Gegen den geplanten Ausbau der Truppenübungsplätze Grafenwöhr und Hohenfels sowie die Nutzung des Nürnberger Flughafens als Drehscheibe für Einsätze der schnellen NATO-Eingreiftruppen setzen sich regionale Friedens- und Umweltgruppen gemeinsam zur Wehr.

In einer Erklärung, die sie am 14. Dezember 2002 in Nürnberg verabschiedeten, kritisieren sie die Umrüstung der Bundeswehr in eine Interventionsarmee und eine Politik, welche an Stelle des Völkerrechts das Faustrecht setze. Dass der Ausbau militärischer Infrastruktur in Form von Arbeitsplätzen und Strukturhilfen der Bevölkerung zu Gute komme, gleiche die Nachteile für die Menschen und die Umwelt der Region nicht aus. Alternativ fordern sie eine Umlenkung von Rüstungsgeldern in die zivile Wirtschaftsförderung.

Insbesondere befürchten die Initiativen Schäden für die Natur und das Grundwasser, Lärmbelastung durch Schießübungen und Verkehr. Der Ausbau des Übungsplatzes in Grafenwöhr soll 80 Hektar Land umfassen, davon 55 Hektar Wald. Im gesamten Nürnberger Raum würde eine verstärkte militärische Nutzung des Flughafens eine Erhöhung der Umweltbelastungen und des Fluglärms bedeuten, wobei Nachtflugverbote grundsätzlich nur für den zivilen Verkehr gelten.

Auch den Abbau demokratischer Beteiligungsrechte wollen die Initiativen nicht hinnehmen. In der Erklärung heißt es: "Wir protestieren entschieden dagegen, dass diese Pläne ohne Beachtung der sonst üblichen Genehmigungsverfahren umgesetzt werden sollen. Wir treten allen Versuchen entgegen, für militärische Belange demokratische Grundrechte außer Kraft zu setzen." Die Gruppen kündigten gemeinsame Aktionen und eine Zusammenarbeit beim Ostermarsch an.

Kontaktadressen:
Zusammenschluss umweltbewusster Bürger, c/o Rainer Knoll, Tel.: 0170/7584255, rainer [dot] knoll [at] web [dot] de

Nürnberger Friedensforum, c/o Hans-Joachim Patzelt, Wittelsbacher Str. 4 a, 90475 Nürnberg, Tel.: 0911/834543, arno [dot] weber [at] t-online [dot] de