Mali

Wie der Terrorismus nach Westafrika kam

von Christoph Marischka

Anzeichen und entsprechende Spekulationen gibt es schon lange, doch in Mali und den angrenzenden Ländern wird gegenwärtig deutlicher denn je, dass der "Krieg gegen den Terror" eben jene Formen des Terrorismus hervorbringt, die er zu bekämpfen vorgibt. Bis vor wenigen Monaten konzentrierten sich die Aktivitäten der heute als Terroristen bekämpften Gruppen im Norden Malis überwiegend auf Schmuggel und einige Entführungen zum Zwecke von Lösegeldforderungen. Heute sind die zuvor in der Region völlig unbekannten Praktiken von anderen Schauplätzen des "Krieg gegen den Terror" an der Tagesordnung, u. a. Selbstmordanschläge mit Sprengstoffgürteln. Doch nicht nur der Terror und seine "Bekämpfung" werden zur selbsterfüllenden Prophezeiung, sondern auch die Rahmenbedingungen, unter denen beides stattfindet und die in der politikwissenschaftlichen Debatte wie auch in den westlichen Strategiepapieren als "scheiternde Staatlichkeit" bezeichnet werden.

(Vollständiger Text siehe Printausgabe)

Ausgabe

Rubrik

Im Blickpunkt
Christoph Marischka ist Mitarbeiter der Informationsstelle Militarisierung in Tübingen.