Unabhängigkeitsbewegungen in den pazifischen Kolonien der Gegenwart

von Lorenz Gonschor

In den 40er bis 70er Jahren des letzten Jahrhunderts zogen sich die Kolonialmächte fast überall auf der Welt aus ihren Besitzungen zurück und entließen sie in die Unabhängigkeit. Im Pazifik war dies jedoch nur zum Teil der Fall: Einzig Großbritannien gab seine pazifischen Kolonien vollständig auf, während die anderen Kolonialmächte an fast all ihren pazifischen Besitzungen bis heute festhalten. Zu diesen Rest-Kolonien zählen so bekannte Inseln und Inselgruppen wie Tahiti (französisch), Hawaii (US-amerikanisch) und die Osterinsel (chilenisch). Auch Westpapua, der Westhälfte Neuguineas, blieb die Unabhängigkeit vorenthalten, da es nach Abzug der niederländischen Kolonialherren vom Nachbarland Indonesien besetzt wurde. In all diesen Gebieten gibt es heute Unabhängigkeitsbewegungen, die sich dafür einsetzen, dass auch der Pazifik endlich vollständig entkolonisiert wird.

Zeitgenössischer Kolonialismus
Schaut man sich eine politische Karte des Pazifiks an, so stellt man fest, dass von den insgesamt 27 politischen Einheiten gerade einmal 15, also knapp über die Hälfte, unabhängig sind. Die übrigen zwölf stehen weiterhin unter Fremdherrschaft. Man möchte zunächst vielleicht meinen, diese Gebiete seien deshalb nicht unabhängig geworden, weil sie dafür zu klein wären, aber bei näherem Hinsehen stellt sich dies als Trugschluss heraus, denn es gibt im Pazifik durchaus selbstständige Staaten mit winziger Größe, wie Tuvalu mit 10.000 oder Niue mit 1.500 Einwohnern. Gleichzeitig sind unter den fremdbeherrschten Gebieten nicht nur ebenso kleine, sondern auch einige der größten politischen Einheiten des Pazifiks, wie Westpapua mit 2,5 Mio. Einwohnern oder Hawaii mit 1,3 Mio. zu finden.

Grund für die Gewährung bzw. Nichtgewährung der Unabhängigkeit ist somit allein der politische Wille der jeweiligen Kolonialmacht. Großbritannien hat dabei die vorbildlichste Rolle gespielt und praktisch allen seinen Kolonien im Pazifik (z.B. Fidschi, Salomonen, Tuvalu u.a.) in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts die Unabhängigkeit gewährt. Das gleiche gilt für Australien und Neuseeland, die ebenfalls Kolonien im Pazifik hatten und diese in die Unabhängigkeit entließen (Australien: Papua-Neuguinea und Nauru; Neuseeland: Samoa, Cook-Inseln u. a.). Frankreich dagegen hat bisher keine seiner pazifischen Kolonien in die Unabhängigkeit entlassen, und auch die USA klammern sich bis heute an die meisten ihrer Besitzungen im Pazifik, ebenso wie Chile an der Osterinsel festhält.

Die internationale Dimension
Entkolonisierung ist allerdings nicht allein Sache der Kolonialmächte, sondern auch ein zentrales Anliegen der Vereinten Nationen seit ihrer Gründung 1945. Von der UNO wurden dafür nach und nach völkerrechtliche Regeln aufgestellt. Bereits die UN-Charta verpflichtet in Kapitel IX, Artikel 73 alle Kolonialmächte dazu, die von ihnen beherrschten Gebiete zum Wohle der Bevölkerung zu verwalten und diese auf die Selbstverwaltung vorzubereiten. Darüber ist der UN regelmäßig Rechenschaft abzulegen. 1946 wurde dazu eine Liste erstellt, auf der alle nicht-selbstverwalteten Gebiete aufgeführt sind. Das Problem dabei war aber, dass die Kolonialmächte zunächst selbst entschieden, welche Gebiete auf die Liste kamen. Manche weigerten sich, ihre Kolonien zu melden, andere entfernten ihre zuvor gemeldeten Gebiete willkürlich wieder von der Liste. 1960 wurden die Prinzipien der Entkolonisierung dann endgültig systematisiert. Resolution 1514 (XV) bekräftigt das Recht aller Völker auf Selbstbestimmung ihres politischen Status. Jegliche Manipulationsversuche dieses Rechts seitens der Kolonialmächte werden entschieden verurteilt. In der parallel dazu verabschiedeten Resolution 1541 (XV). wurden die Bedingungen für die Klassifizierung als nicht-selbstverwaltetes Gebiet präzisiert: In Frage dafür kommen Gebiete, die vom Mutterland geographisch getrennt und ethnisch oder kulturell verschieden sind. Ein solches Gebiet hat dann seine Selbstbestimmung erreicht, wenn eine der folgenden drei Optionen gewählt wurde:

