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2 / 1993

Medien

Weitere Themen:

> Ex-Jugoslawien: Intervenieren?

> Antworten an das Bündnis 90

Initiativen

Waldemar Dosse

Ein Bericht aus Wittstock, Land Brandenburg

Bombenabwurfplatz oder FREIe HEIDe?

In der ungewöhnlich reizvollen Region Wittstock-Ruppiner Heide, einer Landschaft aus Seen, Wald und Heide, liegt der (noch) von den ehemals sowjetischen Streitkräften genutzte Truppenübungsplatz (TÜP) Witt­stock-Schweinrich. Inmitten des TÜP befindet sich das "Bombodrom", ein Bombenabwurfplatz, mit dem sich eine jahrzehntelange Leidensge­schichte der ortsansässigen Bevölkerung verbindet: Die Art und Weise, wie die sowjetischen Streitkräfte geübt haben, erinnerte an regelrechten Krieg.

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Kathrin Vogler

60 Jahre danach - aus der Geschichte gelernt?

Am 30. Januar 1993 fanden in vielen Orten größere oder kleinere Aktio­nen und Veranstaltungen zum Gedenken an die Machtübernahme der Nationalsozialisten vor 60 Jahren statt. Daß eine der wichtigsten davon auch eine der kleineren blieb, mag auf den ersten Blick enttäuschend wirken. Abseits dieser moralischen Wertung lohnt sich aber die politi­sche Analyse.

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Christa Stolle

Internationale Frauenkonferenz vom 25.11.- 1.12.92 in Bangkok

"Frauen überwinden Gewalt"

"Wir leben in einer gewalttägigen Welt. Die täglichen Nachrichten be­richten zu 90 Prozent  über Gewalt, deren Opfer zumeist Frauen und Kinder sind. Was kann jede von uns dagegen tun?" Diese Frage, ge­stellt von Elaine Hewitt, Wissenschaftlerin und Sozialarbeiterin aus Barbados beschäftigte 170 Frauen aus 63 Ländern, die sich vom 25.11. bis 1.12. 1992 in Bangkok versammelt hatten.

mehr ... Thema: Gender und Frieden
Konrad Elmer

Frei ist, wer seinem Gewissen folgen kann

Mensch sein heißt: ein Gewissen haben, eine innere "Stimme", die mich in meinem Personsein unmittelbar anspricht und verpflichtet. Bisweilen kann das Gewissen so unerbittlich sprechen, daß ich nur dann ich sel­ber bleiben kann, wenn ich ihm folge. Gewissensfreiheit gehört deshalb zu den unverfügbaren Grundrechten unserer Verfassung, die auch durch parlamentarische Mehrheiten nicht außer Kraft gesetzt werden dürfen.

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Frank Eyssen

Büro für notwendige Einmischungen

"Büro für notwendige Einmischungen e.V."(?) Ein gerade in Hamburg von verschiedenen Kulturorganisatoren und Künstlern gegründeter Verein, Zielsetzung: "... die Vernetzung von Menschenrechts- und Öko­logiegruppen auf der einen, Medien und Kultur auf der anderen Seite; die Unterstützung von Menschenrechts- und Ökologiegruppen durch Konzepte, Aktionen und Veranstaltungen..."

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Bernhard Clasen

Königslutter - Beienrode

Rundreise von zwei Frauen aus dem Kaukasus

Ende Januar wird in Oslo den beiden Frauen Arzu Abdulajewa (Baku) und Anait Bayndur (Jerewan) der Olaf-Palme-Preis für ihre Arbeit für den Frieden im Kaukasus überreicht werden. Die beiden Frauen, eine Armenierin und eine Aserbaidschanerin, vertreten zwei Völker, die den bisher längsten Krieg innerhalb der UdSSR miteinander führen.

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Krisen und Kriege

Andreas Buro

In Bosnien militärisch eingreifen?

Besser nicht!

Der militärische 'Befreiungsschlag' ist eine Illusion Die Vorstellung, man könne mit einigen gezielten militärischen Aktionen das Leiden der Menschen in Bosnien-Herzegowina schnell beenden, ist eine Illusion. Weder Flugverbot und seine Erzwingung noch der Angriff auf militärische Knotenpunkte, weder der Einsatz schwerer Waffen oder gar Abschreckungs- und Vergeltungsangriffe auf Serbien könnten dies leisten.

