Infostand-Aktion

Stopp von Rüstungsproduktion bei Mercedes-Benz

von Bettina Seckler

Am 8. April, einen Tag vor der Daimler Hauptversammlung, fanden sich auch in diesem Jahr wieder ca. 20 AktivistInnen vor den Toren des Mercedes-Benz-Werkes in Wörth ein, um ihrer Forderung nach Produktions- und Exportstopp von militärischen LKWs Nachdruck zu verleihen.

Initiiert wurde diese Aktion von dem Bündnis „Krieg beginnt hier – keine Beihilfe aus der Pfalz“. Ein Bündnis, das die Rüstungspolitik und die Rüstungsproduktion auf regionaler Ebene untersucht, öffentlich macht und Forderungen nach Rüstungskonversion stellt.

Mitglieder des Bündnisses sind regionale Gruppierungen und Einzelpersonen der Organisationen amnesty international, attac, DFG-VK, FAU, Friedensinitiativen, GEW.

Unterstützt wurde das Bündnis von Mitgliedern des rheinland-pfälzischen Landesverbandes der DFG-VK, die aus Mainz anreisten und mit friedenspolitischen Liedern von „Strohfeuer Express“ für eine musikalische Umrahmung und für gute Laune sorgten. Unterstützt wurde die Aktion auch von dem Ko-Vorsitzenden des Bundes für Soziale Verteidigung und von einer Vertreterin des Friedensbündnisses in Karlsruhe.

Mit dem Verteilen von Flugblättern konnten an diesem Tag ca. 1000 Beschäftigte erreicht werden. Die Beschäftigten sind für das Bündnis „Krieg beginnt hier - keine Beihilfe aus der Pfalz“ eine wichtige Zielgruppe. In einem großen Industriebetrieb wie dem Mercedes-Benz-Werk (über 12.000 Beschäftigte), in dem militärische Produktion (gemessen an der zivilen Produktion) nur zu einem geringen Teil stattfindet, sind die unterschiedlichen Positionen von FriedensaktivistInnen, die Rüstungskonversion fordern, und Beschäftigten, die ihre Arbeitsplatzsicherheit im Mittelpunkt sehen, keine unüberwindlichen Gegensätze. Rüstungskonversion in Wörth wäre ohne Arbeitsplatzverluste und Lohneinbußen möglich. Sie ist also vor allem eine Frage des (unternehmens-)politischen Willens.

Die Forderung nach Rüstungskonversion wird ohne die Beteiligung der Beschäftigten eine Forderung von außen bleiben. Erst eine Vernetzung unterschiedlicher regionaler und überregionaler, betrieblicher und öffentlicher AkteurInnen wird der Forderung nach Rüstungskonversion den notwendigen Nachdruck verleihen.

Eine Infostand-Aktion ist dabei ein wichtiger Baustein. Sie bietet die Möglichkeit ins Gespräch zu kommen und Hintergrundinformationen zu verteilen, die den Beschäftigten kaum zugänglich sind.  Denn die Konzernleitung hält z.B. Informationen über Empfängerländer zurück und berichtet nicht über Inhalt und Umfang von Geschäftsabschlüssen mit diktatorischen und menschenrechtsverletzenden Regimen. Erst die hartnäckigen Nachfragen der kritischen Aktionäre machen solche Informationen zugänglich, die dann auch an die Beschäftigten weitergegeben werden können.

Begonnen wurde an diesem Tag auch eine Postkartenaktion, die sich an den Vorstand der Daimler AG richtet.

Des Weiteren wurden Listen mit ca. 400 Unterschriften an die Daimler-Zentrale, an die Werksleitung und den Betriebsrat in Wörth versandt.

Auch konnten VertreterInnen des Bündnisses im Dezember 2013, während einer Vertrauensleute-Vollversammlung (ca. 150 GewerkschafterInnen), im Werk selbst ihre Positionen und Forderungen darstellen.

Unterstützen Sie unsere Aktionen und unsere Forderungen, indem Sie sich z.B. an der Postkartenaktion beteiligen.

Weitere Infos: Bilder und demnächst auch Film zur Aktion:

http://www.dfg-vk-rlp.de/aktuell/woerth-stoppt-ruestungsexporte/

http://www.dfg-vk-rlp.de/aktuell/woerth-stoppt-ruestungsexporte/postkart...

Die Postkarten sind erhältlich bei DFG-VK Pfalz, c/o Bettina Seckler, Künstlerkolonie 10, 67471 Elmstein. Tel. 06328-989907, dfg-vk-mittelpfalz [at] gmx [dot] de

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Bettina Seckler ist Aktivistin in der DFG-VK Pfalz.