Cover FriedensForum 4/2008
4 / 2008

Indien

Weitere Themen:

  • Kaukasus: Neuer Kalter Krieg?
  • Mitmachen! Viele Aktionen geplant
  • "Unsere" Interessen in Afghanistan

Editorial

Redaktion FriedensForum, Christine Schweitzer

Editorial

FriedensForum 4/2008

Das Friedensforum hat sich zum Ziel gesetzt, in unregelmäßigen Abständen immer wieder über andere Länder und deren Friedensbewegungen zu berichten. Der Schwerpunkt dieses Friedensforums ist Indien, ein Land, das nicht nur von Bedeutung ist, weil es als Heimat Gandhis von vielen als das Ursprungsland der Gewaltfreiheit angesehen wird. Selbstverständlich gibt es auch wieder Neuigkeiten aus der deutschen und internationalen Politik, z. B. zum Verbot von Streubomben und – angesichts der täglichen Neuigkeiten sicher nicht überraschend – zu Afghanistan.

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Im Blickpunkt

Bernhard Clasen

Krieg im Kaukasus

Nach dem Krieg ist vor dem Krieg

Vollständiger Text in der Printausgabe

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Mani Stenner

Kaukasuskrieg: Keine Guten nirgendwo

Neuer Kalter Krieg?

Vollständiger Text in der Printausgabe

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Initiativen

Jan Gildemeister

40 Jahre AGDF

40 Jahre aktiv für den Frieden

Die Auseinandersetzung beim Deutschen Evangelischen Kirchentag 1967 darüber, ob Christen gleichermaßen einen „Friedensdienst mit und ohne Waffen“ leisten können, war im Dezember 1968 Anlass für den Beschluss, die Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF) als Zusammenschluss christlicher Friedensinitiativen zu gründen. Die Gründer wollten die Kommunikationsstrukturen der christlichen Friedensdienste neu, nachhaltig und effizient organisieren, da ihre Position in Kirche, Gesellschaft und Politik nicht genügend wahrgenommen wurde.

mehr ... Thema: Friedensbewegung
Matthias Jochheim

Israel-Palästina - ein Reisebericht

Mauern versus Brücken

So lautet das Motto einer internationalen Konferenz zu den Folgen der über den Gaza-Streifen verhängten Belagerung und Blockade, die das palästinensische „Gaza Community Mental Health“-Zentrum im Oktober dort abhalten wird – und dies kann auch als wesentlicher Inhalt der Reise benannt werden, die eine Gruppe deutscher Friedens- und Solidaritäts-Aktivisten im Juni in die besetzten palästinensischen Gebiete unternahm.

mehr ... Thema: Israel / Palästina
Redaktion FriedensForum

Zusammenfassung

Hokkaido - das war der Gipfel

Vom 7. bis zum 9. Juli 2008 fand im am Toya-See liegenden Hokkaido in Japan das diesjährige Treffen der "Group Of Eight", dem sog. G8 statt. Die Proteste gegen den G8-Gipfel in Japan waren aus Sicht der Veranstalter ein Erfolg. An der Demonstration am 5. Juli hatten sich 5000 Personen aus Japan und etwa anderen 50 Ländern beteiligt. Die Die Einschränkungen des Versammlungsrechts gelten als beispiellos in der Geschichte der G8.

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Angelika Wilmen

Kultur des Friedens 2008

„Neues Denken als Voraussetzung einer Kultur des Friedens“

Der dritte Kongress „Kultur des Friedens“ der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkriegs (IPPNW) findet vom 12. bis 14. September 2008 in der Urania in Berlin statt. Über 50 ExpertInnen, u. a. der Friedensforscher Johan Galtung, der Sozialphilosoph Oskar Negt, die Politikerin Rita Süßmuth und die Schriftstellerin Daniela Dahn, werden zusammen mit den TeilnehmerInnen diskutieren, wie eine andere Globalisierung aussehen und wie ein neues Denken als Voraussetzung für eine Kultur des Friedens entstehen kann.