Unabhängigkeit, freie Assoziierung mit einem Staat oder Integration in einen Staat. Eine mögliche Integration muss ausdrücklich in einer allgemeinen Volksabstimmung bestätigt werden.

Nach dieser Systematisierung arbeitete die UNO insgesamt recht erfolgreich an der Entkolonisierung der Welt und die meisten Kolonialgebiete wurden nach und nach erfolgreich entkolonisiert. Leider wurden dabei aber weite Teile des Pazifiks übersehen. Ironischerweise sind die vier pazifischen Gebiete, die bis heute auf der Liste stehen (Guam, Tokelau, Amerikanisch-Sanioa und Pitcairn), überwiegend solche, die gar keine Unabhängigkeitsambitionen haben und ihren derzeitigen Status beibehalten wollen. Einzig das US-amerikanische Kolonialgebiet Guam in Mikronesien hat starke Ambitionen auf eine Änderung seines Status, was von den USA aber gegen den Willen der UNO blockiert wird. Die fünf Gebiete im Pazifik mit starken Unabhängigkeitsambitionen (Neukaledonien, Westpapua, Osterinsel, Hawaii, Französisch-Polynesien) wurden dagegen alle von der Liste gestrichen oder gar nicht erst in die Liste aufgenommen und galten damit offiziell als „entkolonisiert", ohne. dass dort ein völkerrechtlich korrekter Entkolonisierungsprozess stattgefunden hat. Die UNO nahm dies überwiegend gleichgültig hin. Einzig im Fall von Neukaledonien korrigierte sie im Nachhinein ihren Fehler und setzte das Gebiet 1986 wieder auf die Liste.

Der Fall Neukaledonien (Kanaky)

Das französische Überseegebiet Neukaledonien hat heute ca. 200.000 Einwohner, davon sind etwa 90.000 indigene Melanesier, die sich selbst als Kanaken bezeichnen (Kanaka = Mensch). Während es Ende der 50erJahre eine kurze liberale Phase mit einer gewissen inneren Autonomie durchlebte, wurde Anfang der 60er Jahre wieder eine autoritäre und repressive Kolonialherrschaft eingeführt. Französische Siedler wurden gezielt angesiedelt, so dass die Kanaken im Laufe der 60er und 70er Jahre zur Minderheit im eigenen Land wurden. Grund für dieses neokoloniale Vorgehen waren die für Frankreich strategisch wichtigen Nickelvorkommen (Neukaledonien ist weltweit der drittgrößte Produzent dieses Metalls).

In den 70erund 80er Jahren kam es zu einer wachsenden Polarisierung zwischen der Kolonialverwaltung und den Siedlern einerseits und den Kanaken andererseits, die die Unabhängigkeit forderten. Frankreich versuchte dies durch endlose Verhandlungsrunden hinauszuzögern, bis der Konflikt 1984 eskalierte: Die Kanaken gründeten die Kanakische Sozialistische Nationale Befreiungsfront (FLNKS) und riefen eine provisorische Regierung der „Republik Kanaky" aus. Infolgedessen kam es im Laufe der 80er Jahre zu bürgerkriegsähnlichen Auseinandersetzungen mit Dutzenden von Toten.

