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Terrorismus - und kein Ausweg?

von Martin SingeRedaktion FriedensForum

Als Schwerpunkt dieser Ausgabe des FriedensForums haben wir das Thema „Terrorismus“ gewählt. Einerseits kann Terrorismus eine ernsthafte Bedrohung sein, andererseits wird Terrorismus heute allemal dazu benutzt, Kriege zu rechtfertigen, Völkerrecht zu brechen und erreichte Standards von Grundrechten innerstaatlich massiv abzubauen. In den 10 Jahren seit 9/11 wurden von den westlichen Staaten unter dem Vorwand des „Kriegs gegen den Terror“ die Kriege gegen Afghanistan (bis heute) und den Irak geführt und massive Militärpräsenz von Ostafrika bis Zentralasien gerechtfertigt. Gleichzeitig werden Regime, die ihre Bevölkerungen massiv unterdrücken oder terroristisch bekriegen, im Sattel gehalten, wie die von Syrien oder Saudi-Arabien, dem obendrein von Deutschland Panzer geliefert wird, die zur Aufstandsbekämpfung genutzt werden können.

Krieg ist Terror, hat die Friedensbewegung von Anfang an – als der Afghanistan-Krieg begann – festgestellt und damit zugleich gefordert, Terrorismus anders zu bekämpfen. Erst einmal mit den üblichen polizeilichen Methoden der Bekämpfung von Großkriminalität und dann vor allem durch konstruktive Bearbeitung der tieferen Ursachen des Terrorismus. Stattdessen tun die Großmächte alles, um durch terroristische Kriege (Drohnen!) und Aufrechterhaltung weltweit ungerechter Verhältnisse den Zulauf zum Terrorismus zu verstärken.

Wir beschäftigen uns in den einzelnen Beiträgen u.a. mit dem Terrorismusbegriff und verschiedenen Formen von Terrorismus, mit den Folgen der Terrorbekämpfung für Grund- und Menschenrechte sowie mit gewaltfreien Antworten auf den Terrorismus. Wir danken allen Autorinnen und Autoren, die mit ihren (aus durchaus unterschiedlichen Positionen geschriebenen) Aufsätzen zum Gelingen dieses Schwerpunktes beigetragen haben.

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Martin Singe ist Redakteur des FriedensForums und aktiv im Sprecher*innenteam der Kampagne "Büchel ist überall! atomwaffenfrei.jetzt".