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Erica Fischer

Den Winter überleben

Die Gastfamilien, die zum Teil seit Dezember mit wachsender Sorge auf "ihre" Flüchtlinge warten, hatten schon fast jede Hoffnung aufgegeben. Von den mehr als 2.000 bosnischen Menschen auf unserer Dringlich­keitsliste waren bis Ende Februar "erst" knapp 400 in der Bundesrepu­blik eingetroffen. Jetzt - Anfang März - ist es für viele endlich so weit: Mehrere von serbischen Roten Kreuz organisierte Konvois passieren die bosnisch-kroatische Grenze und mehr als 360 Flüchtlinge aus Bosanska Dubica treffen in der Bundesrepublik ein.

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Hintergrund

Jürgen Trittin

Anmerkungen zum (vorerst) gescheiterten U-Boot-Geschäft mit Taiwan

Sichere Arbeitsplätze durch Rüstungsexporte?

"Keine deutschen Kriegsschiffe für Taiwan" - so oder ähnlich lauteten die Meldungen in den bundesdeutschen Medien am 29. Januar 1993. Der Bundessicherheitsrat, ein besonderer Ausschuss des Bundes­kabi­netts, hatte eine Voranfrage eines deutschen Werftenkonsortiums über den Bau von zwei U-Booten für Taiwan abgelehnt. Der Bau dieser Boote sollte der Einstieg in einen weit umfangreicheren Auftrag sein: Bestel­lungen von 10 U-Booten und 10 Fregatten im Wert von mehr als 12 Mrd. DM hatte Taiwan in Aussicht gestellt.

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Peter Gerlinghoff

Bericht über eine Reise in den Irak

Der Golfkrieg ist nicht beendet!

Dieser Bericht wurde im Dezember vergangenen Jahres geschrieben. Die jüngsten Ereignisse haben die Aktualität seines Titels voll unterstri­chen. Wieder fielen Bomben im Irak, und Menschen mußten ihr Leben für eine sinnlose Kraftprobe zwischen zwei Staatsmännern lassen. An der Klugheit der irakischen Politik kann man zweifeln, aber nichts recht­fertigt den Zynismus, mit dem sich ein amerikanischer Präsident, ge­stützt auf die willfährige Haltung des Sicherheitsrates, bombenwerfend aus dem Amt verabschiedet.

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Martin Singe

Buchbesprechung:

Neuerscheinung: Mediation

Mit Unterstützung der Stiftung Gewaltfreies Leben und der Werkstatt für Gewaltfreie Aktion, Baden, hat Christoph Besemer im Januar 1993 das Buch "Mediation. Vermittlung in Konflikten" veröffentlicht.

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Margriet Drent

Atomwaffenversuche

Über die Fortführung des Nichtberbreitungsvertrages von Atomwaffen (NVV) von 1970 wird 1995 entschieden. Dieser Vertrag ist im Grunde diskriminierend, da er zwischen Staaten, die "haben" und denen, die "nicht haben" unterscheidet. Der diskriminierende Charakter des Ver­trages gefährdet stark seine Verlängerung über 1995 hinaus, da in dem NVV-System eine Abrüstungsverpflichtung enthalten ist, die die Nukle­armächte nicht erfüllt haben.

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Klaus Vack, Andreas Buro, Wolf Dieter Narr

Offener Brief an Bündnis 90

Liebe Leute vom Bündnis 90!   Ihr habt bereits im August 1992 einen Offenen Brief an die Friedensbe­wegung, wie Ihr formuliert, ein Plädoyer für eine Erneuerung geschrie­ben, der uns erst jetzt in leicht gekürzter Fassung im FriedensForum 6 `92 zur Kenntnis gekommen ist.

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Werner Kuhn

Offener Brief Teil 2

Der offene Brief des BÜNDNIS 90 an die Friedensbewegung hätte sich besser auf die Frage beschränkt was man ge­meinsam für den Frieden tun kann.