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Krisen und Kriege

Susanne Grabenhorst

Afghanistankongress in Hannover im Juni 2008

Kräfte bündeln, Wissen verbreiten und Aktivitäten anregen

In Hannover fand am 7. und 8. Juni ein internationaler Afghanistankongress der Friedensbewegung statt unter dem Titel „Dem Frieden eine Chance – Truppen raus aus Afghanistan“. Beteiligt waren eine Reihe von Friedensorganisationen (u.a.Bundesausschuss Friedensratschlag, DFG-VK, Kooperation für den Frieden), verschiedene Nicht-Regierungsorganisationen (u.a. afghanische Initiativen, attac, medico international, proasyl, Informationsstelle Militarisierung), VertreterInnen von Parteien (Linkspartei, Bündnis90/die Grünen), sowie  von Gewerkschaften und Kirchen.

mehr ... Thema: Afghanistan
Peter Strutynski

Ein Beitrag zur ökonomischen Alphabetisierung

»Unsere« Interessen in Afghanistan

Koloniale Eroberungen in der Geschichte hatten neben der christlichen Missionierung und »Zivilisierung« der als »Barbaren« wahrgenommenen Naturvölker immer auch bzw. vor allem einen ökonomischen Sinn. Den Kolonialmächten ging es um die Ausbeutung der natürlichen Ressourcen einschließlich der billigen Arbeitskräfte, die bis ins 19. Jahrhundert hinein als Sklaven gehandelt worden waren. Im Wettlauf um attraktive Kolonien mit entsprechenden Schätzen (vom Gold in Lateinamerika bis zu den Diamanten in Afrika) spielten geostrategische Überlegungen ebenfalls eine Rolle.

mehr ... Thema: Afghanistan
Conrad Schuhler

Rohstoff-Imperialismus

Das Great Game um Afghanistan

Erstens. Grundlagen: Schlagworte wie »Wissens«- oder »postindustrielle Gesellschaft« verdunkeln bisweilen die Tatsache, daß die Marxsche Erkenntnis, wonach der stoffliche Reichtum einer Gesellschaft stets auf der Verbindung von zwei Elementen beruht, nämlich der Arbeit und den Stoffen der Natur, nach wie vor ihre Gültigkeit hat.

mehr ... Thema: Afghanistan

Hintergrund

Thomas Küchenmeister

Staatengemeinschaft vereinbart Verbot von Streubomben

Vollständiger Text in der Printausgabe

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Die NATO auf dem Weg zum Kriegs- und Besatzungsbündnis

Runderneuerung geplant

Das Nordatlantische Kriegsbündnis steht vor den größten Herausforderungen seiner Geschichte. Einerseits droht der Krieg in Afghanistan verloren zu gehen - von anderen heiklen Themen wie Kosovo oder dem Verhältnis zu Russland ganz zu schweigen; andererseits ist man sich darüber einig, dass das Strategische Konzept aus dem Jahr 1999 einer Generalüberholung bedarf, um künftig globale Kriegs- und Besatzungseinsätze deutlich effektiver durchführen zu können.

mehr ... Thema: NATO
Felix Koltermann

Der Nahostkonflikt auf dem Global Media Forum der Deutschen Welle im Juni 2008 in Bonn

Zwischen den Lügen lesen

Für eine internationale Konferenz in Deutschland gibt es wohl kaum einen eindrucksvolleren Tagungsort als den ehemaligen Plenarsaal des deutschen Bundestages in Bonn. Kurz nach dem Ende des Weltklimagipfels der Vereinten Nationen Ende Mai, fand im so genannten „World Conference Centre“ das „Global Media Forum 2008“ zum Thema „Media and Conflict“ statt. Organisiert hatte die Konferenz die Deutsche Welle. Fast 900 Journalisten, Akademiker und Interessierte aus 100 Ländern diskutierten drei Tage in Plenarsitzungen und Workshops über die verschiedensten Aspekte des Themas.

mehr ... Thema: Israel / Palästina

Schwerpunkt

Redaktion FriedensForum, Christine Schweitzer

Zum Schwerpunkt

Indien

Indien ist ein Land von besonderer Bedeutung für die Friedensbewegungen weltweit. Zum einen ist Indien ist eine Regionalmacht, deren Einfluss über Südasien hinausgeht, und deren Besitz von Atomwaffen jeden militärischen Konflikt in der Region doppelt gefährlich macht. Mehrere Beiträge in diesem Schwerpunkt beschäftigen sich mit Indiens Außenpolitik, seinen Atomwaffen und speziell den Perspektiven des indisch-pakistanischen Konfliktes.

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Carsten Rauch

Ein Überblick über die indische Außenpolitik seit der Unabhängigkeit

Friedensmacht Indien?

Indien genießt seit einigen Jahren einen enormen Machtaufstieg, der nur noch von dem Chinas übertroffen wird. Aber wer steigt da eigentlich auf? Eine Militär- und Atommacht? Eine Wirtschaftsmacht? Oder sogar eine Friedens- und Zivilmacht? Ende des 20. Jahrhunderts hieß es oft Südasien sei der gefährlichste Platz der Welt. Wo, wenn nicht hier, wo mit Indien und Pakistan zwei Erzrivalen, die seit 1947 vier Kriege miteinander geführt haben und 1998 zu allem Überfluss auch noch Nuklearwaffen testeten, sollte der nächste große Krieg - eventuell gar der erste Atomkrieg - beginnen?

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Bernard Imhasly

Indien - ein Vexierbild

Überblick, Rückblick, Ausblick, Einblick: Es sind Perspektiven des Sehens, in die sich Journalisten, diese professionellen ,Seher' und ,Berichterstatter', gerade im Fall Indiens gern flüchten, weil ihnen die Fähigkeit dessen abgeht, was einzig zählt: der Durchblick. Die meiste Berichterstattung besteht aus Helikopteraufnahmen, für die man sich der festgefahrenen Vorurteile bedient - oder diese bei Lesern und Zuschauern bedient -, die vorgeben, Antworten zu sein, wenn die Frageform die einzig ehrliche Satzform wäre.

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Rajesh M. Basrur

Indien und Pakistan

Auf einem neuen Wege?

Zur Jahrtausendwende wurde Südasien, wie US Präsident Bill Clinton es einst formulierte, als ‘der gefährlichste Ort auf Erden’ angesehen. Indien und Pakistan mit ihrer blutigen Geschichte der gewaltsamen Teilung in 1947 und drei Kriegen in 1947-48, 1965 und 1971 waren in eine neue und gefährliche Phase in ihrem bitteren Streit um Kashmir eingetreten. Ihr Erwerb von Atomwaffen in den späten achtzge Jahren hatte eine Reihe von Krisen hervorgerufen, von denen jede die Gefahr eines Krieges in sich barg, der das Potential hatte, zum Atomkrieg zu werden.

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Hans-Joachim Schmidt , Niklas Schörnig

Nuklear- und Rüstungspolitik in Indien und Pakistan

Neben den USA und dem Mittleren Osten hat sich Asien zu einem bedeutenden Hot Spot hoher Wachstumsraten im Rüstungsbereich entwickelt. Dabei hilft vielen Ländern der seit Jahren anhaltende ökonomische Aufschwung, sich zunehmend und umfangreich moderne Waffensysteme zu beschaffen. Folgt man der klassischen Rüstungskontrollliteratur, so bergen steigende Rüstungsausgaben und intensivierte Rüstungsprogramme immer die Gefahr eines auf einem Aktions-Reaktions-Mechanismus beruhenden Rüstungswettlaufs, der im Extremfall zu kriegerischen Auseinandersetzungen führen kann.

mehr ... Thema: Atomwaffen, Rüstungsexporte
Andreas Schmidt

Atommacht Indien

Eine Bedrohung für den Weltfrieden?

Als die indische Regierung unter Premierminister Vajpayee im Mai 1998 in der Wüste von Rajasthan, genauer gesagt in Pokhran, fünf unterirdische Kernwaffentests durchführte, löste dies nahezu weltweit einen Aufschrei der Empörung aus.

mehr ... Thema: Atomwaffen
Ella von der Haide

Zivilistinnen und Zivilisten im Kaschmirkonflikt

Zwischen den Fronten

Vor wenigen Jahren noch wurde der Konflikt in und um Kaschmir zu den bekanntesten und gefährlichsten Konflikten der Welt gezählt. Dabei war es vor allem die Furcht vor einer Eskalation der Spannungen zwischen den Atommächten Indien und Pakistan, die damals für internationales Aufsehen gesorgt haben. Mit der vorläufigen Entschärfung der bilateralen Situation vor allem aufgrund geopolitischer Entwicklungen ist auch das Interesse am „Kaschmirproblem“ gesunken. Gleichwohl besteht es fort und für die Menschen in der Krisenregion hat sich die Situation noch lange nicht entspannt.

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Matthias Jobelius

Delhis Auftritt

Ein Blick auf Indiens Afrika-Politik zeigt, dass sein Engagement auf dem Kontinent intensiver, strategischer und systematischer geworden ist. Wirtschaftliche Vorteile für Afrika bleiben bislang auf wenige Sektoren in ausgewählten Staaten beschränkt. Die Regierung in Delhi verhehlt nicht, dass sie indische Interessen im Auge hat.

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Anne M. Pearson

Mahila Shanti Sena

Die neue Frauenbewegung in Indien

Zehntausend Frauen wurden zu einer weiblichen Friedenstruppe ausgebildet. Ihre gemeinsamen Anstrengungen fangen an, das soziale und politische Klima in Teilen Nordindiens zu verändern.

mehr ... Thema: Gender und Frieden
Christian Bartolf

Ein Zentrum für Gandhi und Gewaltfreiheit in Deutschland

Zugegeben sind die folgenden drei Momentaufnahmen von Konferenzteilnahmen nicht unbedingt typisch für die gemeinnützige Bildungs-, Informations-, Kommunikations- und Publikationsarbeit des „Gandhi-Informations-Zentrum e.V.“, deren erster Vorsitzender ich seit dem Jahr 1992 bin.

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Ela Gandhi

Lebt der Geist Gandhis in Südafrika fort?

Zu jeder Zeit, überall auf der Welt gibt es Menschen, die einen Schritt weitergehen, die mit außergewöhnlicher Hingabe ein beispielhaftes Leben führen. Es gab und gibt viele Menschen in Südafrika, die ihr Leben dem Kampf für Freiheit widmen und die höchsten Werte und Prinzipien vermitteln. Ihr Beitrag für unser Land wird ohne Zweifel die neue Generation inspirieren, so wie Gandhis Leben.

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Vandana Shiva

Satyagraha – oder: Warum es zivilen Ungehorsam braucht, um unsere Allgemeingüter zu verteidigen

Wider die Angst

Eine der größten Herausforderungen für Solidarität heute ist der Umgang mit den Erfindungen und Konstrukten, die der Kapitalismus geschaffen hat, um uns, unsere Welt und unser Denken zu beherrschen. Ich komme aus Indien. Unser Land wurde jahrzehntelang von der East India Company beherrscht, einer der ersten Kapitalgesellschaften überhaupt. 1857 gab es unsere erste Unabhängigkeitsbewegung. Der Aufstand scheiterte, aber er brachte das Ende der Herrschaft der East India Company.

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Gerhard Klas

Erfolgsmodell Kerala

Der indische Bundesstaat könnte ein Beispiel für sozialen Fortschritt in einem Entwicklungsland sein – wenn nicht Indiens Zentralregierung und die durch ihre Politik bedingten Einflüsse der Globalisierung wären

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Hilmar König

Anwalt der Armen Indiens sitzt seit einem Jahr als "Staatsfeind" in Haft

Der Fall des Dr. Binayak Sen

Dieser Tage sah man die engagierte Sozialaktivistin Arundhati Roy in Neu-Delhi im Kreise von Kollegen bei einem Sitzstreik und später auf einem Kulturtreff. Mit beiden Veranstaltungen protestierten Intellektuelle, Schriftsteller, Künstler, Journalisten, Juristen und Bürgerrechtler gegen die Inhaftierung von Dr. Binayak Sen. Sie fordern dessen sofortige Freilassung. Sie kritisierten, daß die Zentralregierung und das höchste Gericht zu dieser beschämenden Affäre bislang schweigen, die wahrlich kein Ruhmesblatt in den Annalen der »größten Demokratie der Welt« sei.

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