Nachdem mehrere Verhandlungsrunden gescheitert waren und der internationale Druck auf Frankreich immer mehr zunahm, schlossen die FLNKS, Vertreter der französischen Siedler und die französische Regierung 1988 schließlich einen Friedensvertrag 1998 wurde dann im Noumea-Abkommen die Zukunft des Landes endgültig geregelt: Über einen Zeitraum von 15 bis 20 Jahren erhält Neukaledonien relativ weitgehende Autonomie. Danach soll es eine endgültige Volksabstimmung über die volle Unabhängigkeit geben. Ein Problem sind dabei allerdings die Mehrheitsverhältnisse der Bevölkerung, die den französischen Siedlern eine knappe Mehrheit geben. Da diese das gleiche Wahlrecht wie die Kanaken besitzen, können sie bis heute die autonome Regierung dominieren. Für eine spätere Unabhängigkeit ist es also von zentraler Wichtigkeit, eine Konsensbildung unter Einschluss der Siedler zu erreichen und sie in eine kanakische Gesellschaft zu integrieren.

Der Fall Westpapua
Westpapua war als Niederländisch-Neuguinea zunächst eine holländische Kolonie, wurde dann 1962 aber auf internationalen Druck hin an Indonesien übergeben, das Anspruch auf Westpapua erhob. 1969 führte Indonesien schließlich eine als „Act of Free Choice" bezeichnete Abstimmung unter 1025 ernannten Wahlmännern durch die einer offenen Abstimmung mit 100% für die Integration des Territoriums in Indonesien stimmten. Dies geschah unter klarem Bruch internationaler Prinzipien und UN-Dekolonisierungsresolutionen, wurde aber von der UNO anerkannt. Seither wird jeglicher Widerstand der Papuaner mit erbarmungsloser Grausamkeit unterdrückt: Mindestens 100.000 Menschen kamen bisher ums Leben. Folter und Mord sind bis heute an der Tagesordnung. Planmäßig werden Indonesier angesiedelt und die einheimische Bevölkerung zunehmend marginalisiert.

Kurz nach der Annexion wurde die Widerstandsbewegung Organisation Freies Papua (OPM) gegründet. Sie besteht einerseits aus einem politischen Flügel von Aktivisten im Exil, andererseits aus einem militärischen im Untergrund, der einen Guerillakrieg gegen die Indonesier führt. Wegen schlechter Bewaffnung ist dieser Kampf allerdings recht erfolglos. Viele Westpapuaner sind vor den Kämpfen auf der Flucht.

Nach dem Sturz der Diktatur in Indonesien kam es dann 2000 zu einer kurzen liberalen Periode. Mit Duldung der indonesischen Regierung bildete sich ein gewähltes Papuanisches Präsidium (PDP), das die Unabhängigkeit mit zivilen Mitteln in Verhandlungen erreichen will. Es formierte sich auch eine internationale Solidaritätsbewegung mit dem Ziel, bei der UNO eine Revision der Vorgänge von 1962 und 1969 zu erreichen. Diese hoffnungsvolle Periode des Tauwetters war aber nur von kurzer Dauer. Seit Ende 2000 reagiert Indonesien wieder mit brutaler Repression. So wurde Ende 2001 der POP-Vorsitzende Theys Eluay von indonesischen Militärs ermordet, und ein 2001 beschlossenes Autonomiestatut wurde bislang nicht vollständig implementiert:

Der Fall Hawaii

Hawaii, heute als Tourismusziel weltweit bekannt, hat eine der tragischsten Entwicklungen in der Geschichte des Pazifiks durchgemacht. Von den heute ca. 1,3 Mio. Einwohnern sind nur noch etwa 250.000 einheimische Hawaiier. Die besondere Tragik liegt darin, dass das Königreich Hawaii im 19. Jahrhundert der erste international anerkannte Staat im Pazifik war und diplomatische Beziehungen zu fast allen Staaten der Welt pflegte, seine Unabhängigkeit damit also gesichert schien.