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Schwerpunkt

Peter Glotz

Vorläufige Bemerkungen über Krieg und Medien am Beispiel der bosnischen Tragödie

Die deutsche Lesart

Warum gibt es in der deutschen Öffentlichkeit kaum systematische Auswertungen der (meist wöchentlich abgegebenen) Berichte des Ge­neralsekretärs der UNO zum bosnischen Krieg? Warum werden die Do­kumente des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IRK) nur so selten nüchtern zitiert? Man würde dann über die Untaten der Söldner des kroatischen Nationalistenführers Paraga genauso berichten müs­sen wie über die Verbrechen, die die Leute des bosnischen Serbenfüh­rers Radovan Karadzic auf sich geladen haben.

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Andreas Kilb

"Stalingrad", Eine Kritik zu Joseph Vilsmaiers Film

Neue Kameraden

Ein Film, der nicht vom Krieg handelt, sondern vom Leben, das der Krieg zerstört. Ein Film, der nicht von Soldaten erzählt, sondern von Menschen, die Soldaten werden und dabei aufhören, Menschen zu sein. Ein Film, in dem der Ausgang eines Gefechts, einer Schlacht, eines Krieges unwichtig ist, weil auch die Sieger zu den Opfern zählen. William Wylers "Die besten Jahre ihres Lebens" ist ein Antikriegsfilm, Oliver Stones "Platoon" ist es nicht.

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Klaus Peter Görlitzer

Zum Umgang regionaler Tageszeitungen mit "Rechtsradikalen" - eine empirische Untersuchung deckt Versäumnisse der Presse auf

Wer das Bewußtsein für existierende Probleme nicht weckt, verharmlost sie

Dieser Beitrag analysiert konkret, was an Informationen während eines Jahres in der Berichterstattung dreier, in einer Region vorherr­schenden, Zeitungen über die Republikaner im Wahlkampf die Leser er­reichte und was alles nicht. Ein Beitrag zur Praxis und zur Selbstrefle­xion.

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Irmgard Geiger

Die globalen Möglichkeiten des Fernsehens- eine Graswurzelaufgabe

Die Erfindung des Buchdrucks in der Mitte des 15. Jahrhunderts schuf die Grundlage für eine geistige Entwicklung, die heute noch nicht abge­schlossen ist. Die Menschen, vorher im Bann der Kirche, wurden unab­hängig von den Vermittlern dessen, was als Heil, als Gotteswort galt. Eigenes Urteilen konnte sich auf Geschriebenes stützen. Die Verände­rung des Denkens nahm Jahrhunderte in Anspruch. Es dauerte noch 150 Jahre bis zum Beginn der Aufklärung und nocheinmal 100 Jahre bis zur Erklärung der Menschenrechte in der französischen Revolution.

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Ein Ausstellungsprojekt der Arbeitsgemeinschaft Friedenspädagogik e.V.

Phantastische Zeiten

Seit fast zwanzig Jahren erstellt die Arbeitsgemeinschaft Friedenspäda­gogik e.V. (AGFP) Medien für die Friedensarbeit. Der Verein hat sich darauf spezialisiert, Informationen aus der Friedensforschung und an­grenzenden Fachgebieten anschaulich zu gestalten und pädagogisch aufzubereiten, um sie einer größeren Öffentlichkeit näherzubringen. Inzwischen sind diverse Unterrichtsmaterialien, Themenhefte, Diaserien und Videos, vor allem aber auch gut ein Dutzend Ausstellungen ent­standen.

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Walter Michler

Über die Mühen, ein Thema rechtzeitig in die Medien zu bringen - und die Konsequenzen

Somalia: Verdrängter Straftatbestand

Im diesjährigen Sommerloch unserer Informationsfabrikanten war plötzlich - über Bosnien-Herzegowina hinaus - weitere Betroffenheit, neues Entsetzen angesagt: Die somalische Apokalypse wurde zum ak­tuellen Medienthema. "30000 Tote allein in Mogadischu", "viereinhalb Millionen Menschen vom Hungertod bedroht", "Situation wie nach Atombombenexplosionen".

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Dieter Schöffmann

... und wie können Friedensinitiativen es lernen?

Pressearbeit ist erlernbar

Wie kann eine Friedensinitiative den richtigen und wirkungsvollen Zu­gang zur und Umgang mit Presse, Funk und Fernsehen lernen? Es muß jemand wollen

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