel kritisieren zudem, dass der deutsche Panzerbauer gerade mit dem französischen Rüstungskonzern „Nexter“ fusioniert: „Demnächst könnten Rüstungsexporte nicht mehr unter die sowieso schon laschen deutschen Rüstungsexportrichtlinien fallen, sondern über Frankreich abgewickelt werden“, so Emma Landauer von der Gruppe „Anarchistische Aktion und Organisierung“, die sich ebenfalls an der Blockade in Kassel beteiligte. Die Waffen von „Krauss-Maffei Wegmann“ könnten in Zukunft noch weitere Verbreitung finden.

Auch der lokale „Arbeitskreis Zivilklausel“, der sich gegen Militärforschung von „Krauss-Maffei“ an der Universität Kassel einsetzt, sowie die „linksjugend solid“ und Mitglieder des linken Motorrad-Clubs „Kuhle Wampe“ beteiligten sich an der mehrstündigen Blockade-Aktion. Zahlreiche Friedens- und antimilitaristische Gruppen aus der Stadt haben sich seit kurzem im neuen Bündnis „Kassel entrüsten!“ (<http://www.kassel-entrüsten.de>) zusammengefunden, um gemeinsam gegen die Rüstungsindustrie aktiv zu werden. Neben „Krauss-Maffei“ beherbergt die Stadt auch eine Panzerfabrik des Rüstungsunternehmens „Rheinmetall“. Gegen das Unternehmen gab es eine Woche später am Standort in Unterlüß bei Celle ebenfalls eine Blockade. Auch in Kassel wurden weitere Proteste angekündigt.

Der Text wurde einer Pressemitteilung der DFG-VK entnommen.

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