1893 kam es aber zu einem Putsch weißer Siedler gegen die einheimische Regierung, wobei die Putschisten von US-Marinetruppen unterstützt wurden. Zunächst wurde ein weißes Apartheidregime errichtet und 1898 das Land unter zweifelhaften juristischen Mitteln von den USA in Besitz genommen. Bereits im Laufe der ersten Hälfte des 20. Jh. führte dann die Massenansiedlung von Amerikanern und Asiaten zur Marginalisierung der Hawaiier.

1959 wurde die Inselgruppe schließlich zum US-Bundesstaat erklärt, nach einer Volksabstimmung, in der allerdings die Unabhängigkeit nicht zur Debatte stand sondern nur die Integration in die USA als Bundesstaat, in klarer Verletzung der UN-Regeln zur Dekolonisierung.

In den 70er und 80er Jahren formierten sich im Zuge kultureller Erneuerungsbestrebungen politische Widerstandsbewegungen, die immer stärker für. die Selbstbestimmung Hawaiis eintraten. Anfang der 90er Jahre schließlich erhielt die Unabhängigkeitsbewegung Hawaiis starken Zulauf. US-Präsident Clinton entschuldigte sich 1993 zum hundertsten Jahrestag für die Invasion von 1893, wobei die US-Regierung der allerdings bisher keine weiteren Schritte folgen ließ. Es entstanden eine Vielzahl politischer Bewegungen, die sich aber bisher nicht auf eine gemeinsame Strategie einigen konnten. Innerhalb der Unabhängigkeitsbewegung lassen sich heute zwei Hauptlinien abgrenzen:

Eine Richtung fordert die Wiedereinschreibung des Landes auf die UN-Dekolonisierungsliste, von der es im Zuge der Erklärung zum US-Bundesstaat entfernt worden war. Unter UN-Aufsicht soll dann die Bevölkerung abstimmen, ob das Land unabhängig werden soll.

Die andere Richtung sieht dagegen Hawaii nicht als Kolonie sondern als rechtlich weiterhin bestehendes unabhängiges Königreich unter illegaler US-Besatzung. Einer Gruppierung hawaiischer Aktivisten dieser Richtung gelang es Ende 2000, die Frage des Weiterbestehens des Königreiches vor den internationalen Permanenten Schiedsgerichtshof in Den Haag zu bringen, was als ein substantieller Ersterfolg gesehen werden sollte.

Der Fall Rapa Nui (Osterinsel)

Bei der Osterinsel denkt jeder sofort an die berühmten Steinstatuen, aber es wird oft übersehen, dass dort auch heute noch die Nachfahren dieser Kultur leben. Die Insel hat heute ca. 3800 Einwohner, wobei knapp über die Hälfte davon einheimische Rapanui sind.

Von ihrer Kolonialmacht Chile, das Rapa Nui 1888 annektierte, wurde die Insel immer als innere Angelegenheit betrachtet, und bis heute von der UNO ignoriert, obwohl die Insel klar die Kriterien eines nicht-selbstregierten Gebietes nach Resolution 1541 erfüllt. Die Einheimischen wurden dort bis in die 60er Jahre von den Chilenen auf ganz besonders unmenschliche Weise unterdrückt und hatten keinerlei Bürgerrechte.

Nach einem Aufstand der Bevölkerung erfolgte 1966 die Integration in den chilenischen Staat als Teil einer der Provinzen des Landes und die Einwohner wurden chilenische Staatsbürger. Dies wurde jedoch von Chile willkürlich oktroyiert, es gab keinerlei Abstimmung. Heute sind viele Rapanui weiterhin mit der chilenischen Herrschaft unzufrieden. Während die lokale politische Führung (der gewählte Bürgermeister und der von Chile ernannte einheimische Gouverneur) zur Zeit mit der chilenischen Regierung über ein Autonomiestatut verhandeln, fordert ein Teil der Bevölkerung, repräsentiert durch das 2001 gegründete inoffizielle Rapanui-Parlament, die Unabhängigkeit, und versucht die UN davon zu überzeugen, die Insel endlich auf die Dekolonisierungsliste zu setzen. Das Parlament ging aus einem Teil des traditionellen Ältestenrates hervor, und neben dem Kampf um die Unabhängigkeit ist die Bewegung vor allem um die Rückgabe des heute von Chile kontrollierten Landbesitzes (etwa zwei Drittel der Insel) an die Rapanui bemüht.

Der Grund für den Widerstand liegt auf der Hand: Die Rapanui fühlen sich eher den Einwohnern Tahitis und der anderen Inseln Französisch-Polynesiens, mit denen sie eng verwandt sind, verbunden als den Südamerikanern. Durch die Zugehörigkeit zu Chile wurden sie aus dem pazifischen Kulturbereich herausgerissen und von ihren Verwandten isoliert.

Der Fall Tahiti/ Französisch-Polynesien

Tahiti und seine Nachbarinseln sind ein weiteres Beispiel für eine pazifische Kolonie der Gegenwart, allerdings hat hier die Unabhängigkeitsbewegung in den letzten Jahren erstaunliche Erfolge erzielen können. Vorteilhaft ist zunächst, dass von den insgesamt etwa 250.000 Einwohnern die einheimischen Maohi noch immer eine deutliche Mehrheit von etwa 70% ausmachen.

Es gab dort von Anfang an starke Unabhängigkeitsbestrebungen. Nach dem zweiten Weltkrieg dominierte eine antikoloniale politische Partei die Lokale Politik, und Ende der 1950er Jahre stand das Land kurz vor der Unabhängigkeit. 1958 wurde dann aber von Frankreich ein repressives Kolonialsystem wiedereingeführt, der lokale Ministerpräsident unter dubiosen Vorwürfen verhaftet und nach Frankreich deportiert, und seine Partei verboten. Der Grund für dieses repressive neokoloniale Vorgehen war die Einrichtung eines Atomtestgebietes auf dem Atoll Moruroa, wo dann von 1966 bis 1996 knapp 200 Atomtests stattfanden. Die Unabhängigkeit sollte deshalb unter allen Umständen verhindert werden. Durch den Aufbau der militärischen Infrastruktur strömte so viel Geld ins Land, dass die autarke einheimische Wirtschaft zerstört und das Land von Frankreich völlig abhängig gemacht wurde.

Gegen die Atomtests gab es von Anfang an Proteste. Aus dieser Bewegung ging dann in den 70erJahren eine neue Unabhängigkeitsbewegung hervor, die unter der Führung von Oscar Temaru im Laufe der 80er und 90er Jahren immer mehr Zulauf bekam. Während die Mehrheit der Bevölkerung über lange Jahre den pro-französischen lokalen Politiker Gaston Flosse unterstützte, der das Land seit Beginn der 80er Jahre im Rahmen eines inneren Autonomiestatuts regierte, gewann Oscar Temaru mit einer Oppositionskoalition 2004 die Wahlen und steht heute an der Spitze der Lokalen Regierung.

Die Unabhängigkeitsbewegung befindet sich nun in einem Dilemma. Sie kontrolliert den lokalen Regierungsapparat, der aber fast ausschließlich mit französischen Subventionsgeldern finanziert wird, und steht einer Bevölkerung gegenüber in der Verantwortung, die zwar in den Wahlen für Temaru gestimmt hat, aber nach wie vor nur zu etwa 30 % die Unabhängigkeit befürwortet. Bevor nicht die extreme wirtschaftliche Abhängigkeit von Frankreich überwunden ist, wird die Unabhängigkeit sehr schwierig zu verwirklichen sein.

Fazit

Wie man an den Beispielen sieht, ist der Kolonialismus im Pazifik noch immer ein ernstzunehmendes Problem, das zu zahlreichen Ungerechtigkeiten geführt hat und noch immer führt. Natürlich macht die Unabhängigkeit allein kein Land zum Paradies und keiner der unabhängigen Staaten des Pazifiks ist heute frei von Problemen. Diese Probleme sind jedoch keinesfalls schlimmer als diejenigen, die durch Unterdrückung und Bevormundung in den Kolonialgebieten entstehen. Auf jeden Fall sollten alle Völker des Pazifiks ohne Einmischung von außen ihr Schicksal selbst bestimmen dürfen, insbesondere deshalb, weil sie nur so ihre indigene Kultur langfristig erhalten können